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WienTourismus

Werbe-Turbo im zweiten Halbjahr, 9 Mio. Euro für Bewegtbilder & Co.

Print-Ausgabe 29. Juli 2016

Damit investiert der WienTourismus in den kommenden sechs Monaten das bisher mit Abstand höchste Marketing-Budget für diesen Zeitraum

Mit einem Nächtigungs-Plus von 4,9 Prozent im ersten Halbjahr 2016 segelt der WienTourismus auch heuer mit Rückenwind. Er ist damit „trotz fordernder geopolitischer Rahmenbedingungen und weiterhin drastischer Rückgänge aus Russland“ unterwegs zu einem neuerlichen Rekordwert bei Ankünften und Nächtigungen, wie Tourismusdirektor Norbert Kettner Anfang dieser Woche bekannt gab. Ort des Geschehens war die neue Event-Location „Vienna Ballhaus“ in der Berggasse 5, zwei Häuserblocks vom Sigmund Freud Museum entfernt. Dabei ging es nicht nur um einen Rückblick auf die zurückliegenden sechs Monate, sondern auch eine Vorschau auf die Marketing-Aktivitäten bis Jahresende.

Die sehen das bisher höchste Werbebudget des WienTourismus für die zweite Jahreshälfte vor (siehe Tabelle). Insgesamt fließen 9 Mio. Euro in 20 aktiv bearbeitete Herkunftsmärkte, die für rund vier Fünftel aller Nächtigungen der Bundeshauptstadt sorgen. Das Halbjahres-Budget ist damit um 30 Prozent höher, als jenes vor vier Jahren, und übertrifft das der zweiten Jahreshälfte 2015 um mehr als 15 Prozent.

Die Klaviatur, auf der gespielt wird, ist überaus breit. Die Aktivitäten reichen von 65 Digital-Kampagnen (sie setzen verstärkt auf Bewegtbilder und begleiten Wiens Großauftritte mit Publikumsinteraktion im öffentlichen Raum) in 18 Ländern, über 15 Pressekonferenzen und 35 Präsentationen für die Reiseindustrie, bis hin zu 20 Auftritten des Vienna Convention Bureau (ACB).

Aufgefettet werden die 9 Mio. Euro durch den strategischen Partner Austrian Airlines, der die vom WienTourismus eingesetzten Werbemittel in 15 Ländern zusätzlich verstärkt und die Web-Präsenz in fünf weiteren Märkten erhöht, die vom WienTourismus derzeit nur reaktiv bearbeitet werden.

Schauplätze der Großauftritte Wiens werden im zweiten Halbjahr Deutschland, Frankreich und China sein. Im Reich der Mitte wird u. a. die neue Austrian-Airlines-Verbindung Wien - Hongkong ab 5. September beworben und das „Wien-Journal“ – bislang weltweit in den Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Japanisch und Russisch eingesetzt – erstmals in seiner Ausgabe 2017 auf Chinesisch erscheinen.

Auch in Indien – mit 46,8 Prozent Nächtigungszuwachs in den ersten fünf Monaten der mit Abstand am dynamischsten wachsende Quellmarkt – wird kräftig geworben. So stehen in Kooperation mit Air India zwei weitere Presse-Reisen auf dem Programm, um die neue Flugverbindung aus Delhi zu promoten. Für einen neuerlichen Anstieg der Gäste aus Indien sorgen wird mit Sicherheit die Filmpremiere der neuesten Bollywood-Produktion „‚Ae Dil Hai Mushkil“ (engl. „Matters of the heart are tough“), die im Oktober 2015 zu großen Teilen in Wien gedreht wurde. Für Norbert Kettner und sein Team Grund genug, einen Tag vor der offiziellen Premiere einen Branchen-Abend in Mumbai zu organisieren: „Wir zeigen den Film rund 200 VertreterInnen von Reiseunternehmen, Medien, Airlines sowie weiteren MultiplikatorInnen und laden anschließend zum Networking.“

Bei so viel Sonnenschein stellt sich die Frage nach möglichen Schattenseiten. Für diese sorgen, neben dem erwähnten großen Rückgang aus Russland (-28 Prozent Nächtigungen Jänner bis Juni; nur noch Rang 9 aller Wien-Quellmärkte), auch Italien (-4 Prozent, Rang 4) und trotz starker Zuwächse (plus 24 Prozent, Rang 5) Großbritannien. Der Grund dafür liegt im „Brexit“-Votum. Ob und wie stark es sich auf das Wien-Incoming auswirken wird, ist offen. Im laufenden Sommer rechnet Norbert Kettner mit keinen Einbußen („die meisten Briten haben ihren Sommerurlaub bereits gebucht“), mittel- und langfristig wird viel davon abhängen, wie sich das Pfund entwickelt. Kettner geht jedenfalls von einem Rückgang der britischen Gäste aus. An den eingangs erwähnten „fordernden geopolitischen Rahmenbedingungen“ wird sich also so bald nicht viel ändern. 

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Erstellt am: 29. Juli 2016

Startet dank Nächtigungs-Plus mit Rückenwind in das zweite Halbjahr: Norbert Kettner

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