ANA

Nein, ich sage nicht, welche Pizzeria es war: Die, die dort arbeiten, haben darum gebeten. Weil das Leben mit einem cholerischen Chef auch ohne die 50-Cent-Diskussion schwer genug sei.

Nicht, dass es mir auf 50 Cent ankommt. Aber dass die bei einer Abhol-Pizza für den Karton extra auf der Rechnung stehen, war ein „first“ für mich und meine Kollegen. „Es wird immer mehr abgeholt und die Verpackung kostet uns was“, versuchte die Kellnerin den Posten (der weder in der Speisekarte noch auf der Webseite steht) zu erklären. Nachsatz: „Der Chef hat das vor einem Monat beschlossen, von uns kannte das vorher keiner.“

Mein Kollege wurde neugierig: Wie das denn beim Essen im Lokal sei. Besteck und Geschirr müsse man ja waschen ... „Das verrechnen wir eh.“ Der Kollege staunte: Ernsthaft? „1,50. Fürs Gedeck.“ Wir nickten: In gehobenen Lokalen sei das ja durchaus üblich. „Danke, aber wir sind eine einfache Pizzeria. Außerdem sind Brot & Co nicht dabei. Das kommt noch extra.“ Mir stand die nächste Frage im Gesicht. Die Kellnerin verdrehte die Augen: „Fragen Sie nicht, was wir uns seitdem anhören können.“  

Als die Pizzen kamen, hatte mein Kollege noch eine Frage: Wieso man nicht die Preise generell leicht anhebe – und sich den Vorwurf der Kleinlichkeit erspare. „Ganz bei Ihnen. Fragen Sie das bitte den Besitzer – wir haben es aufgegeben. Und falls er es Ihnen erklärt: Verraten Sie es uns.“

Die Pizza war übrigens ok. Trotzdem holen wir sie seither woanders.

Ähnliche Artikel

Rottenbergs Roadbook

Trump, der Verkaufsmagnet

17. November 2017 | Rottenbergs Roadbook
Rottenbergs Roadbook

Zustelldienst und andere Windmühlen

03. November 2017 | Rottenbergs Roadbook

Kommentar schreiben

Bitte die Netiquette einhalten. * Pflichtfelder

Nach oben