Griechenland Tourismus

Freude über starken Anstieg! BoG mahnt trotzdem zur Vorsicht

Print-Ausgabe 17. Mai 2024

Der Verkehr verzeichnete in allen Monaten seit Jahresbeginn ein Wachstum, so Alexandros Thanos

Die Zahlen deuten auf eine wachsende Nachfrage und eine verlängerte Saison hin – es fehlen aber Mitarbeiter:innen und auch Klima sowie Geopolitik spielen eine Rolle

Wie es aussieht, dürfte Griechenland heuer seinen Vorjahresrekord nochmals übertreffen. Nach Angaben der Bank von Greece (BoG) kamen 2023 insgesamt 32,735 Mio. internatio­nale Gäste, die Tourismuseinnahmen erreichten 20,46 Mrd. Euro. Doch im 1. Quartal 2024 (Jänner bis März) stiegen die internationalen Ankünfte um 18,7 %. Jene am Athens International Airport (AIA) kletterten auf 5,2 Mio., was einem Anstieg von 16,5 % entspricht, während die internationalen Ankünfte am Flughafen Thessaloniki (SKG) um 13,3 % auf 371.000 zunahmen. Es handelt sich im die beiden größten Airports des Landes außerhalb der Sommersaison. Zwar fielen heuer die Osterferien anders als im Vorjahr in den März, doch verzeichnete nichtsdestotrotz der Verkehr in allen Monaten seit Jahresbeginn ein Wachstum. Alexandros Thanos, Executive Director der Greek Tourism Confederation (SETE), führt dies „auf eine wachsende Nachfrage und eine verlängerte Saison“ zurück.

Auch aus der Hotellerie kommen erfreuliche Meldungen. In Athen stieg die Auslastung im 1. Quartal 2024 um 5,9 %, die Zimmerpreise kletterten um 3,9 % nach oben und der RevPAR verbesserte sich um 10 %. Letzterer ist besonders aussagekräftig, da er als Messlatte des wirtschaftlichen Erfolges von Hotels gilt.

Ob und wie sich die Entwicklung im Sommer fortsetzt, wird sich weisen. Fest steht, dass Griechen­lands Tourismus heuer mit 21 Mrd. Euro an Einnahmen einen neuen Rekord erreichen will. Der positive Trend spiegelt sich auch in den hohen Nachfrageerwartungen griechischer Hoteliers wider. Nach Angaben der BoG wird die positive Entwicklung des Incoming-Tourismus die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes stärken, auch wenn ihre Studie den ständigen geopolitischen und klimatischen Druck nicht verschweigt: Beides sind Faktoren, die sich negativ auf die Entwicklung des Tourismussektors auswirken können, weshalb die BoG zur Vorsicht mahnt.

Nicht unter den Tisch gekehrt wird zudem die Mitarbeiter:innen-­Situation. Nach Angaben der SETE sind noch 80.000 Stellen unbesetzt, davon 53.000 in Hotels und 30.000 in der Gastronomie. Vor der Pandemie waren rund 564.000 Menschen in Griechenlands Tourismus beschäftigt, wobei diese Zahlen auch Personenbeförderungsunternehmen und Reisebüros einbezogen.

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