Halbjahres-Ergebnisse Lufthansa Group

Swiss und Lufthansa brillieren, Austrian im Krebsen-Gang, Eurowings tief rot

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Mehr Passagiere, weniger Umsatz, schwaches Ergebnis: Austrian Airlines hat 2018 wie angekündigt ein deutlich schwächeres erstes Halbjahr verzeichnet, als im Vorjahr (das EBIT sank von 8 Mio. Euro auf 1 Mio. Euro, bereinigt war es mit -3 Mio. Euro sogar negativ). Im Gegensatz dazu entwickelten sich Lufthansa German Airlines und Swiss über dem Vorjahr. Im Geschäftsfeld Eurowings (inkl. Brussels, SunExpress etc.) brach hingegen das Halbjahres-Ergebnis von 5 Mio. Euro im Vorjahr auf heuer -199 Mio. Euro ein. Das sind auf den Punkt gebracht die Kernaussagen der Ende Juli kommunizierten Halbjahres-Ergebnisse des Lufthansa Konzerns.

Bei Austrian Airlines ging der Umsatz von Jänner bis Juni 2018 um -7,6 Prozent auf 1,008 Mrd. Euro zurück. Die Zahl der Flüge stieg um 5,5 Prozent, das Angebot wurde um 4,9 Prozent erweitert und es konnten um 9,8 Prozent mehr Passagiere gefördert werden.

Der Umsatzrückgang von Austrian wird von CFO Wolfgang Jani (Bild) mit der erstmaligen Anwendung der Regelung von IFRS 15 begründet (siehe Info-Kasten). Dies betrifft allerdings auch Lufthansa und Swiss. Während erstere trotz Angebots-Ausweitung und Passagier-Plus ebenfalls ein Umsatz-Minus (-4,4 Prozent) ausweist, schaffte Swiss trotzdem ein geringes Umsatz-Plus von 1,4 Prozent.

Lufthansa schaffte zudem eine deutliche Ergebnisverbesserung um 20,7 Prozent auf 660 Mio. Euro (operative Rendite von 8,8 Prozent), ebenso Swiss – diese sogar um 54,7 Prozent auf 294 Mio. Euro (operative Marge von 12,77 Prozent). Dies gelang trotz gestiegener Kerosinkosten (über alle Konzern-Airlines hinweg 8,4 Prozent).

Bei Austrian Airlines zeichnete sich aber im zweiten Quartal eine Verbesserung ab (das EBIT von Aapril bis Juni stieg um 7,1 Prozent auf 68 Mio. Euro). „Es hat uns wieder zurück auf Kurs gebracht“, so CFO Wolfgang Jani. Für das Gesamtjahr geht er von einer „deutlich positiven“ Ergebnisprognose aus, wobei dieses allerdings „unter Vorjahr“ liegen wird.

IFRS 15 in Stichworten

Die Bezeichnung IFRS steht für International Financial Reporting Standards. Diese Standards regeln mit Gültigkeit seit Jänner 2004 die Aufstellung international vergleichbarer Jahres- und Konzernabschlüsse.

Jeder Rechnungslegungs-Bereich, für den IFRS-Regelungen ausgearbeitet wurden, ist mit einer Ziffer bezeichnet. IFRS 15 ist seit Jahresbeginn 2018 anzuwenden. Der Zusatz 15 bezieht sich auf die Erlöse aus Verträgen mit Kunden. Diese müssen in der Rechnungslegung anders abgebildet werden, als es bislang der Fall war.

Werden z.B. Produkte und die dazugehörige Dienstleistung im Paket verkauft, der Preis für einen Teil davon aber absichtlich niedrig gehalten (um aus Kundensicht attraktiv wahrgenommen zu werden), sind diese Umsätze jetzt anders in der Gewinn- und Verlustrechnung abzubilden, als bisher. Der vom Kunden bezahlte Rechnungsbetrag weicht dann von dem ab, was als Umsatz in der Gewinn- und Verlustrechnung gezeigt wird.

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