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Kongress-Bilanz 2017

Jahr der absoluten Rekorde! Wien brilliert mit Spitzenwerten

Print-Ausgabe 20. April 2018

Sowohl die Anzahl an Veranstaltungen als auch jene der TeilnehmerInnen, Nächtigungen und Wertschöpfung legte im Vorjahr überaus deutlich zu.

Als Wirtschaftsstandort spielt Wien (Bruttoinlandsprodukt 90,1 Mrd. Euro) im Konzert mit Zürich (BIP rund 113,5 Mrd. Euro) und München (inkl. Umgebung 164,7 Mrd. Euro) bei Weitem nicht die erste Geige – ein Umstand, mit dem die Hotellerie der Bundeshauptstadt leben muss und der es auch dem Flughafen Wien verglichen mit den Airports in München und Zürich deutlich schwerer macht. Anders verhält es sich mit den Kongressen: hier gilt Wien als eine der Top-3 Destinationen der Welt (München zuletzt Rang 36, Zürich 62), inklusive Auswirkung auf Hotellerie und Airport. Denn in den starken Kongressmonaten im Frühjahr und Herbst gehen in Wien sowohl Zimmerraten als auch Airline-Yields deutlich nach oben.

Die alljährlich vom WienTourismus präsentierte Kongress-Bilanz wird nicht zuletzt deshalb auch mit großem Interesse erwartet. 2017 brach sie einmal mehr alle Rekorde. Bei einer konstant hohen Anzahl an Veranstaltungen (über 4.074 Kongresse, Firmenveranstaltungen und Incentives) gab es neue Bestwerte bei TeilnehmerInnen (611.000, plus 8 Prozent), Nächtigungen (1,874 Millionen, plus 9 Prozent) sowie bei der Wertschöpfung, die mit 1,163 Mrd. Euro (plus 8 Prozent) zum dritten Mal in Folge die markante Grenze von einer Milliarde Euro überschritt.

„Gerade bei den internationalen Veranstaltungen konnte Wien 2017 deutliche Zuwächse verzeichnen“, zeigt sich Tourismusdirektor Norbert Kettner zufrieden. Während die internationalen Kongresse um 9 Prozent zugelegt haben, erreichte die Steigerung bei internationalen Firmenveranstaltungen, -tagungen und Incentives sogar 17 Prozent. Laut Kettner macht der Anteil von Tagungen, Kongressen und Incentives an Wiens touristischem Erfolg bereits 12 Prozent aus: „Wien verdankt ihnen somit jede achte Gästenächtigung.“

Stark sind auch die durchschnittlichen Ausgaben der KongressteilnehmerInnen: „Mit 538 Euro pro Kopf und Tag in Wien geben sie etwa doppelt so viel aus wie der Durchschnitt aller nächtigenden Gäste in der Stadt mit rund 256 Euro“, erklärte Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus der Wirtschaftskammer Wien, bei der Präsentation der Kongressbilanz. Die Ausgaben umfassen beispielsweise Ausgaben für Hotelnächtigung, Konsumation in gastronomischen Betrieben, Shoppingausgaben, Eintritte oder Transportleistungen.

„Cashcow“ unter den Tagungen sind vor allem die internationalen Kongresse. Ihr Anteil am gesamten Tagungsaufkommen liegt mit 20 Prozent zwar „nur“ bei einem Fünftel, doch repräsentiert dieses Segment 51 Prozent aller TeilnehmerInnen, fast drei Viertel (74 Prozent) des Nächtigungsaufkommens und knapp vier Fünftel (79 Prozent) der generierten Wertschöpfung. Kettner: „Der Erfolg Wiens als Kongressmetropole hängt stark von internationalen Kongressen ab.“

Deshalb tritt der WienTourismus seit Jahren auch für den Bau der dritten Piste am Flughafen ein. „Die Anbindung der Stadt an internationale Luftverkehrswege ist extrem wichtig. Mehr als drei Viertel unserer Tagungsgäste – konkret sind es 76 Prozent – reisen auf dem Luftweg an“, betont Kettner. Zum Vergleich: bei den Leisure-Gästen liegt der Anteil mit 42 Prozent deutlich tiefer.

Zusammen mit dem Flughafen Wien verfolgt der WienTourismus seit Jahren eine „Air Service Development Strategie“, die Direktverbindungen ausbauen und bestehende Routen mit Potenzial weiter stärken soll. Die Aufnahme der Flugverbindungen von Hainan Airlines im Oktober dieses Jahres von Shenzhen nach Wien (siehe auch Beitrag auf Seite 8) gehört zu den dadurch erzielten Erfolgen.

Erfreulich ist auch der Ausblick, wie Christian Mutschlechner, Leiter des Vienna Convention Bureau im WienTourismus, betonte. So hat einer der wichtigsten Großkongresse der Stadt – der jährliche „European Congress of Radiology“ (ECR) im Austria Center Vienna mit über 20.000 TeilnehmerInnen – im Vorjahr seinen Vertrag mit Wien auf 2025 verlängert. Und noch während der laufenden Fünfjahresperiode hat die Europäische Geowissenschaftliche Vereinigung (EGU) Ende 2017 ihren Kongressstandort mit Wien und dem Austria Center Vienna bis 2024 verlängert.

Wie Wien im weltweiten Vergleich abgeschnitten hat, wird im Mai feststehen. Dann präsentieren die internationalen Kongressverbände ICCA und IUA ihre Statistiken für 2017. T.A.I. wird berichten. 

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Erstellt am: 20. April 2018

Bild, v. l.: Markus Grießler, Renate Brauner,
Norbert Kettner, Christian Mutschlechner

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