
Print-Ausgabe 18. November 2022 (Entgeltliche Einschaltung)
Bild: © TVB St. Johann in Salzburg / Art of Sight
Seit Jahren setzt die Tourismusbranche Maßnahmen, um sowohl den Energieverbrauch zu reduzieren als auch die Energieträger zu diversifizieren
Beim Thema Energieverbrauch wird die Tourismusbranche regelmäßig überschätzt. So macht zum Beispiel der Gasverbrauch in der Beherbergung, Gastronomie und bei den Seilbahnen laut Statistik Austria nur einen Anteil von 0,4 % des österreichischen Bruttoinlandsverbrauchs aus. Trotz geringem Energieverbrauch arbeitet die Branche dennoch intensiv daran, Umwelt- und Klimaschutzziele zu erreichen, noch energieeffizienter zu wirtschaften, noch sorgsamer mit den Ressourcen umzugehen und noch stärker in erneuerbare Energiequellen zu investieren.
Die Sektoren Beherbergung, Gastronomie und Seilbahnen (inkl. Pistenpräparierung) – die Kernbranchen im heimischen Tourismus – haben laut Umweltbundesamt einen Anteil von 1,55 % am österreichischen Endenergieverbrauch (Ø 2017 - 2019). Seit Jahren setzt die Tourismusbranche Maßnahmen, um einerseits den Energieverbrauch zu reduzieren und andererseits die Energieträger zu diversifizieren. Dies zeigt sich einerseits am Anteil der erneuerbaren Energie, der laut Statistik Austria von 36 % im Jahr 2008 auf 54 % im Jahr 2019 gestiegen ist. Damit liegen diese Bereiche deutlich über dem österreichischen Durchschnittswert (34 % 2019) sowie über dem Zielwert der EU-Vorgabe, bis 2030 einen Anteil von 50 % zu erreichen. Andererseits konnte der Energieverbrauch pro Nächtigung in der Beherbergung seit 2008 um 54 % reduziert werden (Stand 2019).
Unter der Annahme (Berechnung des Umweltbundesamts), dass im Winter 80 % des Stromverbrauchs von Seilbahnen und Infrastruktur sowie 100 % von Piste und Beschneiung sowie 50 % von Beherbergung und Gastronomie anfallen, ergibt sich für den Wintertourismus ein Endenergieverbrauch von 2.780 GWh. Das entspricht einem Anteil von 0,9 % am österreichischen Endenergieverbrauch pro Jahr.
Steigende Preise führen dazu, dass Betriebe zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen angehalten sind. Das kann aber nur dann erreicht werden, wenn jede und jeder – öffentliche Stellen, Unternehmen und Privatpersonen und auch Gäste – einen Beitrag dazu leistet. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den vorhandenen Reserven ist daher das Gebot der Stunde, um möglichst gut über den Winter zu kommen. Energiesparen ist außerdem ein wichtiges Signal, sowohl in geopolitischer Hinsicht als auch in Hinblick auf den strukturellen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit.
Die steigenden Energiepreise belasten die Wirtschaft in Österreich momentan intensiv. Besonders betroffen sind dabei insbesondere auch Klein- und Mittelbetriebe. Deshalb hat die Bundesregierung im September den Energiekostenzuschuss zur Entlastung der österreichischen Unternehmen beschlossen.
Das BMAW gibt in Kooperation mit dem BMK, den Fachverbänden Gastronomie und Hotellerie der WKÖ sowie der ÖHV seit 2009 einen Leitfaden heraus. In „Energiemanagement in der Hotellerie und Gastronomie“ werden die wichtigsten Sofortmaßnahmen für Betriebe vorgestellt. Neben einem Energie-Selbstcheck und einem umfangreichen Beratungsangebot werden auch Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten dargestellt. Ein gutes Energiemanagement macht Betriebe weniger abhängig von Märkten und Anbietern und unterstützt beim Kosten sparen.
Weitere Informationen unter www.bmaw.gv.at/tourismus
Erstellt am: 18. November 2022
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