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Türkei in der Buchungs-Misere! Erdoğan klagt, Minister setzt auf Flug-Zuschüsse

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Die Türkei leidet derzeit als Reiseziel unter einer großen Nachfrageschwäche. Neben dem Ausfall von Russland als Quellmarkt drücken auch Buchungseinbrüche in Deutschland sowie Österreich – per Ende März lag Antalya bei den Flugpauschalreisebuchungen in Österreich kumuliert um 75 Prozent unter dem Vorjahreswert, bei den Portalen um 63 Prozent – auf das Geschäft. Jetzt versucht die türkische Regierung, mit finanziellen Anreizen auch für Linienflüge, das Steuer herumzureißen.

Das von Tourismusminister Mahir Ünal Mitte April angekündigte Hilfsprogramm dient dazu, die Arbeitslosenzahlen in der Tourismusindustrie nicht nach oben zu treiben. Konkret will Ünal die Treibstoff-Incentives für Charterflüge, die Touristen in die Türkei bringen, bis September verlängern. Derzeit erhalten Airlines für jeden Charterflug umgerechnet rund 5.000 Euro Zuschuss. Darüber hinaus will Ünal auch Zuschüsse für Linienflüge in die Türkei einführen. Über Höhe und Dauer ist noch nichts bekannt.

Ob es gelingt, durch finanzielle Maßnahmen das Geschäft anzukurbeln, ist fraglich. Der Image-Schaden, der dem Land fast täglich durch dessen unglücklich agierenden Präsidenten Recep Erdoğan zugefügt wird, dürfte weit schwerer wiegen. Die jüngsten Querelen mit dem deutschen Satiriker Jan Böhmermann, die zur Staatsaffäre ausarten, werden kaum dazu beitragen, die Buchungsbereitschaft zu steigern.

Die Tourismusindustrie sorgte in der Türkei zuletzt jährlich für 36 Mrd. US-Dollar an Einnahmen. In den ersten zwei Monaten 2016 ging das Aufkommen um 8,5 Prozent zurück, der Einbruch aus Russland war mit 54 Prozent besonders stark. Aus Österreich kamen um 5,5 Prozent weniger Reisende in die Türkei. Der Großteil des Volumens wird in den Sommermonaten abgewickelt.

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