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Geschäftsreisen

Langer Weg bis zum „neuen Normal“! Umfragen von GBTA und abta deuten darauf hin

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Die Geschäftsreise-Branche erholt sich nach dem massiven Einbruch 2020 nur sehr langsam. Das geht aus der Ende voriger Woche publizierten Analyse der GBTA (Global Business Travel Association) hervor. In Europa wird demzufolge weiterhin jeder zweite Business-Trip gestrichen. Weltweit sind Inlandsreisen weit weniger betroffen („nur“ 20% wurden komplett gestrichen) als internationale Geschäftsreisen (48% gestrichen). Andreas Gruber, Präsident der abta (Austrian Business Travel Association) und Head of Travel Management CEE Central & South East Europe bei Siemens: „Der Einbruch des Geschäftsreisemarktes im Jahr 2020 war beispiellos.“

Starker Einbruch, langsame Erholung

Der Tiefpunkt im weltweiten Business Travel-Bereich war im April 2020. Die seither einsetzende Erholung ist bestenfalls als moderat zu bezeichnen. Am meisten werden laut GBTA nach wie vor Reisen nach China gestrichen (im Jänner 2021 noch immer 66%), gefolgt von Geschäftsreisen nach Europa (50%). Am geringsten fallen Business-Trips in die USA einer kompletten Streichung zum Opfer (31%). An dieser Reihenfolge änderte sich laut den GBTA-Umfragen seit Februar 2020 nichts.

An der GBTA-Befragung nehmen weltweit stets rund 1.000 Unternehmen teil. 50% davon sind Travel Manager, 27% Lieferanten (Airlines, Hotels etc.), 9% Travel Management Companies (TMCs), also Geschäftsreisebüros, 7% EinkäuferInnen sowie zu 8% übrige Leistungsträger.

Starker Ticket-Preisverfall

Die Branchenzahlen für Österreich weichen da nicht nennenswert ab. Einer aktuellen abta-Analyse zufolge, zu der Daten der Statistik Austria und TMCs herangezogen wurden, sank die Zahl der geschäftlich bedingten Flugreisen 2020 um 74%, wobei die ersten zweieinhalb Monate noch relativ stark waren und damit das Gesamtbild positiv verzerren. Im vierten Quartal lag das Minus bei -87,2%. Insgesamt gingen die Geschäftsreisen 2020 (inkl. Autofahrten) um 40% zurück.

Hand in Hand damit ging ein Sinken der durchschnittlichen Ticketpreise bei Geschäftsreisen einher: Erreichte er im Gesamtjahr 2019 noch € 655, so waren es in den ersten drei Quartalen (Jänner bis Oktober) nur noch € 575. Im Europa-Verkehr sind die Ticketkosten um 22,4% gesunken, auf der Langstrecke hingegen leicht auf € 1.431 gestiegen.

Im ersten Halbjahr 2021 wird sich nicht viel tun

Wann eine Erholung eintreten wird, steht in den Sternen. Gemäß der GBTA-Umfrage haben von den weltweit befragten rund 1.000 Unternehmen erst 6%  Geschäftsreisen über die unbedingt notwendigen Trips hinaus aufgenommen. 31% wollten sich diesbezüglich nicht festlegen, weil darüber noch nicht entschieden wurde. 13% rechnen damit, dass dies erst im ersten Jahresdrittel der Fall sein wird.

Nahezu die Hälfte (49%) alle Unternehmen geht davon aus, dass erst im zweiten Halbjahr eine Besserung eintreten wird: 29% rechnen mit einer Rückkehr der Geschäftsreisen erst in 5 bis 8 Monaten. Weitere 20% gehen sogar davon aus, dass dies erst im letzten Quartal 2021 der Fall sein wird.

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