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Luxusreisen-Studien

Reisen statt Klunker und Rolex! Millennials dominieren Luxusreisen

Print-Ausgabe 28. Juni 2019

Moderierte auf der ITB 2019 die Panel-­Diskussion „Trend-Destinationen im Luxus-­Markt“: Marc Aeberhard, Luxury Hotel & Spa Management Ltd

Die Zielgruppe der 22- bis 37-jährigen sorgt für die Hälfte aller weltweit unternommenen Luxusreisen ins Ausland – die Wachstumsrate ist zweistellig

Die Nachfrage nach Luxusreisen steigt kontinuierlich weiter an. 2017 erreichte deren Marktanteil laut „World Travel Monitor“ bereits 7 Prozent, die jährlichen Zuwachsraten bewegen sich im zweistelligen Bereich. Überraschend ist, dass nicht ältere Generationen zu den Wachstumstreibern zählen, sondern jene Altersgruppe, bei der man es wohl am wenigsten erwartet: die Millennials. Sie zeichnen, wie auf dem ITB Kongress 2019 in Berlin kommuniziert wurde, für sage und schreibe die Hälfte aller internationalen Luxus-Trips verantwortlich (ihr Anteil am gesamten weltweiten Auslandsreisekuchen liegt bei 40 Prozent). 2017 wuchs ihr Reiseaufkommen um 15 Prozent und damit mehr als doppelt so stark, wie der gesamte Luxusreisen-Sektor.

Wobei als internationale Luxusreisen alle Kurztrips von bis zu drei Nächten mit Ausgaben von mehr als 750 Euro pro Nacht gelten sowie alle längeren Auslandsaufenthalte ab vier Nächten mit Ausgaben von mehr als 500 Euro pro Nacht.

Leicht zu fassen ist die Zielgruppe Millennials allerdings nicht, da sie als überaus inhomogen gilt. Denn sie führt nicht nur das Luxus-Segment an, sondern bucht gleichzeitig auch mehr preiswerte Urlaube als der restliche Gesamtmarkt. Der Grund liegt im breiten Bogen, der sich von jungen MaturantInnen bis hin zu MittdreißigerInnen spannt, die bereits über ein stabiles Einkommen verfügen, mit ihren Kindern Urlaub machen und demzufolge andere Ansprüche stellen. Mit steigendem Alter der Millennials klettert – wenig überraschend – auch das verfügbare Einkommen nach oben und damit auch das Reise-Budget.

Bevorzugte Urlaubsart der Millennials sind Städtereisen, die mit einem Marktanteil von rund einem Drittel über dem Durchschnitt liegen, gefolgt von Strand­urlauben. Für beides gilt: Ja kein „Overtourismus“! Überlaufene Destinationen sind „out“, Erlebnisse, Ethik, Entspannen mit FreundInnen, Natur und gutes Essen genießen „in“ (Stichwort: „instagrammable places und moments“).

Entsprechend werden im Luxusmarkt einerseits „kalte“ Destinationen wie Island, Lappland, Arktis und Antarktis als „hip“ angesehen, andererseits Ziele, die „Reisen zum eigenen Ich“ ermöglichen, wie hinduistische Tempel, Kloster-­Hotels oder Selbstfindung in der Natur. Bevorzugte Quellen für die Reiseplanung sind Reiseblogs, Reiseforen sowie Social-Media-Kanäle.

In der DACH Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) machen die Millennials rund 24 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Zu den wichtigsten Wünschen dieser Generation zählen laut einer heuer auf der ITB vorgestellten „Brand­Trust“-Studie Reisen, Urlaub und Kreuzfahrten, die mit 27,4 Prozent das Ranking anführen. Materielles, wie beispielsweise Schmuck und Uhren, rangiert hingegen auf den hinteren Plätzen mit gerade einmal 2,3 Prozent. 

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