HOFBURG Vienna

Erfolgreicher Spagat zwischen Dynamik, Tradition & Digital Natives

Print-Ausgabe 2. November 2018

Blickt dem Veranstaltungsjahr 2019 optimistisch entgegen: Alexandra Kaszay, Geschäftsführerin von HOFBURG Vienna

Interaktive Events in historischem Ambiente abzuhalten, gehört zu den USPs der HOFBURG Vienna – dies ermöglicht die Vorreiterrolle in der Welt der Technologie

Mit mehr als 300 Veranstaltungen und knapp 320.000 Teilnehmer­Innen pro Jahr, einer Kapazität von 35 Sälen für 50 bis 4.900 Personen sowie der Kombination von Tradition und Moderne gehört die HOFBURG Vienna zur internationalen Top-Liga unter den Kongresszentren. T.A.I. sprach mit Geschäftsführerin Alexandra Kaszay über Erfolgs-Faktoren, Digitalisierung, die aktuelle Entwicklung und Ausblicke auf die Zukunft.

T.A.I.: Wien spielt seit Jahren in der Top-Liga des weltweiten Kongress-Geschehens mit. Welchen Anteil daran hat Ihrer Meinung nach die Hofburg Vienna?

Kaszay: „Höchste Qualitätsansprüche und gutes Veranstaltungsdesign machen die HOFBURG Vienna zu einer starken Premiummarke im Kongresswesen, die seit Jahren zum Erfolg Wiens beiträgt. Dazu kommt das besondere Flair der HOFBURG, das sich aus dem Kontrast der Geschichte und Gegenwart ergibt. Galt die HOFBURG Vienna als Pionier in der Wiener Kongressszene, so nimmt sie heute eine Vorreiterrolle in der Welt der Technologie ein. Historische Festsäle sind mit interaktiven Events erfüllt. Das ist eine spannende Synergie, die Veranstaltungsplaner zu schätzen wissen.“

T.A.I.: Im Bereich der Digitalisierung bieten Sie Veranstaltungsplanern mit PREZI eine interaktive Führung durch die Räumlichkeiten. Ist das mehr ein Gag oder haben Sie damit bereits konkret Veranstalter für Ihr Haus überzeugen können?

Kaszay: „Die Generation Y ist die Gruppe der ‚Digital Natives‘ und diese schätzt die vielfältigen Präsentationstools, wie unsere aktuelle PREZI Version. Um bereits im ersten Schritt Inspiration für künftige Veranstaltungen zu geben, ist die interaktive Führung durch die Räumlichkeiten eine gute Möglichkeit, die Vielfalt an Set-ups zu präsentieren. Daher nicht nur ein Gag, sondern vor allem ein entscheidendes Verkaufstool bei den Sales-Reisen und Teilnahmen an internationalen Fachmessen.“

T.A.I.: Wie läuft es heuer und welche Impulse kommen dabei von der EU-Ratspräsidentschaft?

Kaszay: „Wir blicken auf eine gute Buchungslage der diesjährigen Kongress- und Veranstaltungssaison. Dies bestätigt unseren Stellenwert im internationalen Ranking. Zur EU-Ratspräsidentschaft: Auf Grund der parallel stattfindenden Plenarsitzung des Österreichischen Parlaments im Großen Redoutensaal und einer Vielzahl zusätzlicher Veranstaltungen in unseren Festsälen konnten leider in der HOFBURG Vienna nur kleinere Side-Events der Ratspräsidentschaft durchgeführt werden.“

T.A.I.: Wie begegnen Sie generell der Herausforderung, dass seit Einzug des Parlaments für die Hofburg Vienna rund 30 Prozent weniger Veranstaltungsfläche zur Verfügung stehen?

Kaszay: „Wir sind stolz darauf, dass es bisher gelungen ist, das laufenden Veranstaltungsvolumen und das parallele Stattfinden der Plenarsitzungen des Parlaments zu realisieren. Mit Großprojekten, wie der OSCE-Ministerkonferenz 2017, vielen international namhaften Kongressen aber auch durch laufenden Zugewinn neuer Kunden unterstreicht HOFBURG Vienna seine gute Marktposition. Die Herausforderungen bestehen vor allem darin, zusätzliche Flächen für Veranstaltungen zu erschließen. Der neu adaptierte Raumverband Schatzkammersaal zählt zu den gefragten Eventbereichen für Produktpräsentationen oder kleinere Meetings, die mit dynamischem Lichtdesign perfekt in Szene gesetzt werden können.“

T.A.I.: Weltweit wollen immer mehr Städte ihren Anteil an dem Kuchen abschneiden. Besteht die Gefahr, dass es zu einem Preis-Dumping der Destinationen kommt?

Kaszay: „Es besteht immer diese Gefahr, doch kann eine Destination durch hochwertige Veranstaltungs-Kultur im Mitbewerb bestehen. Unser Preis steht für Qualität. Dazu kommt, dass sich die Kundenerwartungen laufend durch technische und gesellschaftliche Entwicklungen verändern. Ebenso steigt der Anspruch jedes Einzelnen an Serviceerlebnisse im Alltag kontinuierlich. Service ist damit der entscheidende Wettbewerbsfaktor der Zukunft.“

T.A.I.: Sie haben wiederholt die MitarbeiterInnen der Hofburg Vienna als entscheidende Unternehmensressource und für die Differenzierung vom Mitbewerb ausschlaggebend bezeichnet …

Kaszay: „Ja, höchste Qualität in der Durchführung von Veranstaltungen kann nur durch ein qualifiziertes und motiviertes Team erreicht werden. Wir brauchen den Spirit im Team, vorrangig für mutige Ideen, neue Produktentwicklungen, innovative Dienstleistungen und neue Geschäftsmodelle. Die lange Zugehörigkeit unser(er) MitarbeiterInnen im Unternehmen – bei etwa 50 ständig angestellten KollegInnen sind dies insgesamt 580 Jahre – unterstreicht die Kontinuität im Team.“

T.A.I.: Wie steht es um die Hofburg Vienna, wenn es darum geht, neue Eventformate umzusetzen?

Kaszay: „Die Event-Architektur wird immer facettenreicher. Spürbar sind interaktive Formate, die den gesellschaftlichen Trend zur Eigenverantwortung und Selbst­organisation auf den Veranstaltungsbereich übertragen. Es gilt die Entwicklungen frühzeitig zu antizipieren und entsprechend in neuen Konzepten umzusetzen: Das Zusammenspiel großer Veranstaltungsflächen und kleinerer Einheiten bietet eine große Vielfalt für neue Formen des Event-­Set-ups. Es werden verstärkt Mee-
tingpoints und Bereiche für Work-outs von unseren Kunden verlangt.“

T.A.I.: Wie sieht die Vorschau der Hofburg Vienna für 2019 und längerfristig aus?

Kaszay: „Das Veranstaltungsjahr 2019 startet mit der Ballsaison in der Hofburg. Wir freuen uns auch auf die ART Vienna Mitte März. Im Frühjahr heißen wir das Pioneers´ Event sowie das Forum Prävention herzlich willkommen. Ende Juni treffen einander Experten bei der CTBT Science and Technology Conference und eine Vielzahl internationaler Wissenschaftler werden kurz darauf beim Kongress der European Child and Adolescent Psychiatry erwartet. Der Buchungskalender zeigt eine Vielfalt an unterschiedlichen Events im Herbst auf, wie „Der Börsianer 2019“ Ende September oder das HR Inside Summit im Oktober. Bei der Cytokines 2019 Ende Oktober werden etwa 700 TeilnehmerInnen in den Festsälen tagen.
Generell legen die positive Konjunktur und die anhaltend gute Stimmung in der Industrie bei den KonsumentInnen eine gute Basis dafür, dass sich der Aufschwung in Europa auch 2020 fortsetzen wird. Wir können dies bereits jetzt an der guten Buchungslage erkennen und freuen uns auf die Vielzahl interessanter Kongress- und Veranstaltungsprojekte in den Folgejahren.“ 

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