ANA
T.A.I. vor Ort in Taiwan

Mehr als nur ein Stopover-Ziel! Highlight zwischen Sonne und Mond

Print-Ausgabe 17. Februar 2023

Taiwan befindet sich selten im Fokus der Reise-Community – zu Unrecht, wie die Teilnehmer:innen an einem von China Airlines initiierten FAM-Trip feststellen konnten

Zwischen Japan und den Philippinen gelegen, gilt Taiwan touristisch als absoluter Geheimtipp. Um die Vorzüge Top-Agenturen aus Österreich näherzubringen, organisierten Joachim Trauner, Sales & Marketing Austria & CEE (Central Eastern Europe) des Taiwaner Flag-Carriers China Airlines (CI), und Jessica Yuhtyng Liu vom Tourism Bureau der Republic of China (TBROC) in Frankfurt, vor kurzem rund um das traditionelle Laternenfest – eine Kombination von traditioneller Kultur und Spitzentechnologie – einen FAM-Trip, inklusive Gelegenheit am Ende des Trips am Internationalen Flughafen Taiwan Taoyuan den künftigen General Manager Austria von CI, Jong-Wei Tseng, persönlich kennenzulernen.

Mit dabei waren Doris Aichinger (BTU – Die Reiserei, Salzburg), Paula Frischengruber (Eurotours Ruefa, Wien), Alexander Pruckner (Kuoni, Wien), Theresa Mair (Aer Ticket, Innsbruck), Theresa Friedinger (FTI Ticketshop, Linz), Rio Liza Castro (Luckytours, Wien) und Konstantin Kozlik (FCm Columbus, Wien). Für sie alle war Taiwan Neuland, in den meisten Fällen auch China Airlines, deren Angebot sie aber bereits intensiv verkaufen. Bereits die Einreise sorgte für das erste Aha-Erlebnis: Sie erfolgt für alle EU-Bürger:innen komplett Visum-frei.

Starkes Angebot von China Airlines

China Airlines – sie ist Mitglied der Allianz SkyTeam – verbindet seit Ende Oktober wieder mit dem modernsten Langstreckenflugzeug der Gegenwart, dem Airbus A350 (drei Klassen, 32 Plätze in der Business, 31 in der Premium Eco, 243 in der Economy Class), nonstop Wien mit Taipeh. Zunächst dreimal pro Woche, seit Jahresbeginn viermal (Mo., Di., Fr. und So.). Ab Juni 2023 sind fünf wöchentliche Flüge geplant (täglich außer Mi. und Sa.). „Unser Ziel sind tägliche Verbindungen“, betonte Joachim Trauner. Als er im September zu China Airlines kam, war die Buchungssituation „noch sehr herausfordernd.“ Das Blatt hat sich seither gewendet: Mittlerweile gilt Wien bei CI als stärkste Europa-Station, mit Auslastungen von jenseits der 80 %. Trauner: „Wir müssen zum Teil Gruppen ablehnen, weil wir zu wenig Platz haben.“

Unter den CI-Passagieren ab Österreich finden sich auch viele Umsteiger aus London, Zagreb, Kosic und Budapest. Rund 30 % sind Punkt-zu-Punkt zwischen Wien und Taipeh unterwegs. Die meisten CI-Anschlussflüge ab Wien führen Richtung Indonesien (Bali), gefolgt von den (Philippinen), Vietnam (Hanoi und Saigon) sowie Japan (Tokio und Osaka).

T.A.I. hatte durch Los-Glück die Möglichkeit, sowohl die Business Class (hin) also auch die Premium Economy (retour) kennenzulernen. Fazit: Beides ist in der Spitzenklasse angesiedelt (Business komplett flache Betten, auch Großgewachsene fühlen sich wohl), beides sticht mit durchdachten und vielen Ablageflächen heraus. Der besondere Tipp von Theresa Mair (Aer Ticket): In der Premium Eco einen Platz in der ersten Reihe nehmen, der viel Beinfreiheit bietet.

