Print-Ausgabe 11. August 2017
Die jüngste Auswertung des „Destination Research“ liefert interessante Ergebnisse – Kitzbühel erzielt den höchsten Beherbergungsumsatz pro Bett.
Ende Juli präsentierte MCI Tourismus (Management Center Innsbruck) unter Leitung von Hubert Siller die Ergebnisse des „Destination Research Tirol 2016“ mit den wichtigsten Kennzahlen aller 34 Tiroler Tourismusverbände. Diese liefern überaus interessante Erkenntnisse. Den mit Abstand höchsten Beherbergungsumsatz pro Bett erwirtschaftet dabei der Kitzbühel Tourismus, bei einer gleichzeitig überaus dynamischen Nächtigungsentwicklung.
Gemessen am Nächtigungsvolumen führen der Ötztal Tourismus (8,49 Prozent Anteil am Nächtigungsaufkommen 2016), vor Innsbruck und seinen Feriendörfern (6,42 Prozent) und Paznaun-Ischgl (5,68 Prozent). Nächtigungsstärkste Region ist das Zillertal (15,73 Prozent Anteil), das sich allerdings auf vier TVBs aufsplittet (Erste Ferienregion Zillertal, Mayrhofen – Hippach, Tux – Finkenberg und Zillertal Arena).
Die beste Nächtigungsentwicklung seit 2007 hatte Serfaus – Fiss – Ladis (+ 36,67 Prozent), vor der Zugspitz Arena (+ 31,20 Prozent) und dem Kitzbühel Tourismus (+ 24,58 Prozent). Der Durchschnitt Tirols liegt bei 14,6 Prozent Nächtigungs-Plus im Zeitraum 2007 – 2016. Lediglich fünf TVBs waren rückläufig, die Ferienregion Hohe Salve -8,84 Prozent, Wipptal -6,08 Prozent, Kitzbüheler Alpen St. Johann -4,87 Prozent am stärksten.
Beim Anteil am Beherbergungsumsatz (Zahlen für 2013) liegt das Ötztal mit 9,05 Prozent in Front, Paznaun-Ischgl kommt auf 7,53 Prozent und Innsbruck und seine Feriendörfer auf 6,64 Prozent (zum Vergleich: Die vier TVBs im Zillertal bringen es auf 13,61 Prozent Anteil).
Wobei das Geschehen von sechs Umsatz-Riesen dominiert wird. Zu den drei genannten kommen noch Serfaus-Fiss-Ladis, Seefeld und Kitzbühel. Dieses Sextett sorgt für rund zwei Fünftel (!) bzw. 39,41 Prozent des Tiroler Beherbergungsumsatzes.
Beim Berherbergungsumsatz pro Bett liegt wie erwähnt Kitzbühel mit 14.792 Euro einsam an der Spitze, vor dem Achensee mit 13.230 Euro und Serfaus – Fiss – Ladis mit 11.381 Euro. Nur noch das Tannheimer Tal (11.004 Euro) und Tux-Finkenberg (10.945 Euro) erreichen fünfstellige Werte. Der Tirol-Schnitt liegt bei 7.616 Euro Beherbergungsumsatz pro Bett. Schlusslichter sind das Lechtal (2.749 Euro), das Wipptal (2.968 Euro) und die Ferienregion Hohe Salve (3.324 Euro).
Die Zahl der Betten in Tirol ist in den zurückliegenden zehn Jahren nahezu unverändert geblieben (-0,7 Prozent), wobei zwölf TVBs zum Teil kräftig zulegten (Serfaus - Fiss - Ladis plus 34,91 Prozent, vor St. Anton am Arlberg, plus 11,32 Prozent, und Zillertal Arena, plus 10,71 Prozent). Die größten Betten-Verlierer sind das Wipptal (-23,92 Prozent), der Kaiserwinkel (-17,87 Prozent) und die Kitzbüheler Alpen – St. Johann (-14,33 Prozent).
Der Betten-Zuwachs erfolgte vor allem im FeWo-Bereich (117.141 Betten, 35 Prozent Anteil), in der 4- und 5-Sterne Hotellerie (81.014 Betten, Anteil 24 Prozent) und den „sonstigen Unterkünften“ (16.901 Betten, Anteil 5 Prozent). Alle übrigen Bereiche (1-3 Sterne sowie Privatquartiere) waren rückläufig. Mit 34 Prozent haben die 4- und 5-Sterne Hotels den höchsten Nächtigungs-Anteil, gefolgt von den FeWos (27 Prozent) und der 3-Sterne Hotellerie (18 Prozent).
Interessant ist die Nächtigungsverteilung Winter-Sommer. In Tirol überwiegt mit 56 Prozent der Winter. Extrem ausgeprägt ist die weiße Saison in Paznaun-Ischgl (83 Prozent), St. Anton am Arlberg (81 Prozent) und im Ötztal (71 Prozent).
Sommer-Kaiser sind die Naturparkregion Reutte und Imst – Gurgltal (je 68 Prozent Sommer-Anteil) sowie der Kaiserwinkl (63 Prozent). Ausgeglichene Saisons haben die Kitzbüheler Alpen – St. Johann (50:50), die Region Wilder Kaiser (51:49) und die Olympia Region Seefeld (49:51).
Und wer sind die Auslastungs-Kaiser? Hier ist der Achensee die Nummer 1 (51,24 Prozent Auslastung im Tourismusjahr 2015/2016), vor Tux-Finkenberg (47,39 Prozent) und Serfaus-Fiss-Ladis (46,15 Prozent). Tirol kommt auf 37,65 Prozent. Schlusslichter sind das Wipptal (22,75 Prozent), die Ferienregion Hohe Salve (25,03 Prozent) und das Lechttal (26,61 Prozent).
Destination Research ist eine im Jahr 2007 gestartete Kooperation von MCI Tourismus und dem Verein der Tiroler Tourismusverbande (VTT). Die Tourismusabteilung des Landes Tirol unterstützt Destination Research durch Bereitstellung von Zahlen- und Datenmaterial.
Erstellt am: 11. August 2017
im Bild: Hubert Siller, Leiter MCI Tourismus
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