ANA
Interview Petra Cruz

Sonnige Aussichten für das Karibikziel. Dickes Österreich-Plus im ersten Halbjahr

Print-Ausgabe 30. Juni 2017

Von Wassersport und Abenteuer, hin zu Golf und Luxus – die Vielfalt der Dominikanischen Republik überzeugt immer mehr Reisende ab Österreich.

Im Vorjahr noch verzeichnete die Dominikanische Republik – obwohl äußerst beliebt in Deutschland und der Schweiz – eine gewisse Zurückhaltung am österreichischen Markt. Angesichts eines Gästezuwachses von über 25 Prozent in der ersten Jahreshälfte 2017 scheint die Scheu vor dem Karibikziel auch hierzulande überwunden. Ein Erfolgsfaktor wird im vielfältigen touristischen Angebot gesehen. Im Bemühen um die österreichische 50-Plus-Zielgruppe, soll nun ein größeres Augenmerk auf die Themen Luxus und Golf gelegt werden, erklärt Petra Cruz, Europa-Direktorin des Tourist Boards der Dominikanischen Republik, im T.A.I.-Interview.

T.A.I.: Wie zufrieden sind Sie mit den aktuellen Buchungszahlen für die laufende Sommersaison 2017 – speziell mit Blick auf den österreichischen Markt?

Petra Cruz: „Das touristische Aufkommen in der Dominikanischen Republik entwickelt sich sehr positiv. Der April 2017 war der beste April in der Tourismusgeschichte der Karibikinsel mit 15 Prozent mehr internationalen Gästen als im Vorjahr. Was den österreichischen Markt anbelangt, sind wir mit den aktuellen Zahlen äußerst zufrieden: Von Januar bis Mai 2017 wurde bereits ein Plus von 25,26 Prozent erfasst. Bei den Gästen aus der Schweiz haben wir im selben Zeitraum eine Steigerung von fast 44 Prozent verzeichnet. Kurz gesagt: Immer mehr Urlauber aus Deutschland, der Schweiz und Österreich zieht es in die Dominikanische Republik, um Urlaub zu machen und die Vielfalt des Landes kennen zu lernen. Wir sind sehr optimistisch, dass wir diese Tendenz in der DACH-Region weiterhin beibehalten werden.“

T.A.I.: Sie meinten Anfang des Jahres, dass Sie am österreichischen Markt einen Fokus auf das starke 50 Plus-Segment legen möchten. Mit welchen konkreten Initiativen soll diese Zielgruppe angesprochen werden?

Cruz: „Es gibt verschiedene Maßnahmen. Eine davon ist, das breite Luxus-Angebot vorzustellen. Dazu zählen neben den vielen neuen, erstklassigen Hotels, die derzeit eröffnen, auch unsere über 30 Top-Golfplätze von Designern wie Jack Nicklaus, Robert Trent Jones, Nick Faldo oder Pete Dye. Dies und vieles mehr möchten wir gerne beim ReiseSalon in Wien am 18. und 19. November vorstellen. Darüber hinaus setzen wir uns stets dafür ein, die Dominikanische Republik in Österreich zu promoten. Erst kürzlich im Mai übernahmen wir auf der Roadshow AVIAREPS die Schirmherrschaft und stellten die Karibikinsel in den Städten Graz, Innsbruck, Salzburg und Linz vor. Es war ein voller Erfolg!“

T.A.I.: Mit welchen Angeboten versuchen Sie bei jüngerem Publikum zu punkten?

Cruz: „Das jüngere Publikum spielt für uns eine sehr große Rolle. Die Dominikanische Republik bietet  neben atemberaubenden Stränden mit türkisfarbenem Wasser, viele attraktive Angebote für die sogenannten Millennials. Hervorheben möchte ich die Segmente Wassersport, Natur und Abenteuer – ob im Surferparadies Cabarete, in Samaná mit dem Nationalpark Los Haitises und dem 50 Meter hohen Wasserfall El Limón oder in den Abenteuer Parks. Sehr viele junge Leute fahren auch in die Region Miches mit der Berglandschaft Montaña Redonda, um Aussichten zu bestaunen. Wer lieber Rafting, Canyoning oder Reitausflüge unternimmt, wird im Landesinneren fündig. Hier befindet sich übrigens auch der größte Berg der Karibik, der Pico Duarte, mit einer Höhe von 3.175 Metern.“

T.A.I.: Die Dominikanische Republik wird u.a. auch als Kulturdestination sehr geschätzt. Welche Highlights stehen diesbezüglich dieses Jahr noch an?

Cruz: „Anfang des Jahres wurde die Dominikanische Republik zur ‚Gastronomischen Hauptstadt der Karibik‘ ernannt. In diesem Rahmen finden viele kulinarische Events statt, darunter kürzlich das ‚SDQ Gastronómico 2017‘ in Santo Domingo, wo zahlreiche Top-Köche köstliche Speisen des Landes vorstellten. Ebenfalls in Santo Domingo findet alljährlich im Sommer das Merengue & Karibische Rhythmen Festival statt. In Puerto Plata werden diverse Konzerte im neuen Amphitheater veranstaltet – perfekt sowohl für Urlauber als auch für Einheimische. Jazz wird das ganze Jahr über großgeschrieben. Highlight ist das bekannte Jazz Festival mit nationalen und internationalen Musikern aus der Jazz-Szene.“  

T.A.I.: Angesichts der Proteste rund um den Odebrecht-Skandal – wie ratsam ist es für TouristInnen aktuell Ausflüge nach Santo Domingo zu unternehmen?

Cruz: „Es handelt sich um friedliche Demonstrationen, die in jeder demokratischen Stadt zugelassen sind. Daher gibt es gar keine Einschränkung, weder für die Touristen noch für die einheimische Bevölkerung. Die Lage ist ruhig. Die Judikative ist bereits im Einsatz, womit die Proteste so gut wie beendet sind. Gäste, die die Kultur und Geschichte von Santo Domingo erkunden möchten, haben keinen Grund zur Sorge. Zudem sprechen die Zahlen für sich: in Santo Domingo stieg die Anzahl der internationalen Gäste im ersten Quartal um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei der aktuellen Hotelbelegung wurden keine Rückgänge registriert. Der Durchschnitt liegt weiterhin bei über 60 Prozent, genauso wie im vergangenen Jahr.“ 

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