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Erfolgsfaktoren für den Wintersport

Winter wird’s weiter geben! Österreich hat dabei laut einer conos-Exkursion sogar tolle Chancen

T.A.I. 24 TOP News

Die Frage nach der Zukunft des Wintersports ist nicht neu und allgemeine Vorhersagen für die nächsten Jahre laut einem Exposé der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) kaum machbar. Denn der langfristige Trend (Tage mit Schneedecke und Schneehöhen nehmen ab) wird von starken Schwankungen und kurzen Trends überlagert. Was also sind unter diesen (schwierigen) Umständen also die Erfolgsfaktoren für den Wintersport? Um Antworten darauf zu finden, organisierte die conos Tourismusberatung Ende Jänner 2023 eine Fachexkursion in die französischen Alpen, an der 34 österreichische Top-Winter-Touristiker:innen teilgenommen haben.

Winterniederschläge & Schneemenge

Zunächst zur Frage, ob in Zukunft überhaupt noch Wintersport in den Alpen machbar ist. Laut ZAMG zeigen deren Klimaszenarien „robuste Signale hinsichtlich einer Erhöhung der Winterniederschläge im Alpenraum“ sowie eine „Intensivierung kurzzeitiger Niederschlagsextreme und somit auch stärkerer einzelner Schneefälle“. Trotzdem werde „über eine ganze Wintersaison gesehen allerdings die Erwärmung“ dominieren, sodass „in allen Höhenlagen die mittlere und maximale Schneemenge langfristig abnehmen dürfte.“

Fazit: Winter bzw. Wintersport in den Alpen wird es auch weiterhin geben. Und dort wo bzw. dann, wenn es notwendig ist, werde entsprechendes Schneemanagement u.a. durch automatisiertes Monitoring, Modellierung und Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) für Ausgleiche bei bestimmten Wetterlagen sorgen.

Drei besuchte Skigebiete

Doch nun zu den Kern-Erkenntnissen, die von den österreichische Winter-Touristiker:innen der conos-Exkursion (neben Besichtigungen standen auch Expertengesprächen und internen Fach-Diskussionen auf dem Programm) Ende Jänner aus Frankreich mit nach Hause genommen wurden. Besucht wurden dabei die drei Skigebiete ...

  1. „3 Vallées“ (mit 600 Pistenkilometern und 158 Liftanlagen das größte Skigebiet der Welt, mit Courchevel und Méribel soeben Austragungsort der alpinen Ski-WM 2023),
  2. „Paradisski“ (über 425 Pistenkilometer, familiärer ausgerichtetes Skigebiet, u.a. La Plagne und Les Arcs) mit der doppelstöckigen Verbindungs-Seilbahn „Vanoise Express“ als eines der Highlights, und
  3. Espace Killy“ (benannt nach der Olympialegende Jean Claude Killy) mit Val d’Isère und Tignes (rund 300 Pistenkilometer).
Vier wichtige Erkenntnisse

Kundenfokus: Dank des starken Kundenfokus von Österreichs Skigebieten erfreut sich das rot-weiß-rote Angebot einer hohen Nachfrage-Beliebtheit und hat Frankreich – gemessen an der Entwicklung der Skierdays – als europäische Top-Ski-Nation abgelöst. Allerdings zeigt sich, dass Frankreich aktuell in der Bahn- & Beschneiungs-Infrastruktur kräftig aufholt. Am stärkeren Kundenfokus Österreichs scheint sich aber nichts zu ändern, denn Einrichtungen wie Wetterschutzhauben, Sitzheizung und Co. sind jedoch auch bei neuen Bahnen in den drei im Zuge der conos-Exkursion besuchten Skigebieten nur in seltenen Fällen zu finden.

Sport vor Spaß: Auch diesbezüglich kann Österreich durch Attraktionen und Highlights rund um Themen wie Family (Kinderländer, Themenpisten, etc.), Fun (Fun-Parks & -Slopes) und Genuss (Panorama-Plätze, Sonnen- & Genuss-Terrassen, etc.) punkten. In Frankreichs ist Derartiges nur spärlich zu finden.

Fokus auf Urlaubsflair: Anders als in Österreich, wo die Mehrheit des Nächtigungsangebotes in qualitativen, wertschöpfenden und zeitgemäßen Hotel-Kategorien verfügbar ist (z.B. sind in Tirol 50 % der Betriebe im 3- bis 5-Sterne-Bereich angesiedelt), sind es in Frankreich nur 10 bis 15 %. Der Hauptteil der Nächtigungsmöglichkeiten wird dort in „Residence de Tourisme“ (Selbstversorger-Appartements) angeboten.

Atmosphäre: Österreichs Wintersportorte vermitteln authentische Atmosphäre, Flair und alpine Lebenskultur. Jene in Frankreich wirken im Gegensatz dazu vom „Reißbrett“ geplant. Angesichts der zunehmenden Nachhaltigkeits-Sensibilität könnte dieser Wettbewerbsvorteil Österreichs sogar weiter an Bedeutung gewinnen.

Differenzierungs-Merkmale stärken & ausbauen

Für conos-Miteigentümer und Geschäftsführer Arnold Oberacher zählen Frankreichs Wintersportorte, die zunehmend auch den alpinen Sommer entdecken, „zu den professionellsten und effizientesten Skigebiets-Entwicklern und -Betreibern“ der Welt. Fest steht für ihn und die Exkursions-Teilnehmer:innen aber die – aus österreichischer Sicht – erfreuliche Erkenntnis, dass Österreichs „konsequenter Fokus auf den Kunden und dessen Bedürfnisse“ sowie die gebotenen Erlebnisse rund um die Skipisten bzw. den Skitag zu den absoluten Stärken des rot-weiß-roten Wintersport-Angebotes zählen. Sein Fazit: „Diese Differenzierungs-Merkmale gilt es stolz und selbstbewusst zu stärken und auszubauen.“ www.conos.at

Interessant ist ergänzend dazu folgender weiterführender Bericht:

Zeiten-Wende für den Alpinen Tourismus - Aufruf der conos-Tourismusberatung: „Nicht jammern, sondern Ungunst der Stunde nutzen!“ >>>

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