T.A.I. vor Ort in Graubünden

Zuckerbäcker und Zauberberg! „Alpine Cruise“ zeigt Schweiz pur

Print-Ausgabe 17. Juni 2022

Rhätische Bahn

Bilder: © Rhätische Bahn

Im Rahmen einer Pressefahrt erlebte T.A.I. vor Kurzem Graubünden in seiner beeindruckenden Vielfalt – Kultur und Historie waren auf Schritt und Tritt mit dabei

Die eine geht auf das Jahr 1908 zurück, die andere gar auf 1889: Die Berninabahn (heute Bernina Express) und die Rhätische Bahn. Auf Einladung des Schweiz Tourismus wurden beide im Rahmen einer „Schienenkreuzfahrt“ für Medienvertreter*innen durch die imposante Bergwelt der Südostschweiz mitsamt bekannten Ferienorten einmal mehr näher gebracht. T.A.I. war mit dabei.

Die Anreise von Wien nach Zürich erfolgte in einer knappen Flugstunde mit SWISS (www.swiss.com). Direkt vom Airport ging es mit dem „All-in-One-Ticket Travel Pass“ (www.swisstravelsystem.com) per Bahn bequem über das 125 km entfernte Chur, wo in das „ABC Swiss Quality Hotel“ – nur eine kurze Gehdistanz von der Altstadt entfernt – eingecheckt wurde. Die Hauptstadt des Kantons Graubünden gilt als älteste Stadt der Schweiz und ist von einer eindrucksvollen Gebirgslandschaft umgeben. Verwinkelte Gassen in der Altstadt führen an historischen Gebäuden vorbei, wie der aus dem 13. Jhdt. stammenden Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt.

Um der Gruppe die bezaubernde Alpenstadt in kurzer Zeit näher zu bringen, hatte sich der Schweiz Tourismus für die „Häppchen Führung“ entschieden, eine Stadtführung mit viel Geschichte und Verkostung kulinarischer Bündner Spezialitäten. Dabei wurde u.a. das Bündner Kunstmuseum in der historischen Villa Planta mit seinem modernen Erweiterungsbau des Architekturbüros Barozzi/Veiga angesteuert – es ist absolut einen Besuch wert. Kulinarisch ausklingen ließ man den Tag mit einem Abendessen im Hotel Stern bei hervorragender Küche.

Rhätische Bahn

Ausgangspunkt der „Schienenkreuzfahrt Alpine Cruise“, im Zuge derer es mit dem Bernina Express durch das UNESCO Welt­erbe RhB (www.rhb.ch) ging, war Chur. Die höchste Bahnstrecke der Alpen – sie verbindet den Norden Europas mit dem Süden – führt entlang beeindruckender Landschaften über den 2.253 Meter hohen Berninapass und von dort in Richtung Val Poschiavo im Süden des Kantons. Bei einem Stopp in Poschiavo faszinieren die eleganten Patrizierhäuser des Dorfes. Direkt an der Piazza lädt das Restaurant des „Albrici à la Poste“ zum kulinarischen Genuss sorgfältig zubereiteter, lokaler Gerichte ein. Der ehemalige Palazzo aus dem 17. Jhdt., ein Gebäude mit außerordentlicher kulturgeschichtlicher Bedeutung und 1848 zum ersten Hotel im Val Poschiavo umgewandelt, wurde aufwändig unter Erhalt der historischen Substanz renoviert. Im Ort sind viele interessante Kulturdenkmäler zu bewundern, darunter das von heimgekehrten Puschlavern, – die es in England, Portugal und Spanien als Zuckerbäcker zu beträchtlichem Wohlstand brachten –, erbaute „Spaniolenviertel“ mit seinen prächtigen, pastellfarbenen Villen.

Von Puschlav aus führte die „Alpine Cruise“ weiter nach St. Moritz, mit Übernachtung im „Hotel St. Moritz-­Bad“. Tags darauf ging es mit der Rhätischen Bahn nach Preda. Und weil es nach dem vielen Sitzen auch mal wieder nötig war, sich die Beine zu vertreten, wurde dort die Bahn verlassen, um trotz Regen (der Wettergott zierte sich) zu einer Wanderung auf dem „Bahnwanderweg Albula“ in Richtung Bergün aufzubrechen. Es lohnte sich: Ausgerüstet mit kleinem Rucksack (das „große“ Reisegepäck wurde von Hotel zu Hotel transportiert) war die Wanderung durch die unberührte Natur über alpine Landschaften, an Brücken und Viadukten vorbei, immer wieder die Bahnlinie kreuzend, ein Vergnügen. Motto: Abstand vom Alltag nehmen und die Seele baumeln lassen – beides gelang bestens.

Rhätische Bahn

Nach gut 2,5 Stunden Wanderung am Bahnhof in Bergün angekommen, gewährte das dortige Bahnmuseum „Albula“ Einblicke in viel Wissenswertes über die Geschichte der Rhätischen Bahn (seit 2008 ein UNESCO Welterbe) und ihrer Ingenieurskunst. Weiter ging es über spektakuläre Streckenabschnitte in Richtung Davos, mit dem nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt gelegenen 4-Sterne „Hotel Hilton Garden Inn“ als Einkehrort. Das Haus eignet sich aufgrund seiner zentralen Lage und der Bushaltestelle direkt vor der Tür ideal für die Erkundigung der Stadt und seiner Umgebung.

Das mondäne Davos erfreut sich weit über die Grenzen der Schweiz hinaus großer Berühmtheit. Dafür verantwortlich ist nicht nur das alljährliche „World Economic Forum“, das heuer Ende Mai über die Bühne ging, sondern auch Thomas Mann mit seinem Roman „Der Zauberberg“, durch den Davos als Hauptschauplatz Teil der Weltliteratur wurde. Damit nicht genug, sollte in der beinahe das gesamte Landwassertal umfassenden Gemeinde nicht verabsäumt werden, dem Erholungsgebiet Schatzalp einen Besuch abzustatten: Neben Wanderwegen führt eine Standseilbahn zum ehemaligen Luxussanatorium für an Tuberkulose erkrankte Menschen, die seinerzeit ein Vermögen für einen Aufenthalt darin ausgegeben haben. Das einstige Sanatorium – es gehört heute der „Swiss Historic Hotels Gruppe“ an – wurde 1898 bis 1900 von Lucius Spengler und Edward Neumann im Jugendstil errichtet, von Thomas Mann im „Der Zauberberg“ beschrieben und wird seit 1954 als Hotel geführt.

Davos bildete zudem den Endpunkt des Presse-Trips „Alpin cruise“ mit der Rhätischen Bahn. Fazit: Die Schienenkreuzfahrt inklusive ihrer Wanderungen und dem Erkunden der einzelnen Orte an den jeweiligen Bahnstopps zählt zu einer der besten Möglichkeiten, den Kanton Graubünden näher kennenzulernen. www.mySwitzerland.com

Roman  Cathomas, GF UNESCO Welterbe RhB Albula/Bernina und Elisabeth Sommer-Weinhofer, Schweiz Tourismus Projekt­manager Medien Österreich

Die Gruppe wurde von Elisabeth Sommer-Weinhofer, Schweiz Tourismus Projektmanager Medien Österreich, und Roman Cathomas, Geschäftsführer UNESCO Welterbe RhB Albula/Bernina und ESA-Wanderleiter, begleitet

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