AirPlus International

Data-Matching und Automation bestimmen Geschäftsreise-Zukunft

Print-Ausgabe 15. Juni 2018

Die Umgliederung von AirPlus Österreich – seit Mai Tochter der Lufthansa AirPlus – wird auf die Kunden keine Auswirkungen haben: „Sie können auf die gleiche Service- und Produktqualität vertrauen“, versicherten Mitte voriger Woche Roland Kern, Mitglied der Geschäftsführung von Lufthansa AirPlus, und Hanno Kirsch, Country Manager Austria, bei einem Fachgespräch. Kirsch: „Die Betreuung der Kunden erfolgt von Österreich aus.“

Lediglich Aufgaben wie Risiko-Management, Buchhaltung oder Controlling wurden in die Zentrale verlagert. Ein großer Vorteil: „Künftig wird Österreich zu jenen Märkten gehören, wo neue Produkte als erstes eingeführt werden“, so Kirsch.

AirPlus verzeichnet eine positive Entwicklung. Global ist das Issuing-Volumen (über AirPlus Cards abgewickelte Umsätze) um 9 Prozent auf 15,4 Mrd. Euro gestiegen (erstmals mehr als 1 Mrd. Euro in China). Die Übernahme der belgischen Corporate Card Gesellschaft BCC herausgerechnet, lag das Issuing-Plus bei 6 Prozent auf 14,8 Mrd. Euro.

Stärkste Säule ist das um 6 Prozent gewachsene „Company Account“ (Reisestellenkarte von AirPlus), das rund 80 Prozent zum Issuing-Volumen beisteuert. Für Wachstum sorgten steigende Reisetätigkeit sowie Neukunden, die durchschnittlichen Ticketpreise blieben stabil (495 Euro 2017, im Jahr davor 494 Euro).

Der Bereich „Corporate Cards“ (Mitarbeiterkreditkarten) legte durch BCC um 20 Prozent zu. Das Transaktionsvolumen der virtuellen Kreditkarte A.I.D.A. (AirPlus Integrated Data and Acceptance) wuchs um 29 Prozent auf über 1 Mrd. Euro.

Heuer geht es flott weiter. „Das Issuing-Volumen bis Ende April lag um 9 Prozent über dem Vorjahr“, freut sich Roland Kern. Wachstumstreiber sind A.I.D.A. (plus 29 Prozent) und die Corporate Cards (plus 43 Prozent, ohne BCC plus 6 Prozent). Das Company Account legte im ersten Jahresdrittel um 3 Prozent zu.

2018 startet AirPlus in Europa eine eigene Corporate Card. Dies ändert in Österreich nichts an der Partnerschaft mit Card Complete, schafft aber neue Möglichkeiten für Kunden, die „länderübergreifend ein Corporate Card-Produkt für ihre Mitarbeiter wollen“, so Hanno Kirsch.

Bei den weiteren AirPlus-Innovationen stehen vor allem Datenqualität (Kern: „Es geht um den intelligenten Umgang mit Daten, das ‚Daten-Matching‘ wird die Prozesse dominieren“) sowie weitere Automation im Fokus, damit „der Aufwand für die Planung von Geschäftsreisen so gering wie möglich gehalten wird“, so Kern.

Noch kurz zu AirPlus Österreich: hier gab’s 2017 ein Rekordjahr: Umsatz 740 Mio. Euro, rund 455 Mio. Euro davon im Bereich Flug, der zweistellig wuchs (neue Kunden, höhere Durchschnittspreise, höheres Einkaufsvolumen bestehender Kunden). Der Corporate Card-Umsatz ging aufgrund der neuen EU-Regelung für Firmenkarten um 3,8 Prozent auf 275 Mio. Euro zurück: rund 10.000 Firmenkarten wurden zurückgegeben, jetzt sind es 60.800, doch deren Umsatz pro Karte legte deutlich (ca. plus 9 Prozent) zu.

Für 2018 ist das Umfeld erfreulich. Kirsch: „Die Firmen sparen nicht mehr bei den Reisekosten, es herrscht in Österreich ein stabiler wirtschaftlicher Optimismus.“

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