Drei Länder Website-Vergleich

Wer kann mehr? „Snow Report“ schlägt Sachertorte und Christstollen

Print-Ausgabe 25. Jänner 2019

Im Online-Halbjahresvergleich Juli – Dezember 2018 von austria.info, germany.­travel und myswitzerland.com haben die Eidgenossen die Nase weit voran

Die Österreich Werbung hat einen erfolgreichen Webauftritt: austria.­info zählte im Dezember 2018 rund 1,59 Millionen Visits, ein Plus von 44,5 Prozent gegenüber November und dem Durchschnitt im zweiten Halbjahr 2018. Doch wie sieht dieser Wert im Vergleich mit anderen NTO-Webites aus? T.A.I. ist der Frage nachgegangen und hat die Ergebnisse von austria.info mit jenen von germany.travel und myswitzerland.com verglichen.

Als Basis dazu dienten die Daten der Analyse-Seite SimilarWeb. Diese bezieht ihre Werte aus unterschiedlichen Quellen, wobei Visits, Aufenthaltsdauer, Seiten pro Besuch und Absprung­rate sowohl vom Verkehr über Desktop als auch über mobile Endgeräte erfasst werden. Dabei handelt es sich um keine exakten Ergebnisse, aber um gute Näherungswerte.

Uneingeschränkter Superstar ist demnach Schweiz Tourismus. Dessen Webauftritt erreichte im Dezember 3,02 Millionen Visits (plus 37,2 Prozent gegenüber November, ein Fünftel mehr als der Sechsmonate-Durchschnitt). Dies entspricht nahezu dem doppelten Wert von austria.info.

Die Website der DZT (Deutsche Zentrale für Tourismus), germany.travel, verbuchte im Dezember als einzige des Trios ein Minus (-29,5 Prozent gegenüber November) auf 585.000 Visits, ein knappes Fünftel unter dem Durchschnittswert von Juli bis Dezember.

Einzigartig steht myswitzerland.­com auch bezüglich der Absprung­rate dar: Diese ist mit nur 39,72 Prozent laut dem US Online-Analyse-­Spezialisten RocketFuel als „exzellent“ zu bezeichnen. Mit einer Bounce-Rate von 71,39 Prozent (germany.travel) und 71,81 Prozent (austria.info) können die Websites von DZT und ÖW nicht mithalten. Beide bewegen sich gemäß RocketFuel-Definition am unteren Ende von „unterdurchschnittlich“.

Bei der Verweildauer liegen austria.­info und germany.travel Kopf-an-Kopf (durchschnittlich 1:19 und 1:21 Minuten). myswitzerland.com hat hier die Nase erneut weit vorne (1:45 Minuten). Anders verhält es sich bei den Seiten pro Visit: Mit 2,60 Seiten pro Besuch liegt die ÖW-Website deutlich in Front, gefolgt von myswitzerland.com (2,17). Jene der DZT bildet mit 1,76 Seiten das Schlusslicht.

Weniger aussagekräftig sind die Herkunftsländer der Online-­BesucherInnen. Dies hat zwei Ursachen: Die eine liegt darin, dass SimilarWeb bei diesen Werten lediglich auf Desktop-Daten zurückgreifen kann. Dies ist verzerrend, da sich das Schwergewicht der Visits 2018 weiter in Richtung „Mobile“ verschoben hat (2016 lag es bei 57:43 zugunsten mobiler Endgeräte, 2017 erreichte der Wert bereits bei 63:37). Bei der Verweildauer liegt Desktop hingegen noch weit in Front; auch die Absprungrate ist dort noch weit niedriger. Die durchschnittlichen Seitenbesuche sind über beide Kanäle hingegen in etwa gleich hoch.

Der zweite Grund, warum (vorläufig) keine seriöse Aussage über die Herkunftsmärkte der BesucherInnen getroffen werden kann, liegt darin, dass T.A.I. nur die Ergebnisse vom Dezember 2018 vorliegen. Hier wird erst eine längerfristige Auswertung über mehrere Monate zeigen, wo es Unterschiede gibt.

Direkt aufgerufen von Desktop-­Usern wurde austria.info im Dezember jedenfalls von 39 Prozent der BesucherInnen, fast 49 Prozent kamen über Suchmaschinen (siehe Grafik). Bei myswitzerland.com hielten sich der direkte Verkehr und jener, der über Suchmaschinen generiert wird, mit starken zwei Fünfteln in etwa die Waage. Bei germany.travel dominierten die Sucher: Nur ein Viertel der Visits im Dezember erfolgte direkt.

Der Jahreszeit entsprachen die am häufigsten verwendeten Suchbegriffe: Bei der ÖW-­Seite war dies der „Glühwein“ (knapp 3 Prozent aller 8.734 erfassten organischen Suchbegriffe), vor „Vienna Christmas Market“ und – die große Überraschung – „Sacher­torte“!

Bei germany.travel (4.659 Suchwörter) stand im Dezember „Germany“ an erster Stelle (fast 4 Prozent), vor „Christstollen“ und „Deutschlandkarte“. Für die Schweiz Tourismus-Website wurden 13.904 unterschiedliche Suchbegriffe registriert: „My­Switzerland“ lag mit knappen 2 Prozent an der Spitze, gefolgt von „Switzerland“ und „Schneebericht“, gleichauf mit „Snow Report Switzerland“. Fortsetzung folgt, wenn die Analyse-Daten über mehrere Monate vorliegen. 

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