Tschechien

Immaterielle Kultur-Highlights auf zwei Routen

Print-Ausgabe 16. Dezember 2022 (Advertorial)

In Tschechien können Gäste vieler­orts Sehenswürdigkeiten besichtigen, die zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe zählen

Die Reise führt zuerst durch Mähren und dann weiter nach Böhmen. Bei dem Besuch der Attraktionen wird schnell klar, warum diese auf der Welterbeliste zu finden sind.

Route durch Böhmen

In zahlreichen Dörfern der Region Hlinecko ziehen bunte Faschingsumzüge von Haus zu Haus. Ihre Geschichte reicht weit in die Vergangenheit zurück. Dank dieser langjährigen Tradition wurden die Faschingsumzüge zum immateriellen Kulturerbe ernannt. Das Schauspiel findet in der Zeit vom Dreikönigstag bis zum Aschermittwoch statt. Faschingsumzüge gibt es in ganz Tschechien – in der Region Hlinecko jedoch sind sie nach 200 Jahren fast in ursprünglicher Form erhalten. Die schönsten Umzüge gibt es in Vortová, Studnice und Hamry zu sehen.

Das tschechische Puppenspiel verfügt ebenso über eine Geschichte, die mehrere Jahrhunderte zurückreicht. Geschnitzte Marionetten und Handpuppen gibt es in jedem besseren Souvenirladen. In Tschechien gibt es neun professionelle Puppentheater, fast 100 eigenständige Ensembles und an die 300 Laientheatergruppen. Im Museum der Puppenspiel-Kulturen in Chrudim (Ostböhmen) werden historische und moderne, tschechische sowie ausländische Mario­netten vorgestellt. Gäste können außerdem selbst ausprobieren, wie ein Puppentheater gespielt wird. Das Festival in Chrudim wird seit 1951 veranstaltet und ist das älteste Event seiner Art in Europa.

Traditioneller Weihnachtsschmuck wird in Poniklá am Fuße des Riesengebirges von der Firma Rautis, dem weltweit einzigen Unternehmen dieser Art, hergestellt. Besucher*innen sind herzlich eingeladen, der Fabrik einen Besuch abzustatten und ihr Geschick in der Kreativwerkstatt zu versuchen. Die traditionell ansässige Herstellung von Weihnachtsschmuck aus Glasperlen ist seit 2020 in der UNESCO-Welt­erbeliste eingetragen.

Route durch Mähren

Der Männertanz Verbuňk (dt. „Werbung“) kann in der Mährischen Slowakei, z. B. im Ort Strážnice, bewundert werden. Der Verbuňk wird von Männern in prächtigen Trachten zu Zimbal- oder Blasmusik getanzt. Es heißt, dass man den Tanz nicht erlernen kann, da es keine feste Schrittfolge gibt, sondern dass die Jungen in der Mährischen Slowakei bereits mit dem Verbuňk im Blut auf die Welt kommen. Mittlerweile ist der Tanz aus zahlreichen Festen nicht mehr wegzudenken und bei Festessen, Weinlesefesten oder einfachen Tanzveranstaltungen zu sehen.

Weiter geht es zum Königritt, den es nur noch in vier Orten gibt: Vlčnov, Hluk, Kunovice und Skoronice. Das farbenfrohe Volksfest wird von Jahrmärkten, Konzerten mit Zimbal- und Blasmusik sowie Tanzvorführungen abgerundet. Einst wurde dieses Fest im Sommer, rund um die Sonnenwende, fast in jedem Dorf in der Region Slovácko gefeiert, wohingegen es heute nur noch an wenigen Orten stattfindet. Seit 2011 ist diese für das südöstliche Mähren charakteristische Tradition in der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes zu finden. Der berühmteste Königsritt findet am letzten Maisonntag in der Gemeinde Vlčnov statt und hat eine mehr als 200-jährige Tradi­tion. Neben Menschen in Trachten können sich Besucher*innen auf musikalische Unterhaltung und regionale Spezialitäten freuen.

So bunt wie der Königsritt ist die nächste Station zwar nicht, aber besonders allemal – der Blaudruck in Südmähren, bei den Unternehmen Arimo im Ort Strážnice und Modrotisk Danzinger in Olešnice. Im Jahr 2018 wurde die in Europa ab dem 18. Jahrhundert verbreitete Textilfärbetechnik in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes eingetragen. Beide Firmen bieten geführte Touren durch den Betrieb und die Produktion an, eine telefonische Reservierung vorab ist erforderlich. In ganz Europa gibt es insgesamt nur sechs Handwerksbetriebe dieser Art. Blaudruck-Produkte wurden beispielsweise von den tschechischen Sportler*innen bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio getragen.

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