ANA
Incoming aus Spanien und Südamerika

Incoming-Höhenflug mit Flamenco, Samba, Tacos & Tango

Print-Ausgabe 22. März 2019

Legt den Fokus auf Gateway Spanien: Geschäftsführerin der Österreich Werbung Petra Stolba

Das starke Incoming-Wachstum aus Asien und dem arabischen Raum hat die Quellmärkte Zentral- und Südamerikas und Spanien ins Abseits gerückt – zu Unrecht

Inklusive Brasilien haben die Herkunftsmärkte in Zentral- und Südamerika in den letzten acht Jahren (2011 bis 2018) sowohl bei Ankünften als auch Nächtigungen um mehr als die Hälfte zugelegt. Noch stärker entwickelte sich das Aufkommen aus Spanien, dem traditionellen Gateway zu diesen Ländern: Seit Ende der Talfahrt 2013 in Folge der Finanzkrise ging es stetig bergauf; im Vorjahr wurde sogar erstmals die 900.000er Nächtigungs-Hürde geknackt.

Auch bezüglich touristischer Ausgaben sind Spanien (laut OeNB 127,70 Euro pro Tag in Österreich 2017) und die lateinamerikanischen Herkunftsländer nicht zu unterschätzen: Gemäß UNWTO-­Statistik rangierten Brasilien und Spanien 2017 mit internationalen touristischen Ausgaben in Höhe von 22,99 Mrd. US-Dollar und 22,32 Mrd. Dollar weltweit an 14. und 15. Stelle. Zusammen mit Mexiko (Platz 25) und Argentinien (26) sind es 72,48 Mrd. Dollar und damit mehr als Großbritannien, der weltweiten Nr. 4.

Traditionelle Netzwerkveranstaltung für Spanien, Zentral- und Südamerika ist die Tourismusmesse FITUR, die jedes Jahr Ende Jänner in Madrid stattfindet (143.000 BesucherInnen, rund 10.500 Aussteller aus 165 Ländern und Regionen). Sie hat den Sprung von einer traditionellen Ferien- bzw. Fachmesse geschafft – nicht zuletzt dank Plattformen, wie FITUR Next Observatory (touristische Innovationen), FITUR CINE (Tourismus-Filme) und FITUR IT IS MUSIC (als Teil von FITUR FESTIVALS) sowie der vier Foren umfassenden Fitur­TechY.

Österreich war auf der FITUR durch einen von Mundivision organisierten rot-weiß-roten Gemeinschaftsstand vertreten, auf dem mehrere Hotelgruppen (Arcotel, Austria Trend Hotels, Arthotel/Gorgeous Smiling, NH, Roomz), Incomer (Travel Europe, Sato Tours, Blaguss und Mundivision), Attraktionen (Swarovski, Austrian Dinner Show) und die Städte Innsbruck und Salzburg präsent waren.

Die Österreich Werbung (ÖW) selbst ist – ebenso wie Schweiz Tourismus und die DZT (Deutsche Zentrale für Tourismus) – seit 2010 nicht mehr auf der FITUR vertreten. Die Kosten/Nutzen-Relation ist dort, wie auf der BIT in Mailand oder dem WTM in London, seit langem nicht mehr gegeben. „Plattformen wie die FITUR ermöglichen zwar viele Kontakte, dienen aber letztendlich mehr dem Netzwerken denn der sehr konkreten Verkaufsförderung“, so Petra Stolba, Geschäftsführerin  der ÖW, gegenüber T.A.I.

Der Fokus der ÖW-Marktbearbeitung liegt in Spanien und Zentral- bzw. Südamerika analog zur weltweiten ÖW-Strategie im B2B-Bereich. Petra Stolba: „Wir setzen auf individuelles Matching, denn wir kennen die Bedürfnisse vor Ort und die österreichischen Produkte sehr gut.“ Dazu kommen Workshops, wie jene in Barcelona, Madrid oder Bilbao.

Die auffallend starke Entwicklung Spaniens war in den zurückliegenden fünf Jahren (plus 31 Prozent bei den Ankünften, plus 35 Prozent bei den Nächtigungen) deutlich besser als jene Zentral- und Südamerikas sowie Brasiliens, die zuletzt eine Schwächephase verzeichneten. Die starke Spanien-Perfor­mance wiederum ist nicht zuletzt auf die vielen neuen Direktfluganbindungen nach Wien (und München) zurückzuführen. Mit LEVEL, Vueling, Lauda­Motion, Wizzair, Volotea und Eurowings sind bereits sechs Low Cost Carrier von/nach Wien unterwegs, ergänzt durch die Nezwerk-Airlines Iberia und Austrian.

Der Spanien-Aufwärtstrend setzt sich im neuen Jahr fort: „Alleine Wien verzeichnete im Jänner ein Plus von 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, so Petra Stolba, der zufolge „die Vorzeichen gutstehen, dass die positive Entwicklung weiter anhält“.

Ob es tatsächlich so kommt, wird sich zeigen. Zwar ist die Wirtschaftslage in Spanien weiterhin stabil, doch hängt laut Petra Stolba viel von den Wahlen Ende April 2019 ab. Geht alles glatt, dann könnte Spanien 2020 die 1 Million Nächtigungs-Grenze überschreiten. Inklusive Süd- und Zentralamerika sowie Brasilien sind es bereits jetzt knapp 1,44 Mio. – mehr als das vielgepriesene China (Vorjahr 1,40 Mio.). 

Alle österreichischen FITUR-Aussteller unter einem rot-weiß-roten Dach: der von Mundivision organisierte Österreich-Stand

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Erstellt am: 22. März 2019

Foto: © Österreich Werbung

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