Print-Ausgabe 15. April 2022
„Österreich wird bei den Gästen für sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wahrgenommen“, so Lisa Weddig (Bild: © ÖW / Christian Lendl)
Kurz bevor der Schleier über die geplanten Sommeraktivitäten 2022 der ÖW gelüftet wurde, kamen von der Wirtschaftskammer positive Signale bezüglich Budget-Erhöhung
Der wohl interessanteste Beitrag bezüglich Österreich Werbung (ÖW) rund um die Präsentation des Anfang April erfolgten Starts der Sommerkampagnen 2022 erfolgte in 470 km Entfernung: Im Rahmen des „Tourismus Symposiums“ der Bundessparte Tourismus wurde WKO-Vizepräsidentin Martha Schultz zum ÖW-Budget gefragt, ob die Wirtschafskammer (sie steuert mit 8 Mio. Euro üblicher Weise 25 % zum ÖW-Budget bei; heuer sind es nur noch 22,22 %, ab 2023 wären es 21,05 %) irgendwann bei der höheren Dotierung mitziehen werde? Bekanntlich wurde das ÖW-Budget vorerst nur vom Bund erhöht und zwar um 4 Mio. Euro auf 28 Mio. Euro für 2022 und um 6 Mio. Euro auf 30 Mio. Euro ab dem Jahr 2023.
Martha Schultz zögerte mit ihrer Antwort nicht lange: „Die Diskussion über die Erhöhung ist im Gange.“ Ab wann damit zu rechnen sei? Darauf Sparten-Geschäftsführer Manfred Katzenschlager: „Die Budgets werden im Sommer gemacht.“ So 1 und 1 richtig zusammengezählt werden, könnte es damit ab 2023 auch von WKO-Seite eine angemessene Erhöhung geben. Lassen wir uns überraschen.
Fakt ist, dass es laut Martha Schultz „im Bereich der Außenwirtschaft schon eine Erhöhung“ durch die WKO gab und zwar in Form von Aktivitäten: „Wir haben mehr Märkte übernommen.“ Zur Erinnerung: Anfang Februar unterzeichneten Tourismusministerin Elisabeth Köstinger, Außenminister Alexander Schallenberg, ÖW-Geschäftsführerin Lisa Weddig und Wirtschaftskammer-Generalsekretärin Mariana Kühnel eine Kooperationsvereinbarung, durch die das lange geplante „Österreich Haus“ Wirklichkeit wird – sprich: Dort wo Mietverträge auslaufen, werden AWO- (Außenwirtschafts Organisation) und ÖW-Büros zusammengelegt. Martha Schultz: „Das Ziel ist es, Wirtschaft, Tourismus und Kulinarik über die AMA (AgrarMarkt Austria) in einem zu präsentieren.“
Soweit über die Zukunft (ÖW-Budgeterhöhung der WKO), die zum Teil schon Realität ist (Zusammenlegung von AWO und ÖW in Kopenhagen, Warschau oder Prag). Jetzt zur Sommerkampagne 2022. Sie wurde vom Team der Österreich Werbung auf drei Säulen (Sommer, Städte und Rad) gestellt, mit unterschiedlichem Fokus in den jeweils wichtigsten Quellmärkten. Das Motto lautet „Real Austria“.
Laut ÖW-Chefin Lisa Weddig liegt dabei der Schwerpunkt mit 6 Mio. Euro auf der klassischen Sommerwerbung (Erholung und Aktivurlaub), die am 4. April in den Märkten Deutschland, Schweiz, Niederlande, Italien, Belgien, Tschechien, Ungarn und Polen ausgerollt wurde. Mit von der Partie sind auch 60 touristische Partner aus Österreich.
Die zweite Säule betrifft die Städte, für deren Bewerbung 1,6 Mio. Euro zur Verfügung stehen, um stolze 25 % mehr als im Vorjahr. Der Start erfolgt heute, Freitag, den 15. April. Geplant sind Aktivitäten in zehn europäischen Nahmärkten, von Deutschland und der Schweiz, über Italien, Frankreich und Spanien, bis UK sowie in den CEE-Ländern Ungarn, Rumänien, Slowakei und Polen. 30 touristische Partner aus Österreich machen mit.
Dritter Schwerpunkt ist die Rad-Kampagne. Sie ist mit 1,4 Mio. Euro dotiert. Auch hier erfolgte der Startschuss bereits am 4. April. Mit Genussradeln und Mountainbiken gibt es zwei Top-Themen. Im Fokus stehen die vier Rad-affinen Quellmärkte Deutschland, Niederlande, Tschechien und Slowakei. Mitgetragen werden die Aktivitäten von der NÖ Werbung, dem Burgenland Tourismus, dem SalzburgerLand Tourismus, der Kärnten Werbung, der Tirol Werbung, dem OÖ Tourismus sowie der Destination Schladming Dachstein. Alleine im April sind rund 280 Aktivitäten geplant.
Alles in allem ist Lisa Weddig für den Sommer 2022 zuversichtlich. Österreich werde bei den Gästen für sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wahrgenommen. Die in den meisten Quellmärkten feststellbare Teuerung relativiert sich dadurch. Insgesamt werden in alle drei Kampagnen-Schwerpunkte 9 Mio. Euro investiert, 80 österreichische Tourismuspartner sind mit im Boot.
Erstellt am: 15. April 2022
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