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Investitionen in zweistelliger Millionen-Höhe lassen auch in Normaljahren im Tourismus aufhorchen. Dreistellige sind eine absolute Rarität. Wenn sie dann noch mitten in der Pandemie realisiert werden, stellen sie eine absolute Sensation dar. Im Montafon ist dies aktuell der Fall: In der Vorarlberger Top-Region werden derzeit Liftanlagen und Hotel-Projekte in einer Größenordnung von weit über 150 Mio. Euro umgesetzt.
Die im Süden Vorarlbergs gelegene Destination (der Montafon Tourismus steht unter Leitung von Geschäftsführer Manuel Bitschnau) ist die nächtigungsstärkste Region des Bundeslandes. Im letzten Vorkrisenjahr wurden mehr als 1,25 Mio. Übernachtungen und über 270.000 Ankünfte realisiert. Das Montafon stellt damit rund ein Viertel des Gesamtvolumens im „Ländle“.
Neue Valisera Bahn
Rund 70 Mio. Euro des 150 Mio. Euro-Brockens entfallen auf die Silvretta Montafon Holding bzw. ihre 100%-Tochter Silvretta Montafon Bergbahnen, hinter denen die Bank für Tirol und Vorarlberg steht. Es handelt sich um die größten Investitionsvorhaben der Firmengeschichte.
So wird in St. Gallenkirch, einem der Hauptorte im Montafon, die rund 20 Mio. Euro teure Erneuerung der Valisera Bahn realisiert (bei der 40 Jahre alten Vorgängerbahn lief die Betriebsbewilligung aus). Es handelt sich laut Peter Marko, dem Geschäftsführer der Silvretta Montafon Holding, um die wichtigste Zubringerbahn des Skigebietes Silvretta Montafon. Die neue 10er Gondelbahn gilt als Weltneuheit: Sie wird weitgehend autonom, fast ohne Betriebspersonal, betrieben.
Bei der neuen Valisera-Talstation wird zudem ein Multifunktionsgebäude errichtet, der „Silvrettapark“, mit Marktgastronomie, Sportshop und Tiefgarage, die über mehr als 50 E-Ladestationen verfügen wird.
„New Generation“ Revier-Hotel
Ebenfalls neben der Valisera-Talstation wird vom schweizerischen Immobilienentwickler Fortimo Group ein „New Generation“ Hotel errichtet (Holz-Zimmer, keine klassische Rezeption, Check-in bereits bei Online-Buchung, Check-out mit Schließen der Zimmertür), das im Sommer 2022 eröffnen wird. Es wird über 107 Zwei- und Vierbettzimmer mit in Summe 256 Betten, Co-Working-Spaces, Seminarräume, Wellness und Fitnessraum sowie Gastronomie verfügen. Betreiber werden die ebenfalls eidgenössischen Revier-Hotels sein, die bisher über Häuser in Adelboden, Dubai und der Leinzerheide verfügen.
5-Sterne Falkensteiner in Latschau
Ein weiteres Hotelprojekt wird in Latschau oberhalb von Tschagguns errichtet. Als Investor des 38 Mio. Euro Vorhabens treten die Vorarlberger Illwerke auf. Das 123 Zimmer große Familienhotel auf 5-Sterne Niveau soll bis Dezember 2022 fertiggestellt werden. Ergänzend dazu werden um 9 Mio. Euro ein Mitarbeiterhaus sowie ein Nahwärmewerk gebaut. Als Betreiber konnte die Falkensteiner Gruppe gewonnen werden.
Neue Ära für „Golmi“
Die Illwerke stehen als 100 % Eigentümer der Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH auch hinter dem an die 6 Mio. Euro teuren Umrüstvorhaben der Golmerbahn („Erlebnisberg“): Dort ersetzen 111 neue, komfortable 8er Kabinen die gleich großen 25 Jahre alten Gondeln, 10 von ihnen im Design des Maskottchens „Golmi“. Gleichzeitig werden in allen Stationen die Zu- und Abgänge zur Bahn barrierefrei gestaltet. Die Eröffnung ist für Dezember 2021 geplant.
Die Gargellner Bergbahnen wiederum investierten etliche Millionen in eine neue Beschneiungsanlage (83 Lanzen der zu Leitner gehörenden Schneeerzeuger-Firma Demaclenko), womit die Gesamtinvestitionen die erwähnte Größe von 150 Mio. Euro erreichen.
Erstellt am: 01. September 2021
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