Völlig untypisch

Im österreichischen Tourismus überwiegen derzeit die guten Nachrichten. Eine davon ist besonders bemerkenswert: Der seit zehn Jahren bestehende Travel Industry Club Austria fusioniert mit dem seit 1984 existierenden Club Tourismus. Aus zwei Lobby-Vereinen entsteht ein einziges Netzwerk, das unter dem Namen Travel Industry Club Tourismus noch stärker als bisher die Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis befestigen und der Branche durch ein dichtes Programm von Initiativen und Veranstaltungen Sichtbarkeit nach innen und außen geben soll.

Das eigentlich Bemerkenswerte daran ist dabei nicht allein das professionell gemanagte Entstehen eines hoffentlich starken Mitspielers, wenn es um die Zukunft des österreichischen Tourismus geht. Von denen kann es nicht genug geben. Vielmehr erstaunt die geradezu unösterreichische Art dieses Entstehens. Agieren im Normalfall Institutionen und Vereine hierzulande doch eher nach der Maxime vom Starken, der am mächtigsten allein ist. Sie sind außerdem, falls sich ein engeres Zusammenarbeiten oder gar Zusammengehen nicht mehr vermeiden lässt, ängstlich darauf bedacht, bestehende Spitzenpositionen nicht nur nicht einzusparen sondern womöglich auch noch zu vermehren. Am besten durch die Gründung eines neuen Dachverbandes. Man könnte es auch als die heimische Spielart der vollendeten Demokratie sehen, die jedem Bürger und jeder Bürgerin nicht nur das Recht der politischen Mitwirkung durch freie und geheime Wahlen gibt sondern darüber hinaus eine faire Chance, zumindest einmal im Leben Präsident oder Präsidentin, Obfrau oder Obmann zu werden. Und sei es nur für kurze Zeit bei einem Kanarienzüchterverein.

Dafür, dass es hier nicht dazu gekommen ist, gebührt allen daran Beteiligten Dank. Verbunden mit den besten Wünschen für ein erfolgreiches Gedeihen.

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