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TVB St. Anton am Arlberg

Ski-Ort im Sommer-Höhenflug. Auftrieb durch Gästekarte & E-Bikes

Print-Ausgabe 24. März 2017

Der „Best of the Alps“-Ort konnte innerhalb von zwei Saisonen sein Sommer-Volumen um 38,3 Prozent nach oben schrauben – der Erfolg ist kein Zufall

St. Anton, mit 1,51 Millionen Übernachtungen einer der großen Tourismusverbände Österreichs (er umfasst neben St. Anton auch die Orte Pettneu, Flirsch und Strengen), hat zwar seinen Schwerpunkt traditionell im Winter (vier Fünftel der Nächtigungen), doch der Ski WM-Ort von 2001 gilt aktuell als einer der absoluten Durchstarter im Bereich des Bergsommers (Motto: „Ruhe, Luft, Wasser und Sicherheit“). Zwischen 2014 und 2016 schossen die Nächtigungen in der warmen Jahreszeit um knapp zwei Fünftel (38,3 Prozent) nach oben. Was diese Dynamik bewirkt hat, darüber sprach T.A.I. mit Tourismusdirektor Martin Ebster auf der ITB in Berlin.

„Mehr für den Sommer zu tun, das war immer schon unser Wunsch, aber die Bemühungen waren anfänglich nicht von großem Erfolg getragen“, erzählt Ebster. Wobei der Fokus ebenso wie im Winter aufgrund des hochalpinen Flairs auf dem sportlich aktiven Gast liegt. „Wir haben das aber nicht wirklich rüber gebracht.“

Die Lösung wurde schließlich mit der „Sommerkarte neu“ gefunden. Diese unterschied sich gegenüber der Vorgängerin durch die Integration der Bergbahnen sowie durch eine Fülle an zusätzlichen kostenfreien Leistungen. Finanziert wurde das Vorhaben durch eine Erhöhung der Nächtigungsabgabe.

Seither können die Gäste von St. Anton in der Zeit zwischen 24. Juni und 24. September einen Tag lang alle in Betrieb befindlichen Bergbahnen gratis nutzen, haben freien Eintritt ins Schwimmbad ARLBERG-well.com und im Wellnesspark Arlberg Stanzertal, können eine geführte Wanderung mitmachen und eine Aktivität nach Wahl aus dem Angebot an geführten E-Bike-Touren (inklusive Leihrad), Bogenschießen oder Yoga auswählen (bei der kostenpflichtigen „Premium“-Karte ab 55 Euro gilt all dies unbegrenzt bzw. täglich. Dazu kommen eine („Premium“-Karte zwei) kostenlose Greenfee(s) am 9-Loch Golfplatz in St. Anton, die einmalige Teilnahme an der Fackelwanderung sowie die unbeschränkte Benützung aller in Betrieb befindlichen Busse zwischen Landeck und St. Christoph.

Martin Ebster: „Das hat so gut eingeschlagen, dass wir im Vorjahr den bereits zweiten Sommer hintereinander mit zweistelligem Plus hatten. Auch die Vermieter springen mehr und mehr auf, sie merken, dass sich da etwas tut. Es sind mehr Betten im Sommer verfügbar, als vor fünf, sechs Jahren.“

Großartig angenommen werden die E-Bike Angebote (im Vorjahr gab es u.a. mehr als 300 geführte E-Bike Touren à maximal 15 TeilnehmerInnen). Ebster: „Die meisten Gäste, die an der, in der Sommerkarte inkludierten, kostenlosen E-Bike Tour teilnehmen, borgen sich für zwei bis drei zusätzliche Tage ein E-Bike aus und das in jeder Altersgruppe und jeder körperlichen Verfassung.“

Rund um den Mountain- und E-Bike-Boom ist der Tourismusverband St. Anton eine Kooperation mit dem Hersteller „Haibike“ eingegangen, die u.a. gemeinsame Messeauftritte umfasst. Haibike selbst plant eine eigene Messe in St. Anton.

Um den guten Sommer-Lauf weiter fortzusetzen, investiert die Region St. Anton heuer in weitere Infrastruktur-Projekte. So ist etwa ein „Pumptrack“ für Mountainbiker geplant, das Verwalltal Richtung St. Christoph wird interaktiv inszeniert („sagenhaftes Verwall“) und der Hochseilgarten (ebenfalls im Verwalltal) erneuert.

In zwei bis drei Jahren schließlich soll neben dem Speichersee ein schönes Areal für Familien errichtet werden. Tourismusdirektor Martin Ebster: „Wir werden fleißig weiterarbeiten.“ 

Kurzportrait Martin Ebster

Der gebürtige St. Antoner Martin Ebster war, als er Mitte 2005 zum Geschäftsführer des TVB St. Anton am Arlberg bestellt wurde, ein „halber“ Quereinsteiger in den Tourismus. Bis dahin führte sein Karriereweg durch die Pharma-Branche (17 Jahre Sales Manager bei Wellcome Austria Pharma, die in Glaxo Smith Kline Pharma aufging, Büros in Wien und London). Die Verbindung zu St. Anton und zum Tourismus blieb während der gesamten Zeit durch die dortige Pension seiner Eltern und ein von ihm errichtetes Appartementhaus aufrecht, ebenso durch Ebsters Tätigkeit als Skilehrer und Moderator.

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Erstellt am: 24. März 2017

Freut sich über den anhaltenden Aufschwung: Martin Ebster vom TVB St. Anton am Arlberg

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