Tourismus-Statistik

Getrübter Tourismus-Rekord! Umsatz pro Nächtigung geht zurück

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Auf den ersten Blick sehen die heute publizierten Ergebnisse der Wintersaison 2015/2016 für Österreich Tourismus erfreulich aus: Sie schloss laut Statistik Austria mit 68,53 Millionen Nächtigungen ab, um 4 Prozent über dem bisherigen Bestwert, der im Vorjahreswinter erzielt wurde. Daran ändert auch der heuer angefallene Schalttag (29. Februar) nichts: ihn herausgerechnet liegt das Plus immer noch bei 3 Prozent. Auch der Umsatz erreichte mit 13,16 Mrd. Euro (ebenfalls plus 4 Prozent; den Schalttag berücksichtigt sind’s 2,9 Prozent) eine Rekordhöhe.

Bezüglich Umsatz sind aber zwei Aspekte mit einzubeziehen: der eine betrifft die Inflation, der andere die Ausgaben der Nächtigungs- und Tagesgeäste pro Tag (in der Diktion des WIFO – Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung - heißt dies „realer Aufwand je Nächtigung"). Wird erstere, also die Inflation, mit einbezogen, erreicht das reale Umsatzplus 3,1 Prozent (um den Schalttag bereinigt sind es 2,1 Prozent).

Nicht trister sieht es mit dem realen Aufwand je Nächtigung aus: der war gegenüber dem Vorjahreswinter um -0,9 Prozent rückläufig. Das heißt: Österreichs Tourismus verbucht zwar von der Quantität (= Ankünfte und Nächtigungen) neue Spitzenwerte, pro Gast wird aber weniger umgesetzt.

Dazu Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV): „Die Nächtigungsrekorde geben nicht die wirtschaftliche Situation in den Betrieben wieder. Da gibt es eine gewaltige Schieflage.“ Denn durch die rückläufigen Einnahmen pro Gast sinkt die Wertschöpfung in der Hotellerie. Damit nicht genug, drücken von unten „hohe Lohnnebenkosten, steigende Steuern und Abgaben sowie die Überregulierung. Sie engen den unternehmerischen Spielraum drastisch ein“, betont Gratzer.

 

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