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Re-Start Winter 2020/21

Größte Winterkampagne der letzten Jahrzehnte in den Startlöchern

Print-Ausgabe 14. August 2020

Setzt das 40 Mio. Euro Zusatzbudget gezielt im Ausland ein: Petra Stolba, Geschäftsführerin der ÖW
Bild: © ÖW/Lendl

Die sechs Quellmärkte Deutschland, Niederlande/Belgien und Tschechien/Ungarn/Polen stehen dabei im Fokus – sie sorgten zuletzt für 54 % der Nächtigungen

Österreichs Wintersaison 2020/21 wird die spannendste seit Jahren. Traditionell gilt der Winter in den alpinen Regionen als Wertschöpfungsgenerator schlechthin, der vor allem in Skizentren den Sommer quersubventioniert. Doch durch Corona ist die weiße Saison heuer mit extrem vielen Fragezeichen konfrontiert. „Wir müssen davon ausgehen, dass eine verhaltene Urlaubsstimmung herrscht“, betonte vor kurzem PetraStolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW), im Interview mit T.A.I.

Laut WIFO (Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung) erbrachte die letzte „volle“ Wintersaison 2018/19 (der Winter 2019/20 fand ja Mitte März ein abruptes Ende) einen Umsatz von 14,4 Mrd. Euro (inkl. Internationaler Personentransporte). Pro Nächtigung ergibt dies einen Wert von 197,49 Euro. Zum Vergleich: Im Sommer 2019 erreichte der Umsatz 13,98 Mrd. Euro, woraus pro Nacht 177,02 Euro resultierten. In Corona-Zeiten sind diese Werte unerreichbar, aber sie geben einen Eindruck, wie wichtig der Winter ist. Die ÖW hat deshalb die zurückliegenden Monate genutzt, um Kommunikation sowie Aktivitäten für den Winter 2020/21 genau unter die Lupe zu nehmen und sich intensiv mit deren Vorbereitungen beschäftigt. Ziel ist es, die Situa­tion laufend an die sich ändernden Gegebenheiten anzupassen und entsprechend zu optimieren.

Als hilfreich erweist sich dabei das 40 Mio. Euro Zusatzbudget der Bundesregierung. Ein Teil davon wird bekanntlich für den kommenden Winter eingesetzt. Stolba: „Das Zusatzbudget wird gezielt in Ländern eingesetzt, wo wir hohes Potenzial an Urlaub in Österreich sehen.“ 

Unter dem Motto „Re-Start Winter 2020/21“ liegt der Fokus dabei auf den sechs Quellmärkte Deutschland, Niederlande/Belgien und Tschechien/Ungarn/Polen. Die ÖW setzt dabei „mit einem deutlich erhöhten Budgetvolumen auf diesen Märkten die größte und breiteste Winterkampagne der letzten Jahrzehnte zur Unterstützung der österreichischen Tourismusbranche um.“

Wie wichtig dieses Länder-Sextett für den Österreich-Winter ist, zeigen die Daten der letzten „kompletten“ Saison 2018/2019: Damals stellte es knapp 54% aller Nächtigungen. Zusammen mit den InländerInnen (knapp 23%) sorgten sie für mehr als drei Viertel (76,6%) aller Winter-Übernachtungen. 

Der Einstieg in den „Re-Start Winter 2020/21“ erfolgt mit einer reichweitenstarken Awareness-Phase. Sie soll, so die ÖW-Planung, unter dem Motto „Gemeinsam eine unbeschwerte Zeit im Schnee erleben“ Marktdruck in den Zielgruppen schaffen und diesen einen sicheren und erlebnisreichen Winterurlaub in Österreich schmackhaft machen.

Für LTOs, TVBs und touristische Leistungsträger wurden Partnerpakete für die Involvement- und Performance-Phase geschnürt. Damit kann die ÖW Inhalte und buchbare Angebote gezielt potenziellen UrlauberInnen präsentieren. Das zusätzliche Budget für den Winter 2020/21 macht dabei eine überdurchschnittlich hohe Stützung durch ÖW-Mittel möglich. 

Mitentscheidend für den Winter werden die übrigen Quellmärkte sein, die zuletzt 23,4% des Nächtigungsvolumens ausmachten. Für sie wird – siehe die jüngsten Maßnahmen für Festland-Spanien – ein rasches und flexibles Handeln notwendig sein, je nachdem, wie die aktuelle Situation aussieht und in welche Richtungen die neuesten Entwicklungen weisen. Derzeit gilt für 5 der Top-20 Quellmärkte eine Reisewarnung: Russland, USA, Rumänien, Schweden und Ukraine.  

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