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Austrian Congress Award 2019

E-Blick in Richtung der BIG PLAYERS

ACB-Magazin September 2019

Der Austrian Congress Award 2019 ging in der Kategorie Veranstalter an das Team der IONICA, die Initiatoren des World Mobility Forums zum Thema E-Mobilität - das ACB-Magazin traf dessen Initiator und Projektleiter Sebastian Vitzthum zum Interview

Im Juni 2019 erlebte – nach ihrer Weltpremiere im Vorjahr – die IONICA Congress und Expo in Zell am See ihre zweite Auflage. Der Folgetermin im Juni 2020 ist bereits fix. Es ist das weltweit größte und vielseitigste Event zur Elektromobilität. Initiator ist der frühere Ski-Profi und Motorrad-Rennfahrer Sebastian Vitzthum, Inhaber der Event- und Consulting-Agentur „SVConsulting“, der zudem mit dem gesamten Veranstaltungsteam für diese bemerkenswerte Initiative vom ACB mit dem Kongress Award ausgezeichnet wurde.

Die Idee zur IONICA reifte bei dem Profi-Skiweltmeister von 1995 (US Pro-Ski Tour) und Ex-Motorradrennfahrer (ein schwerer Sturz 1998 mit zweiwochenlangem Koma beendete die Karriere) bereits vor Jahren, konkret 2010. Damals war Sebastian Vitzthum bereits selbständig (zuvor sechs Jahre Marketingleiter beim ÖSV - Österreichischer Skiverband). Doch erst ab 2015 machte er sich dann konkret an die Umsetzung, inklusive der Überzeugung, dass es dafür aufgrund der Kombination Luft-Wasser-Erde keine geeignetere Region gibt, als Zell am See: im Umkreis von nur 3 km liegen die Stadt, ein See in der nötigen Größe und ein Flugplatz. Dazu kommt die Nähe des Großglockners, nicht nur als höchster Berg Österreichs, sondern als eines der wichtigsten Bremsen-Testzentren der Automobilindustrie (der Glockner ist im Rahmen eines 24-Stunden-Endurance-Rennens in das IONICA-Programm eingebunden).

ACB-Magazin: Was bedeutet für Sie die Auszeichnung mit dem Kongress Award des ACB?

Sebastian Vitzthum: „Wir haben uns sehr über die Auszeichnung gefreut, wir hatten nicht damit gerechnet, diese Auszeichnung bereits nach der ersten Auflage des IONICA Kongresses zu gewinnen. Es ist eine große Ehre für uns, diesen Preis erhalten zu haben.“

ACB-Magazin: Die Idee zur IONICA hatten Sie angeblich bereits 2010. Damals war E-Mobilität noch eher ein Randthema. Was waren die Impulsgeber zu dieser Initiative?

Sebastian Vitzthum: „Wir waren damals am Großglockner bei einer Präsentation von E-Mobilen, da hat es gefunkt. Schon damals wollten wir einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung und Verhaltensänderung in Sachen Mobilität leisten und waren schon damals vom E Antrieb überzeugt.“

ACB-Magazin: Die IONICA zeigt Gegenwart und Zukunft der E-Mobility unter den drei Aspekten zu Erde, zu Wasser und zu Luft. Welcher dieser drei Bereiche macht Ihrer Wahrnehmung nach – verglichen mit dem, was vor einem Jahr auf der IONICA präsentiert wurde – derzeit die größten Entwicklungssprünge?

Sebastian Vitzthum: „Die Sprünge werden in den nächsten Jahren immer in dieser bereits sehr schnellen Entwicklung bestehen bleiben. Es gibt sehr viele neue Ideen und Konzepte. Auf der Straße und vor allem in der Luft werden wir viel Neues zu sehen bekommen.“

ACB-Magazin: Die IONICA gliedert sich in einen wissenschaftlichen Kongress (Vorjahr 30 internationale ReferentInnen, 450 TeilnehmerInnen) und eine Expo (83 Aussteller) inklusive aktiver Einbindung des Publikums (18.000 BesucherInnen). Wie entwickelten sich heuer die Zahlen?

Sebastian Vitzthum: „Die Zahlen waren in etwa die gleichen wie bei der ersten IONICA. In Zukunft werden wir uns jedoch sehr stark auf das Forum (vormals Kongress) und gezielte Lösungsansätze hin zu einer zukunftsfähigen Mobilität konzentrieren, es soll ja auch was passieren.“

ACB-Magazin: Bei der Premiere im Vorjahr entschloss sich der ORF spontan zu einer Live-Übertragung. Wie war heuer das Medien-Interesse?

Sebastian Vitzthum: „Das mediale Interesse war wieder enorm, wir sehen ganz deutlich, dass die IONICA angekommen ist. Trotzdem liegt noch ein weiter Weg vor uns, wir haben ambitionierte Ziele und blicken bereits jetzt in Richtung der BIG PLAYERS wie z.B. dem Wirtschaftsforum Davos oder dem Forum Alpbach.“

ACB-Magazin: „Für welchen der beiden Teile – Forum und Expo – sehen Sie mehr Entwicklungspotenzial?

Sebastian Vitzthum: „Wie gesagt, definitiv für das Forum.“

ACB-Magazin: Wie sieht es mit der Resonanz der Industrie aus?

Sebastian Vitzthum: „Unser Ziel ist es, Wissenschaft und Industrie zusammen zu führen und als Sprachrohr für die Öffentlichkeit zu fungieren. Dabei ist es uns ein besonderes Anliegen, Lösungsansätze für die brennenden Fragen der Mobilität von morgen zu entwickeln und zu präsentieren.“

ACB-Magazin: Welche Änderungen gab es bei der zweiten IONICA gegenüber der Premiere und was war ausschlaggebend für diese Änderungen?

Sebastian Vitzthum: „Die ersten beiden Veranstaltungen waren sich ziemlich ähnlich, die Themen im Forum haben sich etwas verändert. In Zukunft werden wir speziell im
Forum thematisch noch breiter aufgestellt sein.“

ACB-Magazin: An welchen Locations findet die IONICA statt. Gab es heuer gegenüber 2018 diesbezüglich Änderungen und sind für 2020 welche geplant?

Sebastian Vitzthum: „2020 werden wir alles rund um das Kongress Zentrum zentralisieren, die Wege verkürzen, kompakter auftreten. Vor allem aber wird es um die Zukunft und weniger um die Gegenwart gehen, die E-Mobilität ist ja bereits angekommen.“

ACB-Magazin: Wie entwickelte sich die Zusammenarbeit mit dem Salzburg Convention Bureau, mit dem bereits bei der Premiere 2018 eine Kooperation bestand?

Sebastian Vitzthum: „Sehr gut, wir haben ja mit Alex Höller einen Kongress Profi in unseren IONICA Reihen.“

ACB-Magazin: Gibt es Überlegungen, die IONICA auch an anderen Orten zu veranstalten, wie z.B. in Genf oder am Bodensee?

Sebastian Vitzthum: „Eine Skalierung schwebt uns natürlich schon vor, in den nächsten zwei bis drei Jahren sehen wir aber die IONICA noch in Zell am See-Kaprun.“

ACB-Magazin: Wo und wie sehen Sie die IONICA zu ihrem 10-jährigen Jubiläum 2028?

Sebastian Vitzthum: „Die IONICA soll sich zu einem Kompetenzzentrum für Mobilität entwickeln und das Ganze unbedingt auf der internationalen Bühne. Wenn es um die Zukunft der Mobilität geht, soll man als erstes an die IONICA denken – soweit unsere Vision!“

Diesen und weitere Artikel finden Sie auch unter magazin.acb.at.

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