Aserbaidschan Roadshow

Auf ins Land zwischen Kaukasus & Kaspischem Meer! Direktflug ab Wien in nur 4 Stunden

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Hand aufs Herz: Wer fängt etwas mit Aserbaidschan an? Ok, es gibt in dessen Hauptstadt Baku Ende September ein Formel 1 Rennen und 2012 fand dort der Eurovision Song Contest statt. Aber sonst? Weit weniger wissen, dass Aserbaidschan seit Anfang der 2000er Jahre an der Ferien Messe Wien teilnimmt und dass Azerbaijan Airlines im Winter dreimal pro Woche (Di., Fr. und Sa.) Baku mit Wien verbindet (im Sommer sind es vier wöchentliche Flüge). In nur 4 Stunden ist man so von Wien in Baku. Als General Sales Agent (GSA) fungiert AVIAREPS, die vor kurzem T.A.I. im Vorfeld eines Aserbaidschan-Workshops in Wien Gelegenheit gab, mit Florian Sengstschmid, dem CEO des Azerbaijan Tourism Boards, ein persönliches Gespräch zu führen.

Die Roadshow „Highlights of the Silk Road" führte gemeinsam mit 16 Industriepartnern (u.a. AZAL - Azerbaijan Airlines und Uzbekistan Airways) vom 16. bis 24. Oktober von Frankfurt über Wien, Zürich, Budapest und Prag nach Barcelona. Gezeigt wurden angefangen von den Basaren in Baku über die Karawanserei von Shaki bis hin zu den architektonischen Wundern von Samarkand und Buchara alle Highlights des Landes, „um die Seidenstraße als lebendige Reise neu zu entdecken und Menschen, Kulturen sowie Geschichten über die Zeit hinweg zu verbinden“, wie Florian Sengstschmid betonte.

Mitgliedschaft im Europarat

Rund 2.700 Österreicher:innen (+12 %) reisten 2024 in das Land zwischen dem Kaspischem Meer und Kaukasus. Aserbaidschan – das rund 10 Mio. Einwohner:innen zählt und an der Schnittstelle von Europa und Asien liegt - grenzt an Russland und Georgien, an den Iran, an Armenien und an die Türkei. Generell hat das Land einen engen Bezug zu Europa, nicht zuletzt durch die Mitgliedschaft im Europarat und die Teilnahme an der Fußball-EM. Heuer liegt die Steigerungsrate aus Österreich ebenfalls bei +12 %, bis Ende September reisten bereits 2.400 Österreicher:innen nach Aserbaidschan.

Stark sind die Gäste es Deutschland und UK (je ca. 30.000) sowie aus Italien, wobei das Plus aus Europa pro Jahr rund +15 % beträgt. Die größten Wachstumsraten verzeichnet Aserbaidschan derzeit aber „aus Asien bis Korea und Japan“, betont Florian Sengstschmid. Aus China beläuft sich das Wachstum sogar auf +51 % (Vorjahr Jänner bis September rund 30.000, heuer im selben Zeitraum ca. 50.000). „Zentralasien ist sehr interessant“, sagt Florian Sengstschmid, „wir verhandeln gerade mit Air Asia und der vietnamesischen VietJet, um Hubs in Almaty (Anm.d.Red.: die größte Metropole Kasachstans) aufzubauen und von dort weiter nach Europa und nach Baku zu fliegen.“

Friedensabkommen rund um Bergkarabach

Viel erwartet sich Florian Sengstschmid vom heuer im August unterzeichneten armenisch-aserbaidschanisches Friedensabkommen zur Beendigung des fast vier Jahrzehnte andauernden Bergkarabach-Konflikts: „Das ist eine Chance für die gesamte Region Südkaukasus.“

Insgesamt reisten im Vorjahr rund 2,6 Mio. Gäste (Business & Leisure-Touristen) nach Aserbeidschan. Vor der Pandemie 2019 waren es schon einmal 3,2 Millionen, aber die Landgrenzen zu Russland und dem Iran sind laut Florian Sengstschmid seit 2020 geschlossen. Aus beiden Ländern gab es viele familiäre Besucher:innen.

Größtes „Stetl“, Brüder Nobel & UNESCO-Weltkulturerbe

Was macht Aserbaidschan touristisch interessant? Florian Sengstschmid braucht nicht lange darüber nachzudenken: „Wir sind ein Land, das unterschiedliche Religionen lebt.“ 80 % der Bevölkerung sind zwar Muslime, „aber niemand trägt bei uns die Burka, sondern kurze Röcke. Es gibt sogar eine Wein-Straße. Wir haben mit Qırmızı Qesebe das größte ‚Stetl‘ außerhalb von Israel, es gibt viele Christ:innen – alle leben seit Jahrhunderten friedlich miteinander. Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen, die aber nicht zu Konflikten führen.“

Dazu kommt das äußerst vielfältige Klima Aserbaidschans, das trotz der relativ kleinen Fläche viele Zonen umfasst: „Die Natur ist überall präsent. In nur sechs Stunden ist man vom südlichen Klima mit seinen Teeplantagen auf 4.500 Meter hohen Bergen“, so Florian Sengstschmid, demzufolge Baku die tiefst gelegene Hauptstadt der Welt ist (28 Meter unter dem Meeresspiegel). Die Metropole verfügt zudem über eine aus dem 13./14. Jahrhundert stammende Altstadt – ein UNESCO-Weltkulturerbe – und um die Altstadt herum sind prachtvolle Bauten aus der Zeit des Fin de Siècle zu bewundern, als Baku durch den Ölboom zu Wohlstand kam. Florian Sengstschmid: „Die Brüder Robert und Ludvig Nobel haben hier mit der ‚Nobel Brothers Petroleum Company‘ ihr Geld gemacht.“ Und Florian Sengstschmid ist sich sicher: „Dieser Mix gewinnt.“

„Vier Stunden Flug sind keine Zeit!“

Geplant ist ein Ausbau der Frequenzen zwischen Baku und Wien, die von Jets der Airbus A320-Familie beflogen werden. „Jetzt kommen die ‚neos‘“, womit Florian Sengstschmid auf die 18 weiteren von Azerbaijan Airlines bestellten neuesten Airbus-Flugzeuge anspielt (5 stück sind bereits im Einsatz).

In Österreich haben u.a. Mondial und Elite Tours Aserbeidschan im Programm. Preislich ist laut Florian Sengstschmid „alles viel günstiger, als in Mitteleuropa, es gibt tolle Weinbars und es hat sich viel getan in der Gastro-Szene.“ Während im Sommer der Kaukasus toll fürs Wandern ist, Klimawandel ernst genommen wird („Save the Caspian Sea“), die „Slow Food“-Bewegung im Ort Shaki seit Jahren Fuß gefasst hat und Seidentücher seit Jahrhunderten hergestellt werden, empfiehlt es sich für Gäste aus Österreich vor allem auch, Baku zu entdecken: Es gibt sogar vier U-Bahnen-Linien, Fahrrad-Wege etc. und neben Theater- und Oper-Besuchen (als künstlerischer Direktor fungiert dort Yusif Eyvazov, der Ex-Mann von Anna Netrepko) lohnt sich auch der Besuch von Clubs. Florian Sengstschmid: „Vier Stunden Flug sind keine Zeit!“

Kurzportrait Florian Sengstschmid

Der Österreicher Florian Sengstschmid startete seine Karriere zunächst bei einem Incoming- und Incentive-Veranstalter, wechselt dann als Vertriebs- und Marketingdirektor zu einem 5-Sterne-Luxushotel, um 1999 bei der Österreichischen Werbung (ÖW) als Regionaldirektor für Russland und die GUS-Staaten zu starten. Ab 2003 betreute Florian Sengstschmid in der ÖW-Zentrale als Direct Key Account Management die internationalen Märkte und das Partnermanagement, um sich 2006 mit seinem eigenen Beratungsunternehmen selbständig zu machen: Zunächst betreute er die Fußball-EM in der Schweiz und Österreich, danach war er für Tourismusförderung und Destinationsmanagement von Regierungen u.a. in Estland, Griechenland, Vietnam, Bhutan, Ungarn, Litauen und Georgien verantwortlich. Dazwischen absolvierte Florian Sengstschmid an der Uni Wien noch ein Soziologie-Studium.

Als Florian Sengstschmid zwischen 2011 und 2013 gemeinsam mit Österreich ein EU-Partnerschaftsprojekt in Aserbaidschan betreute, entflammte die Liebe zu diesem Land. Er wurde Executive Director des Azerbaijan Convention Bureaus, leitete als COO (Chief Operating Officer) ab 2016 den Tourismus- und Destinationsmanagement-Konzern PASHA Travel, um ab 2018 die Aufgabe des CEO vom Azerbaijan Tourism Board zu übernehmen.

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