Starke Ansage: „Können ein Jahr ohne eine einzige Buchung überstehen!“

Am 31. Oktober ist traditionell das Geschäftsjahr des Mietwagenbrokers Sunny Cars zu Ende. So auch heuer. Der Unterschied zu früher: bislang sorgte jedes Jahr für neue Bestwerte. Heuer war es – wie überall in der Branche – nicht so. Was Sunny Cars von vielen anderen der großen Leistungsträger unterscheidet: das Unternehmen stemmt dank seiner extrem konservativen Finanzierung die Millionen-Verluste aus dem Eigenkapital.

Beide Sunny Cars Chefs Kai Sannwald (r.) und Thorsten Lehmann (l.) versichern: „Wir sind auch für ein weiteres schlechtes Buchungsjahr gut gerüstet.“ Theoretisch wäre man sogar in der Lage, „das neue Geschäftsjahr ohne eine einzige Buchung zu überstehen.“

Starkes Eigenkapital, hohe Bankguthaben

T.A.I. hat das mit dem Eigenkapital umgehend geprüft. Und siehe da: wie aus den Jahresabschlüssen der letzten Jahre hervorgeht, lag die Eigenkapitalquote stets weit über der 50%-Marke, im Vorjahr bei 65%. Nur so nebenbei: wir reden von wirklich hohen zweistelligen Millionenbeträgen. Sie entsprechen mehr als dem Dreifachen der jährlichen Personalkosten.

Und weil ein hohes Eigenkapital noch lange nichts über die Widerstandskraft eines Unternehmens aussagt (es kann z.B. aus einem hohen Anlagevermögen bestehen, das schwer zu versilbern ist und im Ernstfall erheblich weniger Wert repräsentiert, als ausgewiesen), hat sich T.A.I. zusätzlich die Relation von Cash-Reserven (Bankguthaben) und Eigenkapital von Sunny Cars angesehen. Ergebnis: es war in den zurückliegenden Jahren nahezu das gesamte Eigenkapital (weit über 80%) in Form von Barmitteln vorhanden.

Nur ein Viertel des geplanten Buchungsvolumens

Gingen Kai Sannwald und Thoresten Lehmann zu Jahresbeginn noch davon aus, in dem sich als schwierig abzeichnenden Geschäftsjahr 2019/2020 rund 900.000 Buchungen zu generieren (siehe T.A.I.-Bericht „Was tun, wenn die Zahl der Reisebüros um die Hälfte schrumpft?“), so waren es am Ende – angesichts der Corona-Pandemie - immer noch beachtliche 232.000 Buchungen. Der abgewickelte Umsatz schrumpfte von 275 Mio. Euro im Vorjahr auf heuer 71,5 Mio. Euro.

Unter dem Strich stehen natürlich keine Gewinne, wie sonst bei Sunny Cars üblich, sondern ein (noch nicht näher bezifferter) Verlust. Den kann der Mietwagenbroker verkraften. „Uns kommt zugute, dass wir die erwirtschafteten Gewinne der vergangenen Jahre überwiegend im Unternehmen belassen haben und somit auf hohe Rücklagen zurückgreifen können“, so Kai Sannwald.

Branchen Apell: „Nicht über Preis verkaufen“

Für Reisebüro-Partner und KundInnen ist nicht nur die finanzielle Sicherheit von Leistungsträgern wie Sunny Cars wichtig, sondern auch die Tatsache, dass trotz eingeschränktem Rahmen bestmöglicher Service geboten wird. „Wir haben beispielsweise sichergestellt, dass wir gut erreichbar sind, haben unsere hohen Service-Standards aufrechterhalten und auch die Stornierungen samt der damit verbundenen Rückzahlungen an unsere Kunden schnell und zur Zufriedenheit aller geleistet“, betont Kai Sannwald.

Für 2020/2021 wird intern weiter ein rigider Sparkurs gefahren. Thorsten Lehmann: „So schnell ist nicht mit einer Rückkehr zur Normalität beim Reiseverhalten zu rechnen.“ Er geht davon aus, dass es erst Mitte 2021 zu einer langsamen Besserung der Gesamtsituation kommt.

Der Apell von Kai Sannwald und Thorsten Lehmann an alle Branchen-Partner: „Verkauft eure Produkte im kommenden Reisejahr nicht nur über den Preis.“ Denn „genau jetzt bietet sich die Chance für mehr Qualität“, ist Thorsten Lehmann überzeugt. Jetzt gelte es mehr denn je, „die Kunden noch mehr auf der Basis von Service und Leistung zu gewinnen.“