IATA-Studie

Die heimische Luftfahrt mit Potential für die Zukunft

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V.l.: Mathias Jakobi (IATA Area Manager Central Europe, Frankfurt), Kate Markhvida (IATA Senior Economist, Genf), Chris Goater (IATA Assistant Director Corporate Communications, Genf) und Peter Malanik (Präsident, Österreichischer Luftfahrtverband)

Der weltweite Airline-Branchenverband IATA hat eine Studie angefertigt, die die Bedeutung der Luftfahrt für Österreich aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Das Wachstum in den nächsten 20 Jahren soll rund 39 Prozent betragen. Diese Analyse zeigt, dass ein wettbewerbsfähiger heimischer Luftverkehrssektor bis 2037 zusätzlich 14.000 Arbeitsplätze sowie 4 Mrd. Euro Umsatzplus bedeuten würde. Aktuell sind es rund 95.000 Arbeitsplätze (direkte und indirekte Jobs) und 7,6 Mrd. Euro Umsatz, (BIP-Anteil 2,1 Prozent).

Die IATA Studie „Austria Air Transport Regulatory Competitiveness Indicators”, die gemeinsam mit dem Österreichischen Luftfahrtverband präsentiert wurde, empfiehlt, um das Wachstum sowie den bedeutenden Wirtschaftsfaktor Luftfahrt in Österreich nachhaltig stärken zu können, unter anderem folgende Maßnahmen:

  • eine vollständige Abschaffung der Luftverkehrsabgabe,
  • Sicherstellung, dass die Flughäfen- und Flugsicherungsdienste so kostengünstig wie möglich sind und sich auf die Modernisierung des Luftraumes konzentrieren – wichtig ist es dabei auch, alle notwendigen Maßnahmen umzusetzen, um endlich einen einheitlichen europäischen Luftraum (Single European Sky) zu realisieren,
  • die Einführung innovativer Technologien und Verfahren, die mit EU-Recht harmoniert sind, zur Förderung von Passagier- und Frachtverkehr.

So sieht die IATA die Senkung der Luftverkehrsabgabe im Jänner 2018 als einen ersten positiven Schritt. Das Passagierwachstum 2018 von 9,9 Prozent und der verschärfte Wettbewerb am Flughafen Wien, speziell durch das stark gewachsen Low Cost-Angebot, zeigt, dass die Senkung dieser Steuer positive Auswirkungen hat. Bei einer kompletten Abschaffung schätze eine PwC/4E-Studie (PricewaterhouseCoopers im Auftrag von Airlines for Europe), dass das österreichische BIP allein durch diese Maßnahme um 320 Mio. Euro pro Jahr steigen würde.

Der Umweltschutz sowie die Reduzierung von Emissionengehören zu den größten Herausforderungen und wichtigsten Aufgaben der internationalen Luftfahrt. Sie hat sich verpflichtet, ihre CO2-Emissionen bis 2050 auf die Hälfte des Niveaus von 2005 zu senken. Hier wurden bereits erhebliche Fortschritte erzielt: Seit 1990 konnten die CO2-Emissionen pro Passagier halbiert werden. Dabei setzt die IATA vorrangig auf neue Technologien, Vereinfachung der Flugverfahren (Vermeidung von Umwegen und Luftraumbeschränkungen) anstelle von zusätzlichen Besteuerungen (Umwelt-, Kerosinabgabe, etc.). Österreichs Legislative sollte sich daher an der Entwicklung von nachhaltigen Flugtreibstoffen – Schlagwort  Bio-Kerosin – beteiligen, indem staatliche Mittel für Forschung und Projektumsetzungen bereitgestellt werden.

Ein ausführlicher Bericht über diese IATA-Studie wird in der nächsten TAI Print-Ausgabe am 20. September 2019 erscheinen.

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