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Ticket-Rückerstattung? Airlines legen sich quer! Flugbetrieb bis Herbst im Krisen-Modus

T.A.I. 24 TOP News

Wann wird das Airline-Geschäft wieder in Normalbetrieb zurückkehren? Nicht so bald, meint der CEO von AERTiCKET, Rainer Klee. Es handelt sich um den größten Flugticketgroßhändler der Welt, der in Österreich durch AERTiCKET Austria mit Rainer Wieser als geschäftsführendem Gesellschafter präsent ist. Rainer Klee in einem Interview gegenüber der deutschen Fachzeitschrift „touristik aktuell“: „Momentan weiß niemand, wann die Airlines wieder regelmäßige Flüge aufnehmen können. Nach unserer Einschätzung dürfte das frühestens im Juli oder August wieder anlaufen, vielleicht zunächst mit einer Kapazität von 20 Prozent. Mit einem größeren Reiseaufkommen ist also wohl erst im Herbst zu rechnen.“

Von einer vielfach geübten Praxis, KundInnen zum Umbuchen z.B. auf die Sommermonate zu bewegen, hält der AERTiCKET-Chef deshalb wenig: „Von einem solchen Aktionismus raten wir ab.“ Was er ReiseverkäuferInnen hingegen empfiehlt, ist „die gebuchten Flüge auf ‚Hold‘ zu setzen. Damit verfällt das Ticket nicht und kann behandelt werden wie ein Gutschein, der für einen späteren Reisetermin eingesetzt wird.“

Tausende Rückerstattungen pro Tag

Derzeit sei die Situation extrem. Werden bei AERTiCKET laut Rainer Klee normalerweise rund 50 Rückerstattungen pro Tag abgewickelt, so sind es derzeit um die 5.000. Klee: „Dadurch ergibt sich ein riesiger Rückstau – auch bei den E-Mails, von denen 3.000 noch nicht bearbeitet wurden.“ Das AERTiCKET-Einsatzteam wurde deshalb vervierfacht. Rainer Klee geht davon aus, dass in zwei bis drei Wochen Ruhe einkehrt: „Da der Luftverkehr nahezu stillgelegt ist, kommen ja keine Neubuchungen mehr herein.“

Airlines legen sich quer

Bei den Reisebüros stößt AERTiCKET „auf viel Verständnis.“ Beschwerden betreffen mehrheitlich Airlines, „die es Reisebüros in der Vergangenheit immer schwerer gemacht haben.“ Als Beispiele nennt Rainer Klee das Direct-Connect-Tool „Farelogix“ der Lufthansa Group, bei dem Umbuchungen nicht möglich sind, sowie den Umstand, dass „die meisten Fluglinien Refunds nur noch über BSP-Link abwickeln. Das heißt: Jede Erstattung muss einzeln genehmigt werden.“ Dies bringe „sowohl Reisebüros als auch uns Ticket-Großhändler in eine unangenehme Situation“, denn „die Fluggesellschaften halten die Zahlungen jedoch momentan widerrechtlich zurück, um ihre Liquidität zu sichern.“

Ein überaus kurzsichtiges Verhalten, denn Freunde werden sich die Airlines damit nicht machen – weder bei den Vertriebpartnern (die sie ohnehin schon seit langem vergrämen), noch bei den KundInnen.

AERTiCKET in Stichworten

Mit rund 600 MitarbeiterInnen an 20 internationalen Standorten ist der vor 25 in Berlin gegründete AERTiCKET einer der größten Flugticketgroßhändler weltweit. Österreich-Chef ist seit Anfang 2016 Rainer Wieser. Kunden von AERTiCKET sind Reisebüros, Reiseveranstalter und Onlineportale. Weltweit stellt die AERTiCKET Gruppe rund 3,5 Mio. Flugtickets von rund 170 Airlines aus. In der Datenbank des Consolidators sind 5,5 Mio. Flugtarife zu finden.

AERTiCKET bietet den kompletten Service – vom Fulfilment für Portale über Servicehotlines für Reisebüros bis zur Flugtariferfassung für Airlines. Die Teams stehen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung. www.aerticket.at

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