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Eurowings

Blick nach vorne: „Wir verlassen uns nur noch auf die eigenen Stärken“

Print-Ausgabe 30. November 2018

Weder für Passagiere, noch für Touristik und Travel Manager war Eurowings 2018 ein einfacher Partner – doch die gesetzten Maßnahmen scheinen langsam zu greifen

Die Verspätungen werden weniger: Waren im September laut „Airline On-time Performance Report“ noch 39,95 Prozent aller Eurowings/Germanwings Flüge zumindest 15 Minuten verspätet am Ziel, so sank dieser Wert im Oktober auf 28,49 Prozent. Die durchschnittliche Verspätungszeit ging von knapp 50 Minuten auf 43 Minuten zurück. Keine Top-Werte, aber sie zeigen, dass die von Eurowings gesetzten Maßnahmen greifen.

„Der Vertrieb hat es nicht leicht mit uns gehabt, aber wir haben viel geändert“, betonten Willibald Schmidt, Business Development Eurowings Group Austria & Slovakia, und Roland Hladin, Senior Manager Sales & Distribution Leisure Austria, vor wenigen Tagen im Gespräch mit T.A.I. Die beiden haben sich aber „jeder Diskussion gestellt, auch heftigeren“ und „die Nähe zum ÖRV gesucht. Dadurch hat sich viel geändert.“

Acht Airbus-Jets hat Eurowings in Wien stationiert, einen in Salzburg. Angeboten werden im Winter 500 bis 600 Flüge pro Woche, im Sommer 700 bis 800. Geflogen wird von allen Bundesländer-Airports (Innsbruck im Winter). „2019 konzentrieren wir uns auf die Basen und werden die ‚W‘-Flüge stark reduzieren“, so Schmidt. Gemeint mit „W“ sind Rotationen wie Düsseldorf - Palma de Mallorca - Wien. Roland Hladin: „Wenn es da eine Verspätung gibt, holt man die nicht mehr auf.“

Ebenso kommt es laut Willi Schmidt auch „zu einer Trennung von Corporate und Leisure, um das Produkt zu stabilisieren und die Pünktlichkeit zu verbessern. So wird es z.B. keine Flüge mehr Düsseldorf-Wien-Santorin etc. geben.“

Der komplette Sommerflugplan 2019 wird laut Willi Schmidt bis Mitte Dezember fertig sein: „Dort, wo wir genügend Slots haben und das Fluggerät da ist, sind wir bereits buchbar.“ Roland Hladin ergänzt: „Wir verlassen uns nur noch auf die eigenen Stärken.“

Vorangetrieben wird auch der Verkauf. „Wir haben ein wirklich gutes Produkt“, betont Hladin. Genützt werden „alle Vertriebskanäle“, wobei „viel in Richtung digital geht.“ Erst vor zwei Monaten wurde mit „Eurowings Digital“ ein eigenes Kompetenzzentrum geschaffen, „das entsprechende Tools in den Markt schiebt.“

Für Reiseveranstalter wird bis 2019/2020 eine bessere Schnittstelle entwickelt und der stationäre Vertrieb erhält im Laufe 2019 ein Gruppen-Tool, mit „instant pricing“ und Optionslisten etc. „Hladin: „Es wird ähnlich wie jenes von Brussels.“

Auch die stärkere Einbindung in die Lufthansa Group wird vorangetrieben. So ist Eurowings nunmehr Teil des „Atlantic++“-Programmes: „Das war unser Schwerpunkt beim Visit USA-Seminar in Salzburg“, so Hladin. Die USA werden von Düsseldorf aus bedient. Neben Newark und JFK geht es auch nach Miami und Fort Meyers sowie ab Juli auch nach Las Vegas. Um diese Langstrecken besser anbinden zu können, gibt es seit Winterflugplan eine Frühmaschine um 06:30 Uhr ab Wien nach Düsseldorf.

Intensiviert werden zudem Code Share-Flüge, „dort, wo es Sinn macht“, wie Willi Schmidt betont. Als Beispiel nennt er Klagenfurt-Köln: „Das wird im Corporate Bereich sehr gut angenommen.“

Willibald Schmidt und Roland Hladin betreuen den österreichischen Markt zu zweit, sind dabei „pausenlos auf Achse“, auf Events, Workshops, bei der Ferienmesse, auf dem Visit USA-Seminar („da konnten wir auf einen Schlag 70 Leute abholen“), viel in Köln und Willi Schmidt auch in Brüssel. Austrian Airlines unterstützt EW Corporate-seitig: „Wir sind voll in die Verträge der Lufthansa Group eingebunden.“ Hladin: „Wir werden mehr und mehr als Familie wahrgenommen.“

Der Ausblick auf das Jahr 2019? Schmidt und Hladin sind überaus zuversichtlich: „In der Touristik gilt: neues Jahr, neues Spiel.“ Und: „Die Branche blickt nach vorne.“ 

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