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WM-Land Tirol

Wertschöpfungs-Reigen mit Biathlon, Rodeln, Radeln & Klettern

Print-Ausgabe 15. Juni 2018

Das „Nein“ der Volksbefragung für Olympia 2026 war für Tirols Touristiker bitter, dafür schwimmt das „Herz der Alpen“ als Austragungsort für Weltmeisterschaften derzeit auf einer Erfolgswelle sondergleichen. Den Auftakt des WM-Reigens machten 2017 der Publikumsmagnet Biathlon-WM in Hochfilzen und die wirtschaftlich erfolgreiche Rodel-WM in Innsbruck Igls. Heuer steht mit der UCI-Rad-WM vom 22. bis 30. September die größte Sommersportveranstaltung auf dem Programm, die jemals in Tirol durchgeführt wurde. Kurz davor, vom 6. bis 16. September, wird die Kletter-WM die Olympiastadt beleben. Und als vorerst letzte wird die Nordischen Ski-WM im Februar 2019 Fanmassen nach Seefeld und Innsbruck bringen.

Der Wirtschaftsstandort Tirol profitiert von diesen Sommerevents mehrfach, allen voran von der Rad-WM. Laut einer Studie des Wirtschaftsprüfungsbüros Ernst & Young wurde bei der letzten Rad-Weltmeisterschaft im norwegischen Bergen eine Wertschöpfung von 25,3 Mio. Euro erreicht. Insgesamt wurden 650.000 ZuschauerInnen begrüßt. Vier von fünf der aus dem Ausland angereisten Gäste gaben in einer Umfrage an, auf alle Fälle wieder nach Norwegen kommen zu wollen.

„Ähnliche Wertschöpfungs- und Imagewerte sind auch für die Rad-WM in Tirol zu erwarten“, ist Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf überzeugt. Das „Herz der Alpen“ liegt zudem für die Radfans geostrategisch noch wesentlich günstiger: „Das gilt alleine schon für die Radnationen Italien, Deutschland, Frankreich, Holland, Belgien, Polen, Tschechien und Slowenien“, betont Patrizia Zoller-Frischauf.

1.000 SportlerInnen aus 90 Nationen werden an neun Tagen in zwölf Rennen um die Medaillen kämpfen und von 2.000 BetreuerInnen begleitet. Darüber hinaus hält während der WM der Radsportweltverband UCI (Union Cycliste Internationale) seinen Jahreskongress im Congress Innsbruck ab, zu dem 300 Offizielle aus der ganzen Welt anreisen. Congress und Messe Innsbruck sind darüber hinaus als Presse- und Athletenzentrum faktisch ausgebucht. Auch Sportausstatter, wie der Hauptsponsor Mapei (er wird 250 bis 300 Business Partner nach Tirol bringen), Bora Hans-Grohe oder der Rad-Produzent Specialized werden die Weltmeisterschaft für Incentive­Aktivitäten nützen.

Auch die Kletter-WM wird mit positiven Auswirkungen aufwarten. An den zehn WM-Tagen werden über 700 SportlerInnen sowie 150 Volunteers und 300 Offizielle vor Ort sein. Erwartet werden über 30.000 Zuschauer. Der ORF wird als Host-Broadcaster 24 Stunden live übertragen, Eurosport ist 19 Stunden live mit dabei. Insgesamt konnte der Kletter-Weltverband Verträge mit 43 TV-Stationen, die in 131 Länder übertragen, abschließen. Alle Sponsoren werden ihr Engagement für die Kunden­aktivierung nützen.

Soweit zu den WM-Highlights von Tirol. Ein wenig Balsam auf die olympischen Wunden gibt’s aber auch: so ist Innsbruck 2020 Gastgeberland der ebenfalls vom IOC (Internationales Olympisches Komitee) veranstalteten „Winter World Masters Games“. Rund 3.000 SportlerInnen (35 Jahre und älter) aus aller Welt werden dazu Mitte Jänner 2020 anreisen und in elf Sportarten (Ski alpin und nordisch, diverse Eis-Wettbewerbe, Klettern) zumindest ein kleines olympisches Wintersportkapitel für Tirols Landeshauptstadt schreiben.

Der im Frühjahr 2016 erfolgte Zuschlag des IOC zu den „Winter World Masters Games“ (WMG) war für Innsbruck ein besonderes Glück: gemäß der IOC-Agenda 2020 werden die WMG ab 2021 automatisch jeweils ein Jahr nach den Olympischen Spielen in der jeweiligen Olympiastadt über die Bühne gehen. Die Spiele 2020 sind damit die letzten Bewerbe, die noch frei vergeben wurden. 

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Erstellt am: 15. Juni 2018

Foto oben: Tirols Wirtschaftslandesrätin, Patrizia Zoller-Frischauf, © Land Tirol

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