Taiwan China Airlines
Wie bei Alice im Wunderland

Im Fokus des FAM-Trips stand aber Taiwan, das Reiseleiter Johannes Hsu (johannesttt@gmail.com) allen in grandioser Art näher brachte. Von der Fläche her die Hälfte von Österreich, zwischen der Schweiz und Belgien angesiedelt, bringt es Taiwan auf 23,6 Millionen Einwohner:innen. Rund zwei Drittel Taiwans sind von bis zu 4.000 Meter hohen Bergketten bedeckt. 268 Berge sind höher als 3.000 Meter, weshalb Taiwan auch von Bergsteiger- und Trekker:innen geschätzt wird. 95 % der Taiwaner wohnen im flachen westlichen Teil (der Rest vor allem im Nordosten), 75 % in Städten. Nur 30 % Taiwans sind bewohnt, der Rest gehört der Natur.

Alles ist sehr bunt und grün, extrem sauber und sicher, obwohl – so die Feststellung der Agents – kaum Sicherheitskräfte zu sehen sind. Taiwan gilt heute als 100-prozentige Demokratie, die Taiwaner:innen sind entspannt und entschleunigt, obwohl natürlich extrem fleißig. Masken gehören zum guten Ton, nicht erst seit Corona. Als Gast fühlt man sich wie Alice im Wunderland: Unbeschreibliche Eindrücke prasseln auf einen nieder, egal ob als Asien-Kenner oder -Neuling. Neben den PKWs dominieren die rund 15 Millionen Motorroller und -räder das Alltagsbild.

Während Taipeh als Millionen-Metropole beeindruckt (u.a. das großzügige Chiang Kai-shek Memorial, der imposante Wolkenkratzer Taipeh 101 mit seiner seit 2022 fürs Publikum geöffneten Plattform „Skyline 460“, dem Elefant Mountain mit seinen rund 1.000 Stufen, dem traditionellen 44 South Village, der mehr als 200 Jahre alten XiChang Street, direkt neben dem Buddhismus, Taoismus und Konfuzianismus verbindenden Manka Longshan Tempel oder dem uniquen Taipeh Huaki Street Tourist Night Market), zeigten sich die Teilnehmer:innen dann aber vor allem von der einstigen Hauptstadt Tainan angetan.

Taiwan China Airlines
Erhalt alter Stadtteile

Deren Gegenwarts-Wurzeln reichen bis Anfang des 17. Jahrhunderts zurück, als die Holländer für ihren Seeweg nach Indonesien zwei Festungen errichteten. 1683 wurde „Formosa“, wie die Portugiesen die Insel ob ihrer Schönheit getauft hatten, samt ihrer Hauptstadt Tainan von China erobert. Heute ist es mit rund 700.000 Einwohner:innen nur noch viertgrößte Stadt des Landes, aber kulturell weiterhin wichtig.

So zählen die Reste der beiden niederländischen Festungen (Fort Provintia und Fort Zeelandia) zu beliebten Attraktionen, ebenso die 300 Jahre alte Shennong Street mit ihren unzähligen original Holzhäusern sowie an deren Ende der dem Gott Yauwang (Gott für Heilmittel) geweihte Tempel. Ein Hit ist der Besuch des Shennong Street Markets, in dessen Mitte sich der aus dem Jahr 1683 stammende Narcissus Tempel befindet. Ein Spaziergang durch die Gubao Street (Alte Festungs-Straße) führt entlang lauter bunter Stände. Der BCO Blueprint Cultural & Creative Park wiederum zeigt, wie wichtig den Taiwaner:innen die Erhaltung alter Stadtteile ist: 2015 sollten dort moderne Wohnungen entstehen, doch Kreative haben die Gründe gekauft und das Village errichtet, mit Geschäften und Bars.

Sonne-Mond-See und Lalu Island

Ein Muss für alle Taiwan-Gäste ist der Besuch des 760 Meter hoch gelegenen Sonne-Mond-Sees. Nur einmal im Jahr im Rahmen des „Sun Moon Lake Swimming Carnival“ für Schwimmer:innen geöffnet, gilt er als Mittelpunkt des Landes. Die ursprünglich zwei Seen bildeten die Heimat für einen der 16 Taiwaner Ureinwohner-Stämme, die Thaos, für die das im See gelegene Lalu Island als Heiligtum gilt (und deshalb nicht betreten werden darf).

