Print-Ausgabe 12. Juli 2024
Unter dem Motto „From tradition to transition“ stellten Viktoria Veider-Walser und Christian Harisch das neue Kitzbühel-Logo vor
Mit dem neuen Markenauftritt will Kitzbühel wieder zurück auf die Erfolgsstraße – der zuletzt verwendete war von seinem Ursprung her über 90 Jahre alt
Ende Juni lüftete der Kitzbühel Tourismus das Geheimnis rund um seinen künftigen Markenauftritt. Im Rahmen eines Relaunch-Events mit mehr als 400 Gästen präsentierten auf der Baustelle des Hotels zur Tenne Obmann Christian Harisch und Geschäftsführerin Viktoria Veider-Walser unter dem Motto „From tradition to transition“ das neue Logo. Damit nicht genug, wurde der gesamte Ort während der Nacht umgebrandet. Der Auftritt setzt beiden zufolge „Maßstäbe im alpinen Destinationsmarketing.“ Das vorhergehende Signet samt Gams wurde über 50 Jahre nicht verändert. Es handelte sich um einen vom Kitzbüheler Künstler Alfons Walde vor über 90 Jahren gestalteten und Mitte der 70er-Jahre leicht adaptierten Schriftzug.
Entsprechend viel Aufmerksamkeit wird dem neuen Logo zuteil, das laut Viktoria Veider-Walser auch „einen Paradigmenwechsel im Markenauftritt einer Destinationsmarke“ markiert. Wie ist diese Aussage gemeint? „Wir gehen damit als erste Destination weg von der Darstellung natürlicher Schönheit und naturnaher Elemente. Stattdessen setzen wir auf ein stilistisches Artificial Design.“ So mutet das nunmehrige Corporate Design laut Viktoria Veider-Walser „eher einer Fashion Brand an.“ Für sie ist das Ergebnis ein „neuer visueller Stil mit auffälliger, futuristischer Bildwelt. Der ist nicht nur innovativ, sondern markiert klar unsere Vorreiterrolle im Destinationsmarketing.“
Zentrales Element ist unverändert die Gams. „Sie verfügt über eine starke Außenwirkung, großen Wiedererkennungswert und verkörpert unsere Identität“, so die Geschäftsführerin von Kitzbühel Tourismus. Wobei für Viktoria Veider-Walser eine Marke „mehr als ein Logo“ darstellt: „Sie ist ein zentrales Instrument, das Struktur gibt und Klarheit schafft.“
Die Meinungen über das neue Logo sind – wie nicht anders zu erwarten war – geteilt, aber mehrheitlich positiv. So zeigt sich Bettina Hechenberger, Marketing-Geschäftsführerin vom TVB Kitzbüheler Alpen - Brixental, überaus angetan („Ein wirklich gelungener Auftritt“), ebenso Nicole Kleber von Eurotours („Einfach herrlich“) oder Eurotours-Geschäftsführer Thomas Zanolin („Tolle Arbeit. Gratulation“). Für Christian Kluge (Kluge Gestaltung) ist die „Reduktion des Gamskopfes, der Ski, Berg und Mensch symbolisiert und als ‚K‘ interpretiert werden kann, sehr gelungen und toll anwendbar“, die neue Typografie ist für ihn aber „zu massiv“.
Wie sieht die in Zürich beheimatete, für die Kreation der neuen Linie hauptverantwortliche Brandpulse AG das neue Design? Die Zielvorgabe war mit „einer klaren Attraktivitätssteigerung“ vorgegeben. Dabei stand vor allem die Zielgruppe der Millennials (also die zwischen 1981 und 1996 Geborenen) im Fokus: Sie gilt als mittlerweile größte und wichtigste Touristengruppe der Welt und sie reist mit neuer Werthaltung (nicht mehr der Besitz steht im Vordergrund, sondern der Wunsch nach Erlebnissen).
„Die ikonische Marke musste deshalb ihre Bravheit ablegen und zu einer modernen sportlichen Lifestyle-Luxusmarke werden, allerdings ohne ihre traditionell wichtigen Elemente wie die legendäre Kitzbüheler Gams und die Farbe Rot zu verlieren“, so Brandpulse-Geschäftsführer Thomas Ramseier. Für ihn läutet Kitzbühel durch das Konzept – es zeigt Sport-, Party-und Lifestyle-Szenen ebenso wie traditionelle Themen wie Gams, Tracht und Lederhose in einem frech-modernen Umfeld – „eine neue Ära im Tourismus Branding ein: Weg vom austauschbaren Alpenidyll hin zur Lifestyle-Destination.“
Jetzt geht es darum, mit dem neuen Logo und dem neuen Markenauftritt wieder auf die Straße des Erfolges zurückzukehren. Von diesem ist der Kitzbühel Tourismus zuletzt etwas abgekommen, wie aus dem vom TTR (Tiroler Tourismus Research der Tirol Werbung und vom MCI) erstellten „Tirol Poster 2023“ hervorgeht: Demnach wies Kitzbühel mit –16,9 % den höchsten Nächtigungsrückgang 2023 gegenüber 2019 aller 34 Tiroler TVBs (Tourismusverbände) auf; gemessen am Umsatz pro Bett von 18.435 Euro (zweitbester Wert von Tirol) wurde die damalige Spitzenposition an den TVB Achensee abgegeben; und mit –11,8 % von 136 auf 120 Vollbelegstage wurde der diesbezüglich zweitstärkste Rückgang aller 34 TVBs verbucht.
Viktoria Veider-Walser ist zuversichtlich, künftig wieder Top-Positionen zu erringen: „Kitzbühel und alles, wofür es steht, lebt davon, was unsere Hoteliers, Leistungsträger und Partner im Ort jeden Tag ermöglichen. Ihre Leidenschaft für die Gamsstadt, macht Kitzbühel zu dem, was es ist und unsere Marke zu dem, wofür sie steht.“
Erstellt am: 12. Juli 2024
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