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10. ACB Jahreskongress

Lebendiges Convention4u-Jubiläum in Feldkirch

ACB-Magazin September 2019

Zahlreiche Möglichkeiten für Austausch, Inspiration und Networking gab es beim 10. Jahreskongress des Austrian Convention Bureau in Feldkirch

Zum 10-jährigen Jubiläum kehrte die Convention4u, Jahrestagung der österreichischen Kongress- und Tagungsbranche, von 24.-25. Juni zurück nach Vorarlberg, dem Austragungsbundesland ihrer ersten Auflage. 150 Meeting Professionals folgten der Einladung des Austrian Convention Bureau (ACB) nach Feldkirch. Darunter auch viele Branchenneulinge, die dort ihr Netzwerk und Wissen ausbauen konnten. Die energieeffiziente Kleinstadt präsentierte sich von ihrer sonnigsten Seite und bot, eingebettet ins Bregenzerwaldgebirge, eine traumhafte Kulisse für das österreichische Tagungslabor. Das Montforthaus punktete mit Multifunktionalität, herausragender Architektur und großem Know-how im Bereich nachhaltiges Tagen. So konnte auch die 10. Convention4u erfolgreich als Green Meeting zertifiziert werden.

Tagungsindustrie querbeet

Die zweitätige Fortbildungsveranstaltung für MitarbeiterInnen von Tagungszentren, Hotels, Kongressorganisationsbüros, Convention Bureaus, Kongressdienstleister und Verbände bzw. Unternehmen, die sich mit der Organisation von Kongressen, Firmentagungen und Seminaren auseinandersetzen, bot auch heuer ein abwechslungsreiches und spannendes Programm. Sowohl hochaktuelle Themen aus als auch Entwicklung abseits der Branche wurden behandelt.
„Das Programm wurde sehr gut angenommen und die verschiedenen Themen aktiv von der Kongresscommunity bearbeitet“, freut sich ACB Geschäftsführerin Michaela Schedlbauer-Zippusch. In insgesamt 20 Sessions gaben 19 Speaker aus Österreich, Deutschland und den Niederlanden interessante Inputs und teilten ihr Wissen unter Anwendung großteils interaktiver Formate mit den Teilnehmenden.

Raumpsychologe Uwe Linke vermittelte den TeilnehmerInnen neue Blickwinkel zur Gestaltung attraktiver Lernräume unter Anwendung der drei zentralen Themen Licht, kreatives Arbeiten und Sitzen. Seine drei Gestaltungsgrundsätze lauten:

  • Besser Lounge oder Spielzimmer, als Konferenzraum
  • Besser polarisierend, als jedem Geschmack sich anpassend
  • Besser emotional und unperfekt, als neutral und perfekt aber langweilig

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf konnten die SessionbesucherInnen schließlich selbst Hand anlegen und sich ihre eigenen Räume basteln. Spielerisch stellte auch Lukas Zenk, Professor für Innovations- und Netzwerkforschung, die agile Methode SCRUM für effektive Zusammenarbeit in Teams vor. Er verwendete dazu Legosteine und selbsthaftende Notizzettel, die das Sammeln von Ideen im ganzen Raum ermöglichten. Dass der spielerische Effekt und Storytelling in der Veranstaltungsbranche immer mehr an Bedeutung gewinnen, lernten die Teilnehmenden in der Session „Event Story Board“ von Experience Desinger Martijn Timmermans. In Kleingruppen wurden mit Hilfe eines speziellen Toolkits Ideen für zukünftige Convention4us erarbeitet (Details ab S. 16). Ein Highlight in diesem Jahr: die konkrete Umsetzung der Digitalisierung. Zwei Sessions wurden live gestreamt und sind auf der ACB Facebookseite und YouTube verfügbar. Außerdem konnte jede Session live vor Ort mittels Onlinetool Slido bewertet und Kommentare dazu abgegeben werden.

Profitieren vom Wissen der Vielen

Auf Wunsch der TeilnehmerInnen fanden das ConventionCamp und Meet the Planner bereits zum dritten Mal statt. Bei diesen beiden Sessions handelt es sich um offene Formate, bei denen das Wissen der Teilnehmenden im Mittelpunkt steht. Die Meet the Planner Session ist eine Plattform für Kunden und Anbieter, bei der mithilfe des Formats World Café kollaborativ Lösungen für die Problemstellungen der Planner erarbeitet wurden. „Da die Bedürfnisse der Kunden für die heimischen Tagungsanbieter höchste Priorität haben, ist dieser Austausch auf Augenhöhe besonders wichtig und förderlich,“ fasst Schedlbauer-Zippusch zusammen. Das Unkonferenzformat ConventionCamp bot den Tagungsgästen Freiraum, ihre praxisrelevanten Fragestellungen und eigenen Herausforderungen einzubringen und in Kleingruppen mit KollegInnen zu diskutieren. Die Ergebnisse wurden auf Flipcharts festgehalten, die am Ende bei einem Gallery Walk präsentiert wurden. Themen, die dieses Jahr unter anderem auf der Agenda standen, waren:

  • Sales 2.0 | Welche Sales-Aktivitäten sind heutzutage zielführend?
  • Coopetition | Erfolgsfaktoren für Netzwerken unter Konkurrenten
  • Fake Conferences | Wie erkennen und rechtzeitig abwenden?
  • Einheitliches Veranstaltungssicherheitsgesetz in Österreich vs. 9 Landesgesetze
  • Working Mum | Herausforderungen & Chancen von Kind & Karriere? Wie familienfreundlich ist die Tagungsbranche?

