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Innovationsreise der Österreich Werbung (ÖW)

Historische Windtürme, spiegelnde Schweiz! EXPO 2020 für Touristiker*innen ein „Must“

T.A.I. 24 TOP News

Er war eines der Highlights der von der Österreich Werbung (ÖW) Ende November 2021 organisierten „Innovationsreise“ nach Dubai: Der Besuch der EXPO 2020. Zwei Dutzend Touristiker*innen aus Österreich nahmen daran Teil und hatten unter Führung des ÖW-Teams in Dubai mit Markt Manager Robert Gröblacher an der Spitze, – er ist Direktor für Middle East & South East Asia -, einen Tag lang Gelegenheit, Eindrücke von der Weltausstellung (1. Oktober 2021 bis 31. März 2022) zu gewinnen. Fazit: Eine Reise zur EXPO unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future“ stellt ein absolutes „Muss“ für Touristiker*innen dar.

Der Besuch lohnt sich. Eingeplant werden sollten in jedem Fall mehrere Tage, denn einer – so die Erkenntnis der Teilnehmer*innen an der ÖW Innovationsreise – reicht bei weitem nicht. Für sie stand die Besichtigung von vier Pavillons sowie der beeindruckenden Wassershow auf dem Programm.

Österreich „Hommage“ mit Fragezeichen

Österreich Pavillon

Österreich Pavillon

Österreich Pavillon

Österreich Pavillon

Österreich Pavillon

Österreich Pavillon

Österreich Pavillon

Den Anfang machte der Österreich-Pavillon auf einem Areal von 2.400 m². Als „Hommage an das Gastgeberland“ konzipiert, wie Projektleiter Helmut Döller gegenüber den Touristiker*innen betonte, steht er unter dem Motto „Austria makes Sense“. Gestaltet ist das Gebäude in Form von historischen Windtürmen arabischer Lehmarchitektur, die durch ihre geöffneten Spitzen über klimaregulierende Eigenschaften verfügen.

Von außen her originell, hinter lässt der Pavillon im Inneren die Besucher*innen eher ratlos. Dieses Fazit ist nicht nur die Meinung der Touristiker*innen, sondern wurde mehrfach auch von Besucher*innen geäußert, für die es zudem einen Kaffeehaus-Bereich gibt (offizielle Gäste werden in einem VIP-Raum bewirtet). Erst eine Führung unter professioneller Begleitung – sie wurde für die Teilnehmer*innen der ÖW Innovationsreise organisiert - verdeutlichte die dahinterstehenden Ideen. Ansonsten stellt der diesjährige EXPO-Beitrag Österreichs (Kostenpunkt rund 17 Mio. Euro) eine Enttäuschung dar.

Audiovisuelle Reise durch Saudi-Arabien

Einen Beitrag der Superlative bietet hingegen Saudi-Arabien. Der zweitgrößte EXPO-Pavillon (Gesamtfläche über 13.000 m², Kosten rund 150 Mio. US-Dollar) führt die Gäste über eine Rolltreppe durch die Geschichte des Landes zur Gegenwart und in die Zukunft. Mit aufwendigen Video-Produktionen und vielen interaktiven Elementen lädt das konservative Königreich zu einer audiovisuellen Reise.

Vieles davon ist noch Zukunft bzw. ein Versprechen auf diese. Die ÖW-Gruppe zeigte sich, - abgesehen von der gebotenen Qualität und Durchdachtheit des Pavillons -, vor allem von der touristischen Vielfalt des Landes beeindruckt. Fazit: Wenn die unterschwellig vermittelten Reformen (u.a. Rollenbild der Frau) alle so kommen wie gezeigt, ist Saudi-Arabien tatsächlich auf dem Weg zu einer vielversprechenden Destination.

Multimediale Schweiz-Show

Schweiz Pavillon

Schweiz Pavillon

Schweiz Pavillon

Schweiz Pavillon

Schweiz Pavillon

Wie man im Vergleich zu Österreich mit einem ähnlich hohen Budget (16,5 Mio. Franken) auf größerer Fläche (knapp 3.800 m²) Besucher*innen faszinieren und deutlich mehr bieten kann, dafür liefert der Schweizer Pavillon ein perfektes Beispiel. Platziert direkt neben Österreichs weißen Kegeln, befindet sich vor der mit Spiegelfolie verkleideten Fassade als großzügig angelegtes Vorfeld ein knallroter Teppich. Alle Gäste in der (stets langen) Warteschlange erhalten rote Sonnenschirme, die sich in der Fassade ebenso spiegeln, wie das riesengroße Schweizer Kreuz.

Nach Eingang (in Form einer Kristallhöhle) geht es unter typischen Klängen der Schweizer Bergwelt in einem abgedunkelten Raum durch ein Nebelmeer nach oben. Dort angekommen, folgt eine sechsminütige multimediale Show, die durch Tag und Nacht sowie die Jahreszeiten einer Alpenlandschaft führt. Die restlichen Räume des Schweiz-Pavillons sind eher nüchtern (Technikausstellung der mitwirkenden Firmen) und nach der Nebel-Licht-Show enttäuschend, aber am Gesamteindruck ändert dies wenig. Kein Wunder, dass die Eidgenossen damit rechnen, rund 10% aller EXPO-Gäste im Pavillon begrüßen zu können.

China enttäuschend, Mobility beeindruckend

Vor Besuch des nächsten Länderbetrags im ÖW-Programm erlaubte sich T.A.I. noch einen Abstecher nach China (gleich neben Österreich). Dessen Länderbeitrag ist eher ernüchternd. Von außen wenig einladend, erwartet einen nach Betreten ein großes Bild des Staatschefs Xi Jinping. Danach geht es über einen riesigen, nach oben führenden Rundgang (ausgelegt mit billig wirkendem Plastik), der an das Design Chinas von vor 40 Jahren erinnert, in die höheren Etagen. Alles in allem absolut kein „Must“. Dieser Eindruck wird nach Verlassen des Pavillons noch durch ein billig wirkendes Plakat auf die dort angebotenen chinesischen Speisen verstärkt. Von China hätte man sich einen stärkeren EXPO-Beitrag erwartet.

Andere Teilnehmer*innen der ÖW-Innovationsreise nahmen sich unteressen Zeit für einen Abstecher in den Mobility-Pavillon. Sie waren begeistert. Physische und virtuelle Welten treffen dort aufeinander. Gezeigt wird, wie Mobilität die Zukunft verändern dürfte, wie Menschen künftig kommunizieren, andere Kulturen kennenlernen sowie Wissen und Ideen austauschen. Ebenso wird das Thema „Smart City“ aufgegriffen, von AI (Artificial Intelligence), über Big Data und Robotertechnik, bis hin zu maschinellem Lernen und autonomen Transportmöglichkeiten. Fazit: Der 25 Meter hohe mehrstöckige Mobility-Pavillon mit dem größten Aufzug (190 Fahrgäste) der Welt und einer Gesamtfläche von knapp 30.000 m² sollte bei jedem EXPO-Besuch auf der Liste stehen.

Faszinierende Emirate, spielerisch-zukunftsweisende Deutschland

V.A.E. Pavillon und Deutschland Campus

V.A.E. Pavillon und Deutschland Campus

V.A.E. Pavillon und Deutschland Campus

Für einen anderen extrem starken EXPO-Beitrag sorgt das Gastgeberland VAE. In Form eines gigantischen Falkens mit 28 sich aufstellenden und senkenden Flügeln (alles hydraulisch, je nach Sonnenstand) gestaltet, führt der mit 15.000 m² größte aller EXPO Länder-Pavillons in vier Stockwerken (mehrere davon unterirdisch) durch die Geschichte der Emirate. Wasserspielen beim Eingang folgen faszinierende Eindrücke von Wüste, Meer und Superlative. Nacherzählt wird die Geschichte der VAE als globales Drehkreuz, mit Ausblicken auf die Zukunft.

Nicht das Eigene Land, sondern kreative Umweltideen verbunden mit realen Ergebnissen in den Mittelpunkt stellt der Deutschland-Pavillon. Basierend auf einem Campus-Thema, können die Besucher*innen spielerisch vieles selbst entdecken, bestaunen und erfühlen. Am Ende folgt noch eine abwechslungsreiche Schaukel-Show, die Hoffnung gibt, dass am Ende die Herausforderungen von Klimawandel & Co. gemeinsam geschafft werden können.

Soviel zum EXPO-Highlight der ÖW-Innovationsreisen, das mit einem Besuch der abendlichen Wasser-Show noch einen stilvollen Ausklang hatte. An den beiden anderen Tagen standen Workshops, Austausche mit Expert*innen sowie die Besichtigung des Dubai Desert Conservation Reserve sowie Inputs zu nachhaltigem Tourismus in der Region auf dem Programm. Mehr darüber in der kommenden T.A.I.

Die EXPO 2020 in Stichworten

  • Das rund 4,4 km,2 große EXPO-Gelände befindet sich im Landesinneren auf Höhe des Jebel Ali-Bereiches von Dubai. Es handelt sich um die erste EXPO im Mittleren Osten und Südasien. Ursprünglich für 2020/2021 geplant, brachte die Pandemie den Zeitplan durcheinander. Beim Namen EXPO 2020 ist es geblieben, doch sie wurde um ein Jahr verschoben.
  • In Summe kostet sie satte 7 Mrd. US- Dollar (darin sind die Grund-Investitionen sowie jene aller teilnehmenden Staaten inkludiert). Mit dabei sind 191 Länder, deren Pavillons sich auf die drei Hauptbereiche „Mobility“, „Sustainability“, und „Opportunity“ verteilen.
  • Erwartet werden rund 23 bis 25 Millionen Besucher*innen aus 190 Ländern, von denen 70% von außerhalb der Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) kommen sollen.
  • Packages für EXPO 2020-Reisen speziell für den österrichischen Markt gibt es bei MIA Travel >>>

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