ANA
Burgenland Tourismus

Burgenland wird Wander-Mekka. „Bernstein Trail“ als Leuchtturm-Projekt

Print-Ausgabe 25. Jänner 2019

V.l.: Mag. Günter Mussnig (CEO Trail Angels GmbH), Tourismuslandesrat MMag. Alexander Petschnig, Landeshauptmann Hans Niessl und Burgenland Tourismus-Geschäftsführer Hannes Anton bei der heutigen Präsentation des 1. buchbaren Weitwanderweges „Bernstein Trail“ im Burgenland.

Er führt über bis zu 374 km von Carnuntum im Norden bis St. Martin an der Raab im Süden, mit eigenem Buchungscenter samt Online-Buchbarkeit – Start im Herbst

Wandertourismus zählt zu den stark wachsenden Gästesegmenten: Fast 70 Prozent der Deutschen wandern, wobei das Pendel stark in Richtung Gelegenheits- und Genusswandern ausschlägt und ein Zuwachs vor allem in jungen Altersklassen feststellbar ist. Der Burgenland Tourismus unter Führung von Hannes Anton liegt also mit dem, Ende voriger Woche gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Niessl und Tourismuslandesrat Alexander Petschnig vorgestellten, Projekt „Bernstein Trail“ goldrichtig, sich in diesem Bereich zu positionieren. Gestartet wird im Herbst 2019.

Der „Bernstein Trail“ ist ein „Leuchtturm-Projekt“ (Niessl) und stellt für das Burgenland in mehrfacher Hinsicht „einen Meilenstein“ (Petschnig) dar: Erstmals werden die über 100 bestehenden Wanderwege des Landes durch „ein Angebot aus einem Guss miteinander vernetzt“, es ist durchgängig buchbar, mit dem Kärntner Wanderspezialisten Trail Angels als Partner (www.trail-angels.com, Projekte vom Alpe Adria Trail bis zu Fair Trails im Himalaya, CEO ist Günter Mussnig) und es handelt sich um das erste Projekt, das sich über Nord-, Mittel- und Südburgenland erstreckt.

Der „Bernstein Trail“ – so benannt nach dem südburgenländischen Ort und der Burg Bernstein an der legendären römischen Bernsteinstraße – führt mit einer Ost- (324 Kilometer, 14 Etappen) und einer West-Route (374 Kilometer, 17 Etappen) von der Römerstadt Carnuntum (NÖ) bis St. Martin an der Raab (Römermuseum). Über weite Strecken sind beide ident, teilen sich zweimal (Neusiedler See sowie zwischen Lockenhaus und Güssing) und führen ebenso zweimal kurz über Ungarn.

Ein großer Vorteil des „Bernstein Trails“ (keine Radwege, sondern eigene Wanderwege) liegt laut Hannes Anton darin, dass er gegenüber alpinen Weitwanderwegen „relativ flach ist und nicht so viele Höhenmeter“ aufweist. Dazu kommt, dass das Angebot durch das günstige Klima im Burgenland zeitlich ausdehnbar ist: „Ziel ist, die Westroute ganzjährig zu bespielen“, so Anton. Auf der Ost-Route ist das durch die saisonal eingestellte Schifffahrt im Herbst allerdings nicht möglich.

Entwickelt wurde der „Bernstein Trail“ gemeinsam mit den Trail Angels sowie den Tourismusverbänden. Drei Workshops wurden bisher mit den TVBs angehalten, der jüngste zum Thema Buchbarkeit. Diese spielt eine wesentliche Rolle: „Wichtig ist, dass viel Wertschöpfung stattfindet und auch messbar ist“, so Hannes Anton.

Gemeinsam mit den Trail Angels (sorgen für komplette Servicierung bis hin zum Gepäcksshuttle) wird ein Buchungscenter eingerichtet (Domain „bernsteintrail“ bereits reserviert, Freischaltung im Herbst), mit dem weltweit ersten bereits bestehenden und von den Trail Angels entwickelten „Online Trail Management- und Buchungssystem“ bookyourtrail.­com als Landing-Page. Dessen Bandbreite reicht von klassischen Pauschal-Angeboten (Dynamik Packaging) über Online-Reiseplaner (individuell gestaltbar, binnen zwei Stunden erhalten die User ihr Angebot) bis hin zur „Königsdisziplin“ (Günter Mussnig), der kompletten Onlinebuchung individueller Aufenthalte samt Detailplanung, Preisangabe und Onlinezahlung mit Kreditkarten. Trail Angels fungiert dabei stets als Reiseveranstalter. Hannes Anton: „Alle Betriebe des Burgenlandes werden buchbar gemacht – auch jene, die über keinen Vertrag mit den Trail Angels verfügen.“

Günter Mussnig ist vom Erfolg überzeugt: „Der Bernstein Trail eröffnet für das Burgenland ein Feuerwerk an Möglichkeiten, er hat hohes Potenzial.

Eine große Herausforderung stellt das Projekt für die Betriebe dar. „Sie müssen bereit sein, ihre Zimmer auch für nur eine Nacht zu vermieten“, so Hannes Anton. Kriterien-Katalog (z.B. Trockenräume etc.) gibt es laut Mussing keinen, stattdessen hat sich „unser ständiger Kontakt mit den Betrieben bewährt“.

Größter Akzeptanz-Bringer für Betriebe sei erfahrungsgemäß der mit Wandergästen erzielte Umsatz. Günter Mussing: „Der Alpe-Adria-Trail zeigt, dass der Wandertourismus wirklich zum Erfolgs- und Investitionsmotor wird. Heute leben bereits 40 bis 50 Betriebe in Kärnten komplett von Wandergästen.“ Insgesamt arbeiten die Trail Angels auf allen von ihnen betreuten Wanderrouten mit 300 Partnerbetrieben zusammen, „von der Almhütte bis zum Schlosshotel Velden“.

Mit welcher Anlaufzeit rechnet Mussing? „Üblicherweise braucht ein Trail je nach Attraktivität ca. drei Jahre für die Markteinführung.“ Beim Bernstein-Trail (flach, Nahbereich Wien) könnte es schneller gehen: „Ich bin überzeugt, dass er ein hohes Potenzial hat!“ 

Kommentar schreiben

Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder

Nach oben