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alltours

Sommerliche „Nachwehen“ mit Grounding, Pleiten & Spätbuchern

Print-Ausgabe 14. Juni 2019

Ist angesichts des schwierigen Umfeldes mit dem Verlauf des Geschäftsjahrs 2018/2019 zufrieden: Willi Verhuven

Für das Touristikjahr 2018/19 rechnet alltours mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau bei leicht rückläufigen Passagierzahlen – Winter 2019/20 soll mit 6 Prozent wachsen

Ein gutes Frühstück ist der optimale Einstieg in einen Tag, vor allem bei strahlendem Sonnenschein auf einer Dachterrasse. alltours-Chef Willi Verhuven ließ es sich nicht nehmen Dienstag voriger Woche die aus allen Quellmärkten des Veranstalters ins ALL-Headquarter nach Düsseldorf angereisten MedienvertreterInnen – darunter auch T.A.I. aus Wien – auf diese Art zu verwöhnen. Danach gab’s im Konferenzraum des „Dreischeibenhauses“ von alltours etwas schwerere Kost.

Das Jahr habe zwar „sehr gut begonnen“, dann kam aber der Rückschlag durch die Germania Pleite und kurz darauf das Grounding der Boeing 737MAX. Verhuven: „Plötzlich waren am Markt nicht mehr genügend Flugkapazitäten vorhanden um die Nachfrage komplett bedienen zu können“, allen voran nach Bulgarien und auf die Kanaren.

Laut Verhuven fehlen im Sommer 2019 allein rund 500.000 Flugsessel von Germania, „die der Markt nicht zur Gänze kompensieren kann.“ Dazu komme, dass die Kunden später buchen als sonst. Verhuven vermutet dahinter „die Nachwehen des heißen Sommers 2018: Viele lassen sich jetzt noch Zeit mit der Urlaubsentscheidung.“

Angesichts dieses schwierigen Umfeldes ist Willi Verhuven aber „mit dem Verlauf des Geschäftsjahrs 2018/19 zufrieden.“ Das Ergebnis werde auf Vorjahresniveau liegen (zur Erinnerung: das Tourismusjahr 2017/2018 schloss alltours mit einem Umsatz von 1,44 Mrd. Euro sowie 1,73 Millionen Gästen ab, jeweils plus 4 Prozent). Besonders gut entwickeln sich heuer die Türkei, Ägypten, Tunesien und Mallorca. Unter dem Strich werde es aber „leicht rückläufige Passagierzahlen“ geben.

Die Situation in Österreich entwickelt sich etwas positiver. So verlief der Winter 2018/19 „zufriedenstellend“ und mit einem Gästeplus von 6 Prozent. In der Sommersaison ist die Situation hingegen nahezu gleich wie in Deutschland, mit Spätbucher-Trend und einer positiven Entwicklung für die Ziele Türkei, Ägypten und Tunesien. Anders als in Deutschland gibt es aber in Österreich genügend Flugkapazitäten.

Für den Winter 2019/20 plant alltours über alle Quellmärkte hinweg wieder eine Steigerung bei den Gästezahlen von 6 Prozent. Als Wachstumstreiber sieht Verhuven die Kanaren, Ägypten sowie Fernreisen (neu im Programm: Südafrika). Das Hotelportfolio wurde auf weltweit 12.000 buchbare Häuser (Vorjahr 3.400) ausgeweitet, von Ferienwohnungen bis hin zu Luxushotels. Die Preise bleiben insgesamt stabil. Außerdem hat sich alltours für die Wintersaison „ausreichend Flugkapazitäten“ gesichert. Dies betrifft besonders die Kanaren, das wichtigste und volumenstärkste Winter-Ziel bei alltours. 

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