NIKI-Insolvenz

Lauda erhält Zuschlag, neues zu Hause bei Thomas Cook/Condor

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Durch die Entscheidung des Gläubigerausschusses von NIKI, dem Bieter-Konsortium von Niki Lauda und Thomas Cook/Condor den Zuschlag für den Erwerb wesentlicher Teile der NIKI-Masse zu geben, werden die Karten im Low Cost- und Ferienflugbereich der DACH-Region neuerlich durchgemischt. Bild©Novomatic

Die Trümpfe hält nun wieder die Lufthansa-Group in ihren Händen: anstatt den Mega-Konkurrenten IAG (International Airliines Group) mit der spanischen Low Cost-Tochter Vueling ins eigene Revier vordringen lassen zu müssen, erhält sie nun einen wesentlich besser einschätzbaren Mitbewerber, der im Vergleich mit IAG/Vueling ein Leichtgewicht darstellt. Kuriosum am Rande: Im Vorjahr verkaufte Thomas Cook Airlines den Großteil ihrer belgischen Tochter an die Lufthansa-Tochter Brussels.

Welchen Anteil Niki Lauda an der NIKI „neu“ haben wird, wie viel bezahlt wurde und wie die konkreten Pläne aussehen, darüber wurde noch nichts bekannt gegeben (die Rede war zuletzt von 15 Airbus-Jets der A320 Familie sowie diversen Slots). Zuletzt hatte Lauda verlautet, dass er „NIKI im März 2018 als österreichischen Carrier mit Headquarter und Hub in Wien und Fokus auf den österreichischen Markt wieder aufleben“ lassen wolle.

Ohne Partner Thomas Cook Airlines/Condor wird aber – so viel steht fest – kein NIKI-Flieger abheben können, da die gesamte Flugsteuerung von NIKI in Berlin erfolgte und die Airline auch über kein eigenes Reservierungssystem verfügt. Hier ist NIKI komplett auf Thomas Cook angewiesen.

Eingebettet ist NIKI künftig also im Airline-Bereich von Thomas Cook, bestehend aus Condor sowie den Thomas Cook Airlines UK und Scandinavia. Thomas Cook Airlines/Condor erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2016/2017 (per Ende September) einen Umsatz von umgerechnet 8,125 Mrd. Euro, betrieb eine Flotte von 93 Flugzeugen (darunter 51 Maschinen der Airbus A320-Familie) und erreichte unter dem Strich ein um Sondereffekte bereinigtes operatives Ergebnis (underlying EBIT – Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von rund 131,2 Mio. Euro. Die Zahl der Passagiere kam bei 18,5 Millionen zu liegen.

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