ANA
T.A.I. vor Ort in Paphos

Paphos als „Open Air Factory“! Kraft der Kultur zeigt ihre Wirkung

Print-Ausgabe 10. Februar 2017

Dank Paphos, der „europäischen Kulturhauptstadt 2017“, kann Zypern heuer mit noch mehr Vielfalt aufwarten – die Hafenstadt setzt sich dabei gekonnt in Szene

Eine Stadt, deren Geschichte sich bis in die Bronzezeit bzw. das 15. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen lässt, wo Assyrer und Hellenen ebenso gewirkt haben, wie Römer, Byzantiner, Araber, Kreuzritter sowie Genuesen, Venezianer, Osmanen und Briten, die alle ihre Spuren hinterließen, und in deren Nähe Aphrodite dem Meer entstiegen sein soll – eine solche Stadt ist geradezu prädestiniert, die volle Aufmerksamkeit als Kulturmetropole Europas (gemeinsam mit dem dänischen Aarhus) zu erhalten. Heuer ist es für Paphos soweit. Ende Jänner folgte die feierliche Eröffnung des Kulturhauptstadt-Reigens. T.A.I. war auf Einladung von Zypern Tourismus mit dabei.

Die Anreise erfolgte über Larnaka mit Austrian Airlines, die ganzjährig ab Wien diese Strecke bedient. Direktflüge ab Wien nach Paphos gibt es erst ab Sommerflugplan (siehe Info-Kasten). So oder so, die Tour lohnt in jedem Fall, denn Paphos spielt als „Kulturhauptstadt Europas 2017“ unter dem Titel „Linking continents – bridging cultures“ voll ihre Trümpfe aus. Dieses Motto zog sich auch wie ein roter Faden durch den feierlichen Eröffnungs-Auftakt: an dem eindrucksvollen Musik- und Tanzspektakel nahmen sowohl griechische, als auch türkisch-zypriotische KünstlerInnen teil.

Während des Kulturhauptstadtjahres werden mehr als 300 Veranstaltungen und Darbietungen von über 1.500 KünstlerInnen aus aller Welt stattfinden – vorwiegend unter freiem Himmel und häufig im römischen Odeon – damals wie heute Livebühne. Die gesamte Stadt und der kleine Hafen verwandeln sich dabei in eine „Open Air“ Bühne. Zu den absoluten Highlights gehört das Konzert der Berliner Philharmoniker am 1. Mai auf der Uferpromenade vor der mittelalterlichen Festung. Einen weiteren Höhepunkt stellt die am 1. Juli im Hafen stattfindende Sommernachtsfeier dar. Ein Ensemble aus Aleppo, das seit fünf Jahren unter dem Krieg in Syrien leidet, wird zeigen, dass die Kraft der Kultur stärker ist, als Kriege.

Zypern will das Kulturhauptstadt-Jahr dazu nützen, BesucherInnen aus aller Welt, welche das Land noch nicht kennen, all seine über Jahrtausende entwickelten Schätze näher zu bringen. „Es ist ein historischer Moment“, erklärte der zypriotische Präsident Nikos Anastasiadis rund um die Eröffnung.

Die Breite und Tiefe des Programmes ist insofern bemerkenswert, als der Stadt mit gerade mal 8,5 Mio. Euro das kleinste Budget in der Geschichte aller bisherigen Kulturhauptstädte zur Verfügung steht. Dabei sollte Paphos noch zum Zeitpunkt der Vergabe aus dem Vollen schöpfen können, doch in Folge der internationalen Finanzkrise zogen sich viele Geldgeber zurück, was die Mittel auf lediglich etwas mehr als ein Drittel der ursprünglich avisierten Kosten schrumpfen ließ.

Paphos hat es dennoch geschafft, die Altstadt einem gekonnten Facelifting zu unterziehen, die Gassen neu zu beleben und über ein ganzes Jahr hindurch ein ambitioniertes Programm an Tanz, Konzerten, Theater, Performances und Kunstausstellungen auf die Beine zu stellen. Mit dem kostensparenden Konzept „Open Air Factory“ werden die bereits vorhandenen antiken und kulturellen Stätte geschickt als Veranstaltungsorte mit eingebunden.

An denen hat die UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt wie erwähnt viel zu bieten, allen voran das byzantinische Fort mit seinem fränkischen Turm, oder die prächtigen Bodenmosaike aus römischer Zeit, das Aphrodite-Heiligtum in Alt-Paphos, die Königsgräber in der Unterwelt aus dem 3. Jhdt. vor Christus sowie zahlreiche Klöster und römische Villen in und um Paphos. Zu den Highlights gehören auch „der Felsen der Aphrodite“ und „das Bad der Aphrodite“. 

Paphos-Tipps

Austrian fliegt ganzjährig in drei Stunden von Wien nach Larnaka (NIKI im Sommer), Eurowings verbindet im Sommer Paphos direkt mit Wien. Hotel-Tipp: Das stylisch ausgestattete 5-Sterne Hotel Amyria in Paphos, direkt am Sandstrand (tolle Sonnenuntergänge), wobei die Altstadt gut zu Fuß erreichbar ist. TUI bietet das Almyra 1 Wo im DZ mit Frühstück inkl. Flug von Wien p. P. ab 1.079 Euro an. Kulinarik-Tipps: das Restaurant Koutourou (landestypische „Meze“!), das Restaurant Mbania in Kato oder die Taverne Fettas.

Impressionen aus Paphos

Impressionen aus Paphos

Impressionen aus Paphos

Impressionen aus Paphos

Impressionen aus Paphos

Impressionen aus Paphos

Impressionen aus Paphos

Impressionen aus Paphos

Impressionen aus Paphos

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Erstellt am: 10. Februar 2017

Am ersten Bild zu sehen: die Eröffnungsfeier der Kulturhauptstadt

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