ANA
T.A.I. vor Ort in Slowenien

Mehr als nur Grün! Slowenien setzt auf Nachhaltigkeit mit Genuss

Print-Ausgabe 18. November 2022

Das Label „Slovenia Green“ dient als Wegweiser zu Regionen und touristischen Betrieben, die sich dem schonenden Umgang mit Ressourcen verschrieben haben

Seit Jahren engagiert sich Slowenien für nachhaltigen Tourismus. So wurde 2015 das „Green Scheme of Slo­venian Tourism“ (GSST) gestartet, das Richtlinien für den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt festlegt sowie Erlebnisse abseits des Massentourismus schafft. Ein Teil dieses nationalen Programms stellt das Label „Slovenia Green“ dar. Aktuell erfüllen 58 Destinationen, 121 Unterkünfte, 46 Restaurants, vier Parks, 10 Attraktionen, zwei Strände und neun Reisebüros dessen Vorgaben. In welcher Vielfalt das „grüne“ Slowenien erlebt werden kann, darum ging es im Rahmen einer Medienreise des Slowenischen Tourismusbüros durch einige der mit dem „Slovenia Green“-Label ausgezeichneten Regionen.

Erste Station war das Tal Bohinj im Herzen des Triglav National Parks, einer der ältesten in Europa. Bei einem Mittagessen im Restaurant des Boutique Hotels „Sunrose 7“ konnte sich die Mediengruppe gleich einen ersten Eindruck vom ausgezeichneten kulinarischen Angebot der Region machen. Bei der anschließenden Wanderung auf der Alm Zajamnik eröffnete sich ein wunderbarer Ausblick auf die das Bohinj-Tal umgebenden Julischen Alpen mit dem 2.864 m hohen Triglav als höchstem Gipfel. Übernachtet wurde im Bohinj Eco Hotel, das 2021 nach umfassenden Renovierungsarbeiten neu eröffnet wurde und nur einen Katzensprung vom Bohinjer See (Wocheiner See) entfernt liegt. Das Hotel bildet den idealen Ausgangspunkt für Wander-, Rad-, Ski- und Langlauftouren im Nationalpark. Besonders auffällig ist das Design des Hauses, das mit viel Liebe zum Detail den Bezug zur Region herstellt: So zeigt das Logo, das sich wie ein roter Faden durch die Innenausstattung zieht, eine stilisierte Variante der vier Männer, die 1778 erstmals erfolgreich den Triglav bestiegen.

Der zweite Tag der Reise führte in den Kras (Karst), der zusammen mit der Hügellandschaft Brkini eine „Green Destination Gold“ bildet. Im Weinkeller CV Colja gab es Gelegenheit, den für Slowenien typischen „Orange Wine“ (Weißwein, der auf die gleiche Art hergestellt wird wie Rotwein) zu probieren. Parallel dazu wurde viel Wissenswertes über das mittelalterliche Dorf Štanjel vermittelt, eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Region. Es handelt sich um ein einzigartiges Kulturdenkmal mit Schlosskomplex, Wehrtürmen, der St.-Daniel-­Kirche und dem Ferrari-Garten (in den 1920er-Jahren angelegt und benannt nach dem Triester Arzt Enrico Ferrari).

Ein kulinarisches Highlight stellt der Bio-Bauernhof Toncevi im Bergdorf Pedrovo dar. Die dort aufgetischten traditionellen Gerichte werden begleitet von einer traumhaften Aussicht auf das Vipava- und das Branik-Tal. Für einen kurzen Abstecher in die Geschichte der Region sorgte dann die Führung durch die Überreste der Wallanlage Debela Griža beim Dorf Volčji Grad: Die dort gewährten Einblicke in die Lebensweise der Bevölkerung von Kras zur Bronze- und Eisenzeit sind beeindruckend. Genächtigt und gespeist wurde in der „Green Destination Accommodation“ Špacapanova hiša, ein seit 1973 in Familienbesitz stehendes Gasthaus mit neun Zimmern sowie eigenem Schinken- und Salamireiferaum, altem Karstbrunnen, Käsereiferaum und Vinothek.

Ebenfalls mit dem „Slovenia Green“-­Label ausgezeichnet ist die Region Goriška Brda an der italienischen Grenze. Auf Italienisch Collio Goriziano genannt ist die Destination vor allem für den Wein-, Obst- und Olivenanbau bekannt und verzaubert mit mediterranem Charme. Ein Hit ist das in der Region gelegene mittelalterliche Dorf Šmartno. Die Siedlung, die weithin sichtbar auf einem Hügel liegt, war einst eine Festungsanlage und gilt heute als wichtiges Kulturdenkmal. Benannt wurde das Dorf nach seiner Kirche, die dem Hl. Martin gewidmet und mit Fresken des slowenischen Künstlers Tone Kralj geschmückt ist.

Auch das kulinarische Angebot von Brda kann sich sehen lassen, wie das Restaurant des Weinguts Domačija Kabaj Morel eindrucksvoll bewies (laut US-Magazin „Wine & Spirits“ eines der 100 besten Weingüter der Welt). Danach ging es per E-Bike über sanfte Hügel zum Weingut Radikon, wo es viel Interessantes zum Weinbau in der Region zu erfahren gab. Die Renaissance-Villa Vipolže, einer der wichtigsten Tagungs- und Veranstaltungsorte in Brda, bildete den perfekten Rahmen für die Übernachtung.

Letzter Stopp der Reise war das Soča-Tal, ein führendes Outdoor­-Ziel des Landes. Besonders Wassersport-Fans kommen hier auf ihre Kosten, denn die Soča (auf italienisch Isonzo), die im Nationalpark Triglav entspringt und in Italien in den Golf von Triest mündet) bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten. Während des Ersten Weltkrieges war das Soča-Tal zudem Schauplatz mehrerer Gefechte, an die Wahrzeichen wie die Heilig-Geist-Kirche in Javorca erinnern. Bei einem Besuch im Kobarider Museum erfuhr die Mediengruppe mehr über die Geschehnisse an der Isonzo-Front. Der krönende Abschluss der Reise war ein Mittagessen im Hiša Polonka in Kobarid, das auf slowenisch-italienische Küche setzt und großen Wert auf lokale Zutaten legt – „Slovenia Green“ zum Genießen.

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