Corona-Tiefpunkt überwunden, aber „back to normal“ im DACH-Tourismus dauert

Wie weit ist der Inlandstourismus in der DACH-Region von „back to normal“ entfernt? Antworten darauf liefern die easybooking-Statistiken, welche die Entwicklung von Anfragen, Stornos und Buchungen messen, die in den Beherbergungsbetrieben und bei Vermietern (in Summe bereits mehr als 6.000) eingehen. Der aktuelle Stand: der Tiefpunkt der Corona-Krise ist überwunden, der Markt trotz steigendem Interesseüberaus volatil und alles noch weit von den Vorjahreszahlen entfernt.

Mehr Angebote als Buchungen

Am Wochenende 22./23. Februar begann sich die Situation durch Absage des Karnevals von Venedig, Abrieglung einiger Regionen in Norditalien, drei Tote auf der „Diamond Princess“ zuzuspitzen. Eine Woche davor war der erste Corona-Tote in Europa zu beklagen.

Im easybooking-Tool zeigte sich umgehend ein verändertes Buchungs-Verhalten: übertrifft die Zahl der Buchungen traditionell jene der Angebote, war es ab 17. Februar erstmals umgekehrt. Seither gibt es (Ausnahme Mitte März) mehr Angebote als Buchungen.

Flaute von Mitte März bis Ostern

Ab Anfang März ging es mit beiden rapide bergab. Das letzte Mal auf Vorjahreslevel bzw. leicht darüber lagen die Buchungen am 23. Februar, bei den Angeboten war dies am 3. März der Fall. Der Tiefpunkt der Buchungen war zwischen 22. März (-89,52%) und 12. April (-91,24%). Bei den Angeboten zwischen 19. März 91,16% und 12. April (-88,93%). Der 12. April war heuer Ostersonntag.

Buchungs-Spitze jetzt Mitte der Woche

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass seit dem „Lockdown“ die Buchungs- und Offert-Spitzen jeweils in Wochenmitte und nicht wie traditionell an den Wochenenden verzeichnet werden. Einzige Ausnahme bisher war das Wochenende rund um den 19. April: es war die Woche mit den ersten Lockerungen. Danach war klar, dass das „back to normal“ länger andauern wird.

Stornos weiterhin hoch

Dies geht auch aus den Storno-Zahlen hervor. Diese gingen ab Montag, dem 24. Februar, nach oben und schossen eine Woche später ab 9. März durch die Decke. Am 13. März erreichten sie mit +913%  ihren traurigen Höhepunkt. In der Osterwoche kehrte vorübergehend Beruhigung ein, danach gab es Mitte und Ende April noch zwei größere Stornowellen. Beruhigt hat sich die Situation bislang nicht: aktuell schwanken die Stornos zwischen 24% und 108%.

Von Rückkehr zur Normalität kann also bei weitem noch nicht die Rede ein und auch die Buchungs- und Angebotskurve ist noch weit davon entfernt. Zwar haben sich beide seit dem Tiefststand von Mitte März bis Ostern bis Ostern deutlich erholt, doch die Offert- (um die -20%) und Buchungszahlen (um die -40%) liegen noch deutlich unter den Vorjahrswerten. Der Tiefpunkt ist aber in allen Fällen überwunden.