Zeit zu zweit

Bereits Henry Ford wusste: „Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg.“ Da ein Kennenlernen und sich Austauschen am besten in gemütlicher Atmosphäre funktioniert, bietet das ACB jährlich Raum, Zeit und Möglichkeiten zum wichtigen Networking mit KollegInnen. Neben den Kaffeepausen ist hierfür das Rahmenprogramm besonders gut geeignet. So stimmten sich die Teilnehmenden bereits beim Get2Gether, organisiert von Convention Partner Vorarlberg, bei Barbecue, Summer Sound der Band The Nogoodniks und Blick auf die Schattenburg im Garten der Wirtschaft zum Schützenhaus auf den Kongress ein. Der Montag schloss an den erfolgreichen Auftakt an. Ein Lunch auf der Wiese des Reichenfeld-Areals erfreute nicht nur mit der Möglichkeit zu Ge(h)sprächen, sondern auch mit sommerlichen Bowls, Eis- und Kaffeetruck sowie einem Charity-Turnier. Gegen eine Spende sammelten Zweier-Teams beim Dialektquiz, Dreibeinlauf und Bälle versenken gemeinsam Punkte und konnten Tickets für die Bregenzer Festspiele 2020 gewinnen, zur Verfügung gestellt von Kongresskultur Bregenz. Durch die Einnahmen beim Turnier und weitere Beiträge von Teilnehmenden und des ACB konnten 1.200 EUR für die Typisierung potentieller StammzellenspenderInnen an den Verein Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich gespendet werden.

Grund zu feiern

Am Montagabend wurde nicht nur das 10-jährige Jubiläum der Convention4u mit einer Geburtstagstorte und einer Party gefeiert. Im Rahmen des Fest4u verlieh das ACB auch den Austrian Congress Award an verdiente Persönlichkeiten der Branche (mehr auf S. 14). Zudem ehrte die heimische Tagungscommunity Christian Mutschlechner, der dem Verband über 3 Perioden als Präsident vorstand. In einem Video Wrap Up bedankten sich zahlreiche Verbandsmitglieder für seinen tatkräftigen, unermüdlichen Einsatz zur Weiterentwicklung der Kongress- und Tagungsbranche und ihm wurde die Goldene ACB Schallplatte verliehen.

Alle Jahre wieder

Im kommenden Jahr treffen sich Österreichs Meeting Professionals von 6.-7. Juli 2020 in Wiener Neustadt. Mit den Kasematten Wiener Neustadt, dem Convention Bureau Niederösterreich, dem Convention Bureau Wiener Neustadt, dem Hilton Garden Inn Wiener Neustadt und Austrian Airlines sind bereits erste Partner mit an Bord.

Feedback zum Tagungslabor

Im österreichischen Tagungslabor wird laufend mit neuen Ideen für Kongresse (z.B. Settings, Formate) experimentiert, um neuartige, unkonventionelle Möglichkeiten aufzuzeigen und Branchenmitglieder zu inspirieren. Zur Einbindung der Teilnehmer in die Weiterentwicklung der Veranstaltung werden deren Feedback und Anregungen erhoben und fließen in die Planung für den nächsten Kongress mit ein:

Das hat besonders gefallen ...

  • Tolle, unkomplizierte Atmosphäre, professionelle Location
  • Kurze Distanzen in Feldkirch waren wirklich außerordentlich toll
  • Lunch auf der Wiese war eine tolle Atmosphäre, super zum Netzwerken, guter Ausgleich zu Vorträgen/Workshops
  • Charity-Turnier war lustig und hat für Abwechslung gesorgt
  • Die Musik bzw. der DJ beim Fest4u war ausgezeichnet, toll fand ich auch die kreativen Ideen, um Herrn Mutschlechner zu verabschieden.
  • Ich war sehr begeistert von dem Fokus auf nachhaltige Themen am Dienstag.
  • Die Sessionformate finde ich gut, abwechslungsreich, fördert die Diskussion und hilft beim Netzwerken
  • Es war toll so viele neue Kontakte zu knüpfen und sich untereinander auszutauschen
  • Die verschiedenen Sessionformate waren spannend, hier kann man bestimmt etwas für seine eigenen Veranstaltungen mitnehmen.
  • Gehe wieder einmal gestärkt an meine Arbeit, konnte viel Input mitnehmen, kann auch einiges umsetzen und in meiner Organisation weiterleiten

Das weniger ...

  • Teilweise fand ich, dass zu wenig Zeit für die Programme war
  • Interaktiver Teil bei jeder Session ist nicht unbedingt nötig
  • Ich hätte mir mehr praxisorientierte Inhalte gewünscht.
  • Die Bestuhlung beim Fest4u und die Trennung durch Vorhänge hat die Kontaktaufnahme zwischen den Teilnehmern erschwert und war für ein Sit-down Buffet leider nicht passend. Der Versuch, einen Abend in lockerer Atmosphäre abseits eines gesetzten Dinners zu veranstalten, ist nicht aufgegangen.

Diesen und weitere Artikel finden Sie auch unter magazin.acb.at.

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