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ITB Berlin 2023

Kultur, Kulinarik und Netzwerken. Starke Österreich-Präsenz in Berlin

Print-Ausgabe 16. März 2023

Freuten sich über die touristische Aufbruchstimmung (v.l.): Botschafter Michael Linhart, Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler & ÖW-Chefin Lisa Weddig


 

Drei Jahre musste die Tourismusbranche auf eine Live-Neuauflage der weltgrößten B2B-Fachmesse warten – von 7. bis 9. März 2023 war es endlich soweit

Große Frage im Vorfeld war, ob die ITB nach dieser langen Pause und ihrem neuen Fokus (ausschließlich B2B), dem geänderten Termin (drei Tage, Di. bis Do.) sowie ihrem geänderten Hallenkonzept (Funkturm­innenring wegen Umgestaltung gesperrt, Sanierung der Hallen 12 und 17) an frühere Erfolge anknüpfen kann. Die Antwort stand bereits am ersten Vormittag fest: Sie kann! Zwar wies die Statistik am Ende mit rund 5.500 Ausstellern (um 45 % weniger als 2019) aus 161 Ländern und 90.127 Fachbesucher:innen (ca. –20,5 %) einen Rückgang aus, doch an der Intensität der Gespräche und der Freude aller, endlich wieder persönlich netzwerken und Kontrakte fixieren zu können, änderte dies nichts.

Davon profitierte auch Österreich, dessen von der ÖW (Österreich Werbung) gestalteter Gemeinschaftsstand erstmals in der neuen Multifunktionshalle Hub 27 untergebracht war. Die Lage gleich gegenüber von jenem der DZT (Deutsche Zentrale für Tourismus) war prominent: Jeder der von den anderen Messehallen den Hub 27 betrat, konnte den 624 m² großen Stand bewundern. 43 Partner waren mit dabei, darunter sieben LTOs (Landestourismus Organisationen). An den drei Tagen wurden von der ÖW rund 2.400 Gäste gezählt, die für ca. 1.000 Termine sorgten. Diese konnten nur im Vorfeld vereinbart werden, was von manchen Ausstellern, die gerne auch Laufkundschaft angesprochen hätten, kritisiert wurde. Laut ÖW Markt Manager Deutschland, Sören Kliemann, soll dies bei der ITB 2024 geändert werden.

Die Bilanz der ITB 2023 aus rot-weiß-roter Sicht ist trotzdem erfreulich. „Österreich hat sich hier von seiner besten Seite gezeigt und noch mehr Lust auf den kommenden Urlaub gemacht“, betonte Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler, die persönlich nach Berlin angereist war und einen dichten Terminkalender zu absolvieren hatte, darunter Gespräche mit internationalen Vertreter:innen von Regierungen und Organisationen, wie mit dem Generalsekretär der World Tourism Organization (UNWTO) Zurab Pololikashvili, der UNWTO Europa-Direktorin Alessandra Priante, Saudi-Arabiens Tourismusminister Ahmed Al Khateeb, Albaniens Tourismusministerin Kumbaro Mirela oder Dieter Janecek, dem Koordinator der deutschen Bundesregierung für Tourismus. Kraus-Winkler: „Es herrscht weltweit eine große touristische Aufbruchstimmung.“

Österreich Werbung auf der ITB 2023

Dies zeigte sich bereits am Vorabend der ITB, als die ÖW unter dem Titel „Who the Heck is Culture“ zusammen mit dem OÖ Tourismus 190 Gäste aus Tourismus, Politik und Medien in die österreichische Botschaft lud. Highlight des Abends mit Botschafter Michael Linhart, Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler, OÖs Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner sowie WKÖ-Tourismus-Bundesspartenobmann Robert Seeber war eine Diskussionsrunde mit ÖW-Geschäftsführerin Lisa Weddig, dem Chef des OÖ Tourismus Andreas Winkelhofer sowie den künstlerischen Leitern der Kulturhauptstadt Bad Ischl – ­Salzkammergut 2024, Elisabeth Schweeger, und Brucknerjahr 2024, Norbert Trawöger, über die Bedeutung von Kultur und Kulinarik für den Tourismusstandort.

Die starke Einbindung Oberösterreichs sowie der Fokus auf die Themen Kultur und Kulinarik in die ITB-Aktivitäten der ÖW waren kein Zufall. „Mit dem 200. Geburtstag von Anton Bruckner und der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl – Salzkammergut freuen wir uns auf ein wahres ‚Super-Kulturjahr‘ 2024“, betonte der Geschäftsführer OÖ Tourismus, Andreas Winkelhofer, „die ITB bietet uns dafür genau die richtige Bühne.“

Kulinarisch betreut wurden die Aussteller und Fachbesucher:innen am Österreich-Stand zudem von den Tourismusschulen Salzkammergut – Bad Ischl, die heuer ihr 50-jähriges Jubiläum feiern. Bereits zweimal waren die Schulen laut Direktor Wolfgang Falkensteiner auf der ITB vertreten, zuletzt 2016.

Auch die weiteren Aktivitäten konnten sich sehen lassen. So konnten rund 50 führende Reisemedien aus dem deutschsprachigen Raum am Vorabend der ITB in der außergewöhnlichen Location „Old Smithy’s Dizzle“ im Trendbezirk Friedrichshain-Kreuzberg zur Veranstaltung „4x quer“ begrüßt werden, die von der ÖW gemeinsam mit den LTOs (Landestourismusorganisationen) aus Salzburg, OÖ, der Steiermark und Kärnten organisiert wurde. Und die SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft (SLTG) mit Leo Bauernberger an der Spitze bat zum traditionellen Pressefrühstück im, von der gebürtigen Salzburgerin Johanna Nußbaumer geführten, Restaurant „Nußbaumerin“.

Viel beachtet war auch der Tirol-Auftritt. „Die weltweit größte Reisemesse ist nicht ohne das erfolgreichste Tourismusland der Alpen denkbar“, brachte es Tourismuslandesrat Mario Gerber auf den Punkt. Die rund 150 Geschäftstermine der Tiroler Vertreter:innen sprechen eine deutliche Sprache. Zusätzlich lud die Tirol Werbung am zweiten Messetag der ITB zu einem Pressefrühstück mit mehr als 40 Journalist:innen, bei dem der Fokus auf Nachhaltigkeit, bewusstes Reisen und Regionalität gelegt wurde. Für Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung, ist das „Herz der Alpen“ „in diesem Bereich breit aufgestellt – von den Möglichkeiten der öffentlichen Anreise über die Mobilität vor Ort bis zu den regionalen Wirtschaftskreisläufen. Mit dem Thema Nachhaltigkeit sind wir am Puls der Zeit.“ Weitere Highlights waren die Berglauf- und Trailrunning-WM im kommenden Juni in Innsbruck und Stubai, sowie die Sommerkampagne unter dem Titel „Einfach Wir“.

Für ÖW-Chefin Lisa Weddig steht fest: „Der österreichische Tourismus lebt vom direkten Austausch der Partner mit ihren Kund:innen. Die Präsenz auf der größten und wichtigsten Tourismusmesse der Welt im wichtigsten Herkunftsmarkt ist gerade deshalb unverzichtbar.“ Die nächste ITB wird vom 5. bis 7. März 2024 stattfinden.

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