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Ägäis-Insel Astypalea

„Schmetterling“ wird die weltweit erste „Smart & Sustainable“ Insel

Print-Ausgabe 20. August

Die rund 96 km² große Mittelmeerinsel setzt ab sofort auf Elektromobilität, intelligente Mobilitätslösungen und umweltfreundliche Stromerzeugung

Sie wird wegen ihrer besonderen Form auch „Schmetterling der Ägäis“ genannt und sie ist ideal für UrlauberInnen, die Destinationen abseits des Massentourismus bevorzugen: die Insel Astypalea. Und mit einer aktuellen 7-Tages Inzidenz von 21,4 gilt sie als extrem sicheres Reiseziel. Ab sofort wartet der „Schmetterling“ mit einer großen Besonderheit auf: Er wird im Rahmen eines Feldversuches vom Volkswagen-Konzern und gemeinsam mit der griechischen Regierung als „Smart & Sustainable Island“ zur Gänze auf E-Mobilität umgestellt.

Zukunftslabor für die Dekarbonisierung Europas

Startschuss für das in dieser Form einzigartige Modellprojekt war heuer im Juni. Mit dabei waren Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis, der stellvertretende griechische Außenminister Kostas Fragogiannis und Volkswagen-CEO Herbert Diess. „Astypalea ist ein Zukunftslabor für die Dekarbonisierung Europas. Auf der Insel erforschen wir in Echtzeit, was die Menschen zum Umstieg auf die E-Mobilität bewegt und welche Anreize es für den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensstil braucht“, so Diess.

Die Wahl auf Astypalea fiel im November vorigen Jahres. Laut Herbert Diess bietet die Insel dafür „in vielerlei Hinsicht ideale Rahmenbedingungen.“ Erstens startet Astypalea quasi bei null, vollzieht in Sachen Mobilität also eine vollständige Wende. Zweitens bietet sie ein klar begrenztes und abgeschlossenes Gebiet ohne limitierende Faktoren. Die Insel hat zudem genau die richtige Größe, um Verkehrssysteme effizient zu erproben. „Und schließlich waren die handelnden Personen auf Astypalea von Anfang an sehr überzeugt von der Idee“, so Diess.

Attraktive Förderangebote bei Wechsel auf E-Mobilität

In einem ersten Schritt wurde Anfang Juni 2021 die örtliche Polizei mit VW ID.4 als Dienstfahrzeug ausgestattet, auch Hafenpolizei und Flughafenbehörde fahren nun elektrisch. Der Verkauf von E-Fahrzeugen (e-up!, ID.3 und ID.4 sowie eScooter 125 von Seat Mó) an Privat- und Geschäftskunden startete kurze Zeit später. Die Regierung Griechenlands unterstützt den Wechsel hin zur E-Mobilität mit attraktiven Förderangeboten. Derzeit gibt es auf der „Schmetterling“-Insel rund 1.500 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.

In Vorbereitung befinden sich vollelektrische Car-Sharing- und Ride-Sharing-Dienste, die sich gleichermaßen an Touristen wie an Einheimische richten. Geeignete Elektrofahrzeuge dafür wird der griechische Volkswagen General­importeur Kosmocar nach Astypalea liefern. Sie sind auch für die Flotten der lokalen Autovermieter vorgesehen, die online in einem Flottenmanagement-System vernetzt sein werden. Damit lässt sich beispielsweise verhindern, dass Gäste eine Strecke falsch einschätzen und in einer entlegenen Bergregion liegenbleiben. Für den öffentlichen Nahverkehr ist ein Shuttle-on-Demand-Angebot geplant. Bislang operiert auf Astypalea lediglich ein privates Busunternehmen, und das nur in den Sommermonaten. Das soll sich bald ändern, wenn die Gemeinde unter Beteiligung der privaten Transportunternehmen ein konstantes, voll elektrisches Nahverkehrsangebot anbietet.

Ebenso wird es bei der Stromversorgung tiefgreifende Veränderungen geben. Bislang wird Astypalea mit seinen rund 1.300 EinwohnerInnen nahezu ausschließlich mit Strom aus Dieselgeneratoren versorgt. Die CO2-Emissionen belaufen sich auf nahezu 5.000 Tonnen pro Jahr. Künftig soll der Strom vorwiegend aus Solarenergie gewonnen werden. Dafür wird bis 2023 ein Solarfeld mit drei Megawatt Leistung installiert. Damit können 100 % der E-Fahrzeuge und bis zu 60 % der gesamten Insel mit Grünstrom versorgt werden. Eine Pufferbatterie mit sieben Megawattstunden Speicherkapazität wird das Netz ausbalancieren. Bis 2026 sollen dann in einem zweiten Schritt mehr als 80 % des Strombedarfs aus Sonnenenergie stammen. Gegenüber den bisher angefallenen Energiekosten geht die griechische Regierung von mehr als 25 % Einsparpotenzial aus.

Die Bedeutung des Projekts reicht laut Volkswagen-CEO Herbert Diess weit über Griechenland hinaus: „Astypalea kann als einmaliges Zukunftslabor dienen. Wie im Zeitraffer lassen sich hier die Chancen und Herausforderungen beobachten, mit denen Regierungen weltweit bei der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft konfrontiert sind.“

Das Projekt wird auch wissenschaftlich begleitet. ExpertInnen der University of Strathclyde (Glasgow) und der Ägäis-Universität (ihre fünf Fakultäten verteilen sich alle auf Inseln) werden auf Astypalea regelmäßig Umfragen durchführen und Feedbacks zu den Veränderungen einholen.

Mit Springer Reisen ab Graz und Wien zum „Schmetterling“

Erreichbar ist Astypalea nicht zuletzt dank Springer Reisen von Andrea Brennacher-Springer im Sommer 2021 durch Flüge mit SKY express ab Graz nach Naxos und von dort per Schiffstransfer auf die Insel. Sonntags geht es ebenfalls mit Springer ab Wien (hier verfügt Springer Reisen mit Martina Weber seit heuer über eine eigene Agentur-Betreuerin): Geflogen wird mit Austrian oder Aegean/SKY express über Athen und Weiterflug auf den „Schmetterling der Ägäis“. BesucherInnen finden dort kleine, familiengeführte Unterkünfte, gastfreundliche InselbewohnerInnen, traumhafte Strände und – wie Andrea Brennacher-Springer betont – „Sonnenuntergänge, die in ein ganz besonderes, weißes Licht getaucht sind.“ Mit dem nunmehrigen E-Mobilitäts-Projekt kommt ein weiterer, weltweit einzigartiger Faktor hinzu.

Die Fahrzeuge wurden feierlich an die Behörden der Insel übergeben

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