Tourismuspolitik

Aus „Plan-T“ wird „Vision-T“. Mehr Wertschöpfung ist das Ziel

Print-Ausgabe 12. Dezember 2025

„Der Tourismus hat viel zu bieten und ein sehr großes Nachfrage-Potential“, so Elisabeth Zehetner (Foto: © oecolution)

Laut Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner gilt der Tourismus als Basis des österreichischen Wohlstands und als eine der wichtigsten Exportbranchen

Hintergrundgespräche bei der Anfang März dieses Jahres angelobten Staatssekretärin für Energie, Startups und Tourismus Elisabeth Zehetner sind selten. Anfang Dezember – am selben Tag wie der Entbürokratisierungs-Ministerrat (siehe Beitrag "„Es war nicht das letzte Paket“! Maßnahmen für Bürokratieabbau") – war es wieder einmal soweit. Und Elisabeth Zehetner geriet über den Wirtschaftszweig ins Schwärmen: „Der Tourismus hat viel zu bieten und ein sehr großes Nachfrage-Potential. Manche Täler könnten ohne ihn überhaupt nicht überleben.“

Angetreten ist Elisabeth Zehetner mit dem Wunsch, den Wertschöpfungsfaktor des Tourismus, eine der wichtigsten Exportbranchen Österreichs, stärker in den Vordergrund zu holen: „Er ist die Basis unseres Wohlstands und hat andere Branchen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mitgezogen.“

Puncto Preis-Leistungs-Verhältnis stehe Österreichs Tourismus im internationalen Vergleich sehr gut da, teilweise wird es „sogar als zu günstig bezeichnet.“ Ebenso fahre der Tourismus bei den Nächtigungen „einen Rekord nach dem anderen ein“ (im Sommer 2025 waren es +2,2 %) und die Strategie, Österreich als Ganzjahresdestination zu positionieren, gehe auf. „Doch dies ist nur eine Seite der Medaille“, wie Zehetner betonte, denn trotz der Rekorde bleibe den Betrieben wegen steigender Kosten weniger übrig als früher. Auch habe, so Elisabeth Zehetner, ein durchschnittliches 3-Sterne-Hotel in Österreich nur 147 Tage im Jahr Vollbelegung: „Sie sind nur die Hälfte des Jahres gefüllt!“ Auf die Eingabe, dass manche dieser Betriebe bewusst schließen, antwortet sie, dass „andere dieses Problem nicht haben, wie zum Beispiel Leogang mit dem Biken. Unsere Aufgabe ist es, über Best-Practice-Beispiele zu reden.“ Für Zehetner steht eines fest: „Die wirkliche Entfaltung der Wertschöpfung in Tourismus ist nur mit Ganzjahres-Tourismus möglich!“

Ein zentrales Thema des Hintergrundgespräches war der Weiterentwicklung des „Plan-T“ gewidmet, die als „Vision-T“ gehandelt wird. Im Sommer fand dazu eine „360°-Analyse“ statt. An dieser Online-Befragung haben 4.200 Personen aus allen Bereichen des Tourismus bis hin zu Gästen teilgenommen. Diese führten zu fünf „Expertengipfeln“.

Vier haben mit je 25 Teilnehmer:innen seit Anfang November zu den Themen „Mehrwert durch Tourismus“, „Ökologische Nachhaltigkeit & Energie“ sowie „Innovation & Digitalisierung“ und der vorläufig letzte am 2. Dezember über „Wirtschaftliche Resilienz“ stattgefunden. Gipfel Nr. 5 ist dem „Arbeitsmarkt“ gewidmet und findet in der Woche vor Weihnachten statt. Im März stehen dann „Stakeholder-Runden“ in allen neun Bundesländern an.

Der Prozess wird durch ein Steuerungsgremium gelenkt, das von Staatssekretärin Elisabeth Zehetner, der Leiterin der Sektion Tourismus im Wirtschaftsministerium Ulrike Rauch-Keschmann, Bundesspartenobfrau Susanne Kraus-Winkler, Universitäts-Professor Harald Pechlaner sowie seinem Kollegen an der Modul Universität Wien, Roman Egger, gebildet wird. Von Ende März bis Ende Juni steht die Analyse aller Vorschläge und Ideen an, danach wird die „Vision-T“ präsentiert. Elisabeth Zehetner: „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Branche weiterzuentwickeln.“ T.A.I. wird über die Ergebnisse berichten.

Kommentar schreiben

Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder

Nach oben