Print-Ausgabe 7. April 2017
Lech am Arlberg setzt verstärkt auf die grüne Jahreszeit – heuer sorgt der Relaunch der Lech Card für zusätzliche Impulse, ab Herbst 2019 auch ein Kongresshaus.
Mit um die 850.000 bis 870.000 Übernachtungen dominiert am Arlberg traditionell die Wintersaison, doch der Sommer kommt immer besser in Schwung: Seit Ende der 1990er stieg das Volumen von damals um die 90.000 Nächte auf 160.000 an. „Der Sommer ist eine wachsende Saison, er hat die größten Wachstumschancen“, erklärt Hermann Fercher, Geschäftsführer des Lech Zürs Tourismus, gegenüber T.A.I. Entsprechend groß sind die Marketing-Bemühungen für den Sommer, dessen Budget mittlerweile gleich groß ist, wie jenes für den Winter: „Da geht es nicht ums Image, sondern darum, dass man draußen weiß, dass Lech auch im Sommer offen hat.“
Angesprochen werden vor allem Genussurlauber, mit „Sehnsucht nach einem schönen Ortsbild, heiler Umwelt und Kulturgenuss“, so Fercher. „Wir machen viel mit klassischer Musik.“ So wird für heuer u.a. das Programm des „6. Lech Classic Festival“ vom 31. Juli bis 5. August um einen Tag verlängert. Beim „6. Festival LegeArtis Lech“ (8. bis 10. September) stehen neben der Musik auch Malerei und Literatur sowie die Förderung vielversprechender Nachwuchstalente im Mittelpunkt.
Einem Relaunch unterzogen wurde für den Sommer 2017 die „Lech Card“. Bisher in der Kurtaxe inkludiert, wird sie heuer erstmals bepreist (24 Euro für drei Tage/zwei Übernachtungen 24 Euro, jeder Tag mehr schlägt mit 4 Euro zu Buche, ab 15 Tagen mit 2 Euro; Kinder bis 14 sind gratis). Das hat seinen guten Grund, denn gegenüber früher umfasst die Lech Card eine Vielzahl zusätzlicher Inhalte, von Action-Kinderprogrammen über die unbegrenzte, kostenlose Nutzung aller Sommerbergbahnen, freier Eintritt ins Waldschwimmbad, ausgewählte Themenwanderungen, Vergünstigungen bei den Wanderbussen (Mautgebühr für Lech Card-Inhaber inkludiert), beim Mountainbike-Verleih oder im Klettergarten.
All dies soll den Sommer weiter beflügeln. Die laufende Wintersaison hingegen zählt aus den bekannten Gründen (Feiertage, Ferienkollisionen etc.) „mit Sicherheit nicht zu den erfolgreichsten“, wie Hermann Fercher eingesteht, „sie wird sich aber als normale Wintersaison in die letzten zehn Jahre einreihen.“ Ein erfreulicher Punkt ist „die sehr gute Preisdurchsetzung“, so Fercher, „wir haben von 140 Saisontagen 100 Vollbelegstage.“
Eine „Super-PR gebracht“ hat die neue Flexenbahn, durch die der Arlberg „endgültig zur absoluten Weltelite der internationalen Wintersportregionen zählt.“ Sie habe „viel Tagesgeschäft und Nächtigungen in St. Christoph und Zürs gebracht, auch Stuben schlägt sich ganz gut.“ Der von kritischen Zeitgenossen befürchtete Run durch Tagesgäste ist aber nicht eingetreten, die berühmte „Rote Ampel“ (eine Limitierung für Tagesgäste) hat bisher nur zweimal auf „rot“ geschaltet. Die Flexenbahn verbindet wie berichtet erstmals die Teilgebiete Lech Zürs und St. Anton, wodurch Ski Arlberg mit 305 km Pisten und 87 Liften zum größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs wurde (vor der SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental mit 284 km Pisten und 90 Liften sowie dem Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn mit 270 km bzw. 70 Bahnen). Auch der Umweltaspekt ist erfreulich: durch den Neubau sind täglich 120 Busfahrten weniger zwischen St. Anton und Lech Zürs notwendig.
Die nächste große Neuerung für Lech Zürs wird indes weder auf der Piste noch am Berg geplant, sondern im Ortszentrum von Lech: dort soll ein Kongresshaus entstehen (voraussichtlicher Baubeginn 2018 mit Eröffnung im Herbst 2019). Heuer steht der Architektur-Wettbewerb für das Emissions- und Energie-freundliche Konzept auf dem Plan. Konzipiert für 600 bis 800 Personen, steht seine Größe „in Relation zu den fußläufig erreichbaren Sommerbetrieben und zur Oberlechbahn“, so Hermann Fercher. Damit sind Veranstaltungen komplett ohne Transfers und Autos möglich. Für weitere Impulse in der Sommersaison und deren Verlängerung ist damit gesorgt.
Erstellt am: 07. April 2017
© LechZuers-Tourismus GmbH by Alex Kaiser
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