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Airline Insolvenzen

Rettung gescheitert, Aigle Azur stellt Flugbetrieb ein

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Europas Luftfahrt ist mit einer weiteren Pleite konfrontiert. Nach Deutschlands Germania, der britischen Flybmi und der isländischen WOW Air hat es nun mit Aigle Azur einen Carrier aus Frankreich erwischt. Deren 49 Prozent Hauptgesellschafter ist mit Chinas HNA Group, zu der auch Hainan Airlines gehört, kein Unbekannter.

Ein Grounding wollte Aigle Azur vorerst vermeiden, da das französische Konkursrecht der Gesellschaft unter gerichtlicher Aufsicht bis zu eineinhalb Jahre Zeit gewährt, einen Sanierungsplan auszuarbeiten. Zur Gerichtsverwalterin ernannt wurde Catherine Coli. Sie hat nun den Hahn zugedreht. Ab Samstag, 7. September 2019, gibt es keine Flüge mehr.

Zuletzt hatte Aigle Azur versucht, seine Portugal-Dienste (mit Porto, Faro und Funchal) an die Low Cost-Tochter der IAG, Vueling, zu verkaufen. Diese machen nahezu ein Fünftel der Aktivitäten der Airline aus. Der Ende August zurückgetretene CEO Frantz Yvelin, der die Airline seit zwei Jahren geleitet hatte, erhoffte sich dadurch das Überleben von Aigle Azur mittelfristig zu sichern. Bereits heuer im März wurden die Langstreckenflüge nach China eingestellt, jene nach Brasilien sollten Ende September folgen.

2018 beförderte Aigle Azur mit elf Airbus A320 sowie zwei A330 rund 1,88 Millionen Passagiere und erwirtschaftete einen Umsatz von 300 Mio. Euro. Mehr als die Hälfte des Angebotes besteht aus Flügen von und nach Algerien. Zuletzt beschäftigte Aigle Azur, die in den zurückliegenden sechs Jahren ausschließlich Verluste einflog, 1.150 MitarbeiterInnen.

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