Tourismusstatistik

Zu früh gejubelt! Februar kein Rekord, sondern im Minus

TAI24TOPNews 6. April 2016

Es klang zunächst wie ein Aprilscherz: in einer E-Mail an die Redaktion der T.A.I. wies Oliver Fritz (rechts am Bild), Tourismusexperte im Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo), darauf hin, dass aufgrund der Nichtberücksichtigung des Kalendereffektes (Schaltjahr) der Februar 2016 bei den Nächtigungen kein Rekordergebnis brachte, sondern im Gegenteil sogar einen Rückgang. Datum der E-Mail: 1. April.

Eine Rückfrage bei Oliver Fritz brachte Klarheit: „Auch wenn die Formulierung seltsam klingt, es ist kein Aprilscherz!“ Das Wifo geht nach Rücksprache mit Statistik Austria davon aus, dass der 29. Februar etwas über 2 Prozent an Nächtigungen gebracht hat. Fritz: „Die Zahlen eines Februars 2016 sind damit nur bedingt mit jenen des Februars 2015 vergleichbar.“

Üblicherweise werden Statistiken um solche Effekte bereinigt, um die zeitliche Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Statistik Austria hatte dies auch lange Zeit so gemacht, aber die Veröffentlichung von zwei Wachstumsraten (einer „echten" und einer bereinigten) habe laut Aussage von Jürgen Weiß (links), Projektleiter Tourismus- und Reisestatistik bei der Statistik Austria, zu viel Verwirrung gestiftet und wurde daher eingestellt.

Oliver Fritz: „Wir sind der Meinung, dass man nicht von einer Rekordnächtigungszahl schreiben darf, ohne die Leser auf den Kalendereffekt hinzuweisen.“ Das Wifo wird jetzt eine Bereinigung der Februarzahlen vornehmen, um den Verlauf des heurigen Winters besser einschätzen zu können. T.A.I. wird berichten.

Die unbereinigten Statistik Austria Zahlen

Im Februar 2016, dem wichtigsten Monat der Wintersaison, wurden laut Statistik Austria so viele Nächtigungen gezählt, wie noch nie. Gegenüber dem Vorjahresmonat nahmen sie um gut 500.000 auf 17,74 Millionen zu, ein Plus von 3,0 Prozent. Auch die Ankünfte erreichten mit 3,88 Millionen einen neuen Spitzenwert (ein Plus von 4,7 Prozent bzw. 172.900).

Von November 2015 bis Ende Februar 2016 stiegen die Nächtigungen in den heimischen Beherbergungsbetrieben um 1,7 Prozent auf 47,1 Millionen, die Ankünfte um 3,5 Prozent auf 12,45 Millionen.

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