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Camping Tourismus

Unterschätzter Tourismus-Turbo Wohnmobil & Zelt schlagen Airbnb

Print-Ausgabe 31. Mai 2019

Keine andere Unterkunftsart in Österreichs Tourismus konnte in den zurückliegenden Jahren so stark zulegen, wie das Camping – auch nicht der Ferienwohnungsbereich

Der Campingtourismus ist der Best-Performer der zurückliegenden Jahre unter allen Unterkunftsarten im Österreich-Tourismus. Laut TourMIS lagen die Wachstumsraten auf den 599 österreichischen Campingplätzen zwischen 2014 und 2018 in Summe durchwegs zwischen 6,8 und 8,8 Prozent und damit deutlich höher als jene des Gesamttourismus (2,5 bis 4,2 Prozent). Das geht aus einer Analyse hervor, die T.A.I., angeregt durch eine vor kurzem erfolgte Aussendung des Portals Camping.info, durchgeführt hat.

Camping.info mit Sitz in Berlin ist mit mehr als 23.000 Campingplätzen in 44 europäischen Ländern der meistbesuchte und führende Online-Campingführer im deutschsprachigen Raum (14 Millionen Visits pro Jahr). Dem Portal zufolge wurden im Vorjahr 6,95 Millionen Nächtigungen auf Österreichs Campingplätzen registriert, was einem Zuwachs von 8,5 Prozent entsprach. Keine andere Unterkunftsart konnte mit diesem Tempo mithalten – auch nicht die durch Airbnb & Co. stark profitierenden Ferienwohnungen. Das gilt auch bei mehrjähriger Betrachtung: Seit 2010 beträgt die Steigerung laut Camping.info rund 45 Prozent.

Um die Kirche im Dorf zu lassen: Mit knappen 5 Prozent halten die Camper den kleinsten Teil am Nächtigungsaufkommen, aber seine Bedeutung als Wirtschaftsfaktor für Österreich ist nicht mehr wegzudiskutieren. Camping.info-­Geschäftsführer Maximilian Möhrle: „Camping­urlauberInnen bleiben mit vier Tagen länger als andere Gäste und geben in Österreich rund 350 Millionen Euro aus, Tendenz steigend.“

Österreichs Camping-Bundesland Nr. 1 ist Kärnten mit 2,3 Millionen Nächtigungen (plus 1 Prozent), gefolgt von Tirol (1,77 Millionen, plus 13,46 Prozent) und Salzburg (0,8 Millionen, plus 15,64 Prozent). Den höchsten Zuwachs mit 20 Prozent auf 354.000 Nächtigungen verzeichnete OÖ. Die meisten Camping-Gäste kommen aus Deutschland, Österreich und Holland sowie mit geringerem Anteil aus der Schweiz, Tschechien, Belgien und Dänemark.

Österreichs beliebteste Campingplätze und Gewinner des „Camping.info Award 2019“, der zum achten Mal vergeben wurde, ist der Salzburger Campingplatz Grubhof aus St. Martin bei Lofer der Familie Robert Stainer (zum dritten Mal in Folge auch beliebtester Campingplatz Europas), gefolgt von Camp MondSeeLand (Europa Nr. 10), Camping Mur­insel (Europa Nr. 11; bester bei Freundlichkeit), Komfort-Campingpark Burgstaller in Döbriach am Millstätter See (Europa Nr. 12) und Tirol.Camp Leutasch (Europa Nr. 16, ideal für LangläuferInnen). Insgesamt befinden sich 19 österreichische Campingplätze in den europäischen Top 100. 

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