Am besten ist der See im Zuge einer geführten (E)-Bike Tour zu erkunden. Der 30 Kilometer lange Radweg rund um den See ist hervorragend angelegt und ausgebaut. Für den CI-FAM Trip stand Tourguide Yu Chi Po (bis zu seiner Pensionierung Ingenieur bei der Armee) Rede und Antwort. Highlights bei der Umrundung sind die zahlreichen, wirklich eindrucksvollen Tempel und die von Doppelmayr errichtete Sun Moon Lake Ropeway ins Formosan Aboriginal Culture Village (bei dem es sich allerdings um einen Vergnügungspark handelt). Das obligatorisch im Zuge der Radtour zu besuchende und mit einem Architektur-Preis gekrönte „Visitor Center“ des Sonne-Mond-Sees stieß bei den mitreisenden Top-Agents allerdings auf weniger Gegenliebe.

Taiwand China Airlines
Kulinarik der Spitzenklasse

Umso mehr tat dies das Essen. Laut Reiseleiter Johannes Hsu lautet eine typisch Taiwaner Begrüßung „Hast Du heute schon gegessen“ (was keine Einladung zum gemeinsamen Speisen bedeutet, sondern eine Erinnerung an die Zeit der Hungersnöte ist). Egal, ob es sich um die unzähligen Straßenstände handelt, um „Beisln“ oder um gehobene Restaurants, geschmacklich und auch visuell ist alles 1A. Zu den absoluten Highlights des FAM Trips gehörten etwa das Mittagessen in typischen Taiwan-Beisl „Lucian“ im Hafen von Ita am Sonne-Mond-See (der Besitzer kochte einst in 5-Sterne-Hotels und gewann mehrere Competitions), oder das vegetarische Restaurant Yang Shin in Taipeh (alles da, von Pekingente über Frühlingsrollen und gebratenen Reis bis zu süßsaurem „Fleisch“, aber alles eben vegetarisch und wirklich köstlich).

Gewohnt wurde während des Trips im Regent Taipeh (grandioses Frühstück), im Lealea Garden Hotel in Ita (dort wird demnächst ein 5-Sterne-Haus der Lealeal-Gruppe eröffnet), im Lakshore Hotel Tai­nan sowie zum Abschluss wieder in Taipeh im Palais de Chine Hotel. Eindrucksvoll war zudem die Rückreise von Tainan nach Taipeh im Highspeed-Train – ein Muss für jeden Taiwan-Besuch.

„Bin überzeugt, dass sich das gut verkaufen lässt“

Wie lautete das Fazit der Teilnehmer:innen? Paula Frischengruber zeigte sich u.a. von der Ruhe und Sicherheit des Landes beeindruckt, hält Taiwan für eine hervorragende Stopover-Destination, wünscht sich allerdings auch den Einbau von Meer bzw. Hafen-Flair in die Programme (die Südspitze Taiwans ist von karibischen Stränden und Baderesorts dominiert). Auch Doris Aichinger empfindet den „Süden toll, auch zum Urlaub machen.“ Ansonsten denkt sie an Wander- und Aktivurlauber. Taiwan ließe sich ihrer Überzeugung nach auch als Hauptdestination gut vermarkten.

Konstantin Kozlik fände den Osten des Landes interessant (Wanderparadies) und zeigte sich vom CI-Produkt angetan. Theresa Friedinger lobte das Kulinarik-Angebot (auch jenes von CI) und wäre gerne länger in Tainan geblieben. Für Alexander Pruckner erscheint Taiwan „als Land solo schwer zu verkaufen, aber perfekt in Kombination mit Badeaufenthalt auf den Philippinen.“ Für ihn ist CI „bezüglich Preis/Leistung von den Tarifen her unschlagbar“, auch für Austra­lien-Reisende (er würde zwei Tage Stop­over empfehlen).

Nach Ansicht von Rio Liza Castro würden Stopovers „gut für drei bis vier Nächte funktionieren, etwa in Kombi z.B. mit Vietnam: „Ich bin überzeugt, dass sich das gut verkaufen lässt.“ Theresa Mair findet Taiwan nicht nur für Stopovers super, sie würde „sofort für eine Woche wiederkommen.“ Dem kann sich T.A.I. voll und ganz anschließen.

Am Flughafen Taipeh traf die Gruppe den künftigen CI General Manager Austria Jong-Wei Tseng

Kommentar schreiben

Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder

Nach oben