ASEAN Tourism Forum

Asiens Top-Ten Tigerstaaten auf dem Weg zur Tourismus-Macht

Print-Ausgabe 24. Februar 2017

Rund um 50. Geburtstag des Staaten-Bundes wird der touristischen Entwicklung breiter Raum eingeräumt – vor allem MICE und Cruise sollen forciert werden

Das 36. ASEAN Tourism Forum (ATF) inkl. der dreitägigen Fachmesse TRAVEX Mitte Jänner 2017 in Singapur stand unter einem ganz besonderen Aspekt: Es bildete den Auftakt für die Feierlichkeiten des 50. Geburtstags der zehn Staaten umfassenden und wirtschaftlich überaus erfolgreichen Kooperation ASEAN (Association of Southeast Asian Nations), die nicht zuletzt im Bereich des Tourismus noch einiges vorhat. T.A.I. war als einziges Fachmedium Österreichs geladen.

Die Pläne und Ziele sind hochgesteckt, aber durchaus realistisch: Im „Visit Asean Year 2017“ sollen die internationalen Besucherzahlen um ca. zehn Prozent auf ca. 121 Millionen Gäste steigen (im Jahr 2015 waren es 108,9 Millionen). Wobei China mit zuletzt 18,6 Millionen Gästen den stärksten Quellmarkt außerhalb von ASEAN bildet, vor der EU mit rund 9,57 Millionen und Korea (5,84 Millionen Reisen in ASEAN-Länder).

Bei der offiziellen Eröffnung des ASEAN-Festjahres in Singapur unter dem Motto „Lasst uns unsere touristische Reise gemeinsam formen“, betonte der Premier des Stadtstaates, Lee Hsien Loong, den besonderen Fokus auf die beiden Kernmärkte China und Indien (letzteres steht derzeit mit 3,3 Millionen Gästen noch auf Rang 7 der Nationen-Statistik von außerhalb der ASEAN-Länder), denn „gerade die Mittelschicht dieser beiden Länder entwickelt sich zu ausgesprochenen verheißungsvollen und auch willkommenen Einnahmequellen“ im Tourismussektor.

Bisher lag der Schwerpunkt der ASEAN-Staaten vorwiegend auf dem Ferientourismus. In Zukunft rückt der MICE-Bereich gemäß Beschluss der zehn Länder verstärkt in den Mittelpunkt. Das Potential ist vorhanden: „Gerade in Thailand wird sich hier einiges tun“, so Wiparat Tharateerapab vom thailändischen Convention und Exhibition Bureau. Thailand wurde deshalb zur zentralen Anlaufstelle für die Aufwertung des MICE-Sektors innerhalb der ASEAN-Länder bestimmt. Die Planung und Umsetzung einheitlicher MICE-Standards, die sich an die internationale ISO-Qualifizierung anlehnen werden, soll bis zum Jahr 2018 abgeschlossen sein.

Große Pläne bestehen auch im Bereich der Kreuzfahrten. Ganzjährig perfektes Reisewetter, viele Attraktionen und Sehenswürdigkeiten bilden beste Voraussetzungen dafür. Allen voran Singapur mit seiner hervorragenden Infrastruktur auf dem „Marina Cruise Bay Center“ – eines der größten Kreuzfahrtterminals Asiens – hat hier ein Trumpf-Ass in der Hand. Singapur hat deshalb auch die Führung bei sämtlichen Kreuzfahrt-Aktivitäten der ASEAN-Staaten übernommen.

Als nächstes soll der Brand „Cruise Southeast Asia“ eingeführt sowie die Zusammenarbeit mit den Reedereien intensiviert werden. Schon jetzt zählen Schiffe u. a. von Costa, Norwegian Cruise Line, Carnival, Royal Caribbean oder TUI Cruises zu den Dauergästen des Marina Cruise Bay Centers, ab dem Dezember 2017 wird die speziell für den chinesischen Kreuzfahrtmarkt konzipierte „Genting Dream“ des asiatischen Unternehmens Dream Cruises den Stadtstaat als Heimathafen anlaufen.

Es tut sich also einiges im Tourismus der ASEAN-Länder, wobei die Agenda noch lange nicht erschöpft ist. Gemeinsame Maßnahmen reichen vom aktiven Austausch auf dem Gebiet der Sicherheit und dem Kampf gegen Terror, über den weiteren Abbau von Barrieren beim kulturellen sowie ideologischen Austausch, bis hin zum weiteren Ausbau der Infrastruktur (Straßen, Häfen und Airports). Bis zum nächsten ASEAN Tourism Forum inklusive TRAVEX, dessen Gastgeberin 2018 die thailändische Großstadt Chiang Mai sein wird, sollte einiges davon schon auf Schiene gebracht sein. 

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