Rottenbergs Roadbook

Am Donauradweg

Print-Ausgabe 13. Juli 2018

Natürlich ist das „Jammern auf hohem Niveau“. Doch gerade weil die Fahrt am Donauradweg wunderschön ist, stören ein paar kleine, unnötige „Bugs“. Weil sie als „aber …“ in Erzählungen einfließen - und ein „aber“ das Bild so nachhaltig wie unnötig stört.

Ich bin unlängst Linz - Wien gefahren. 235 Kilometer. Der Weg ist ein Traum. Wenn man ihn findet. Auf den Karten heißt der Donauradweg „E6“. In Oberösterreich steht aber oft plötzlich „R1“ da – mit regionalen Zielen: Das ist so, als würde auf der Westautobahn der nächste Ort, aber nicht Wien, Linz und Salzburg ausgeschildert.

Direkt am Fluss ist das egal. Nur führt der Weg oft ein Stück von ihm weg – und just dort ändert sich die Beschilderung: Locals fällt das nicht auf, „Fremde“ aber vergleichen Karten und Tafeln – und machen Extra-Kilometer.

Denn die Weg-Führung ist oft nicht logisch – sondern schlau: In der Wachau etwa kann man am rechten Ufer zügig fahren. Links, durch die berühmten Orte, geht es über enge, winkelige Kopfstein-Dorfstraßen. Das weiß nur, wer es weiß. Alle anderen werden – gefühlt – an jedem Wirtshaus und jedem Souvenirshop vorbei geführt. Und abgesperrten Trinkbrunnen. Der Gipfel ist Dürnstein: Es geht – verpflichtend – steil hinauf in den Ort. Dort muss man schieben. Locals fahren unten, am Treppelweg: Nicht legal, aber mühe-, steigungs- und problemlos. Irgendwann trifft man einander zufällig am Weg. Tauscht sich aus. Und plötzlich ist da dieser Beigeschmack. Der des Gefoppt- oder Abgezocktwerdens – das ist schade. Und unnötig